Beim FC Chelsea übertönt Cole Palmer derzeit alle anderen Sorgen. Auch vor dem Duell mit dem Spitzenreiter am Dienstagabend (21 Uhr, Sky) war der 21-Jährige wieder das dominierende Gesprächsthema. „Ist es überhaupt möglich, Arsenal ohne Cole Palmer zu schlagen?“, wurde Trainer Mauricio Pochettino auf der Pressekonferenz gefragt. Der Coach wollte dem Palmer-Hype dann ein wenig den Sauerstoff nehmen – hob die Bedeutung seines Edel-Schüztlings aber umso deutlicher hervor. Palmer droht, gegen die „Gunners“ mit einem Infekt auszufallen. Für seine Spieler sei das womöglich eine gute Probe, glaubt Pochettino: „Wenn ich ein Mannschaftskamerad von Cole Palmer wäre, auf seiner oder einer ähnlichen Position, wäre ich motiviert zu zeigen, dass dies der Chelsea Football Club und nicht der Cole Palmer Football Club ist.“

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Die Bedeutung, ja die Abhängigkeit von Palmer ist bei Chelsea in dieser Saison kaum zu übersehen. Der Youngster erzielte die meisten Tore bei den „Blues“: 20 an der Zahl, gemeinsam mit Erling Haaland sogar der Liga-Topwert. Palmer lieferte die meisten Vorlagen im Chelsea-Team – neun Assists sind der geteilte vierte Platz in der Liga. Er kreiert die meisten Chancen, gibt die meisten Torschüsse ab. Kurz: Die kriselnden Londoner sind auf Palmer angewiesen, wie auf keinen Zweiten.

Als Tabellenneunter darf sich Chelsea derzeit noch leise Hoffnungen auf das internationale Geschäft machen. Dass das so ist, hat man vor allem auch Palmer zu verdanken. Der 2-fache englische Nationalspieler beflügelte Chelseas jüngste Topform, unter anderem mit einem Hattrick gegen ManUnited und einem Viererpack gegen den FC Everton. Dass man hingegen die letzte Titelchance vergab, konnte auch Palmer nicht abwenden: Beim 0:1 im FA-Cup-Halbfinale gegen seinen Ex-Klub zeigte sich Chelseas Zehner erneut gefährlich, letztlich setzte sich City aber spät durch. Der Youngster kommentierte die vertane Chance bei Instagram mit einem „Sighhh“ (zu Deutsch: „Seufz“).

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Palmer-Verkauf ein Fehler? Guardiola mit Wehmut

In Manchester bekam man einen weiteren Hinweis geboten, dass der Verkauf von Palmer vor der Saison womöglich ein fataler Fehler gewesen ist. Schon vor der Partie hatte Trainer Pep Guardiola von seinem ehemaligen Schützling geschwärmt: „Er ist der entscheidende Spieler der Saison.“ Guardiola haderte, dass er Palmer in seiner Zeit bei den „Sky Blues“ womöglich zu wenig Einsatzzeiten gegeben hatte. „Es ist jetzt, was es ist. Er spielt fantastisch, also was soll ich sagen.“ Mit einer bemerkenswert reifen Vorstellung im Etihad bewies Palmer sein Potenzial einmal mehr – auch wenn es für ein Tor nicht reichte.

Beim trotz Millionenausgaben hinter den Ansprüchen hinkenden Chelsea gab es derweil zuletzt auch Anzeichen, dass Palmers Erfolg nicht bei allen seinen Mitspielern gut ankommt: Beim 6:0 gegen Everton versuchten Noni Madueke und Nicolas Jackson den etatmäßigen Schützen an der Ausführung eines Elfmeters zu hindern, die Spieler zofften sich auf dem Platz. Von Pochettino gab es anschließend eine kräftige Schelte. Neid auf Palmer will er aber nicht sehen: „Es ist eine gute Herausforderung. Sie sind nicht neidisch. Sie wollen nur die gleiche Pille, die wir Palmer geben“, scherzte er. „Sie fragen: ‚Was machst du für Palmer, wir wollen dasselbe.‘“



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