Hanau/Lüneburg. „Wenn eines meiner Schafe stirbt, schiebe ich es mit der Schubkarre an die Straße.“ Hilal Sezgin, Autorin und Tierethikerin, lebt zusammen mit einer kleinen Herde von Schafen, zu denen sie ein Verhältnis pflegt, wie andere zu ihrem Hund. „Ich decke den Körper ab, lege eine Blume bei als Symbol des Respekts und spreche ein Gebet.“ Dann gehe sie zurück zu ihrem Haus. Was mit dem Leichnam ihres Tieres passiert, wolle sie nicht mitansehen.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Wenn in Deutschland ein Haustier stirbt, sei es Hund, Katze oder Wellensittich, gibt es – nach Angaben des Bundesverbandes der Tierbestatter – folgende Möglichkeiten: Man lässt den treuen Begleiter im Tierkrematorium einäschern, bestattet ihn auf einem Tierfriedhof oder beerdigt ihn auf dem eigenen Grundstück.

Man kann den Leichnam auch beim Tierarzt abgeben. Dort wird er zur Weiterverarbeitung abgeholt. Aus dem Leichnam von „Waldo“, „Mietze“ oder „Butschi“ wird dann ein sogenanntes „tierisches Nebenprodukt“.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Auch ein Haustier-Schaf gilt als Nutztier

Für Nutztiere gibt es ausschließlich die letzte Option. Nur für Pferde und andere „Equiden“ gilt seit 2017 eine Ausnahme. Was als „Nutztier“ gilt und was als „Haustier“, das entscheiden weder die Haltung noch die emotionale Bindung zwischen Mensch und Tier, sondern allein die Tierart.

Ein Sprecher des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft bestätigt auf Anfrage des RND: „Auch wenn diese wie ein Heimtier gehalten werden, handelt es sich bei einer Ziege oder einem Schwein um ein lebensmittellieferndes Tier, das demzufolge als Nutztier nach dem Recht für tierische Nebenprodukte einzuordnen ist.“

In anderen Worten: Ein Nutztier bleibt ein Nutztier, selbst wenn es niemals geschlachtet wird, die Milch den Jungen überlassen und die Eier ausgebrütet werden.

Hilal Sezgin betreibt einen Lebenshof, auf dem neben Schafen auch Ziegen und Gänse leben.

Hilal Sezgin betreibt einen Lebenshof, auf dem neben Schafen auch Ziegen und Gänse leben.

Ziege „Jake“ und der Wunsch nach würdevoller Bestattung

Kürzlich berichtete „Christ & Welt“ von der Ziege Jake, die auf einem Tierrefugium in Hanau aufgezogen und in hohem Alter eingeschläfert wurde. John D. Kraft, Leiter des Hofes, hatte sich einen würdevollen Abschied gewünscht. Doch da eine Ziege als Nutztier gilt, war ihm eine Bestattung untersagt. Jakes Leichnam wurde entsorgt, wie die verstorbenen Schafe von Hilal Sezgin.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

„Ich rufe das zuständige Unternehmen an, die schicken dann jemanden“, sagt die Tierrechtlerin. Einmal sei es besonders heiß gewesen. „In jenem Sommer waren in Niedersachsen Tausende Hühner in den Ställen erstickt, um die sie sich zuerst kümmern mussten.“ Fünf Tage lang habe der tote Körper des Schafes dagelegen. Dann wurde er abgeholt.

Abdeckerei: Wer kümmert sich um die Entsorgung toter Tiere?

Der Berufsstand, der für die Entsorgung von Tierkadavern zuständig ist, wird Abdeckerei genannt. In Süddeutschland ist vom Wasenmeister die Rede. Historisch sind Bezeichnungen wie Schinder, Freiknecht, Feldmetzger oder Kaltschlächter. Ein totes Tier wurde früher auf einen Karren geladen, gezogen von einem Pferd. Heute kommt der Lastwagen.

„Das Tier wird mit einem Greifer angehoben und in den Laderaum des Wagens gepackt“, schildert Sezgin den Vorgang. Einige Male hatte sie es mit angesehen, da sie – in ihrer abgelegenen Lage – dem Fahrer den Weg zeigen musste. „Die Beine schlackern, Flüssigkeit tritt aus dem Körper.“ Aufgrund der vielen Kadaver, die der Wagen bereits geladen habe, rieche der Transporter entsprechend. „Je nachdem wie der Wind steht, hält sich der Geruch manchmal stundenlang.“

Vom Laster zur Presse: Was geschieht mit Schaf, Ziege und Schwein nach dem Tod?

Das abgeholte Tier wird zu einem Verarbeitungsbetrieb Tierischer Nebenprodukte (VTN) gebracht, früher „Tierkörperbeseitigungsanstalt“ genannt. Dort wird der Leichnam in einem „Brecher“ zerkleinert, bei mindestens 133 Grad Celsius sterilisiert und anschließend getrocknet. Das Fett wird mittels Presse gewonnen und in einem Dekanter gereinigt, Proteine werden zerkleinert und herausgesiebt. So schildert die Servicegesellschaft Tierischer Nebenprodukte (STN) einen typischen Verarbeitungsprozess auf ihrer Internetseite.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Ziegenhalter startet Online-Petition

„Es ist würdelos, dass Jake entsorgt wurde wie Müll“, sagt John D. Kraft gegenüber „Christ & Welt“. Bei keinem anderen geliebten Lebewesen, ob Mensch oder Hund, mache man das so. Warum also war es bei seiner Ziege, die er mit der Flasche aufgezogen hatte, unabwendbar? Kraft startete eine Online-Petition für das „Recht zur Einäscherung von Nutztieren, die als Haustiere gehalten werden“.

An die Adresse von Ariane Kari, Tierschutzbeauftragte der Bundesregierung, und an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir richtete er die Bitte, „noch einmal zu diskutieren und Änderungsvorschläge einzubringen beziehungsweise in die Wege zu leiten, damit Halter von ‚Nutztier‘-Haustieren die Gelegenheit erhalten, ihre geliebten Tiere würdevoll zu bestatten.“

Je mehr Menschen landwirtschaftlich genutzte Tiere als intelligente und liebenswerte Gefährten wahrnehmen, umso mehr besteht die Chance, dass sich auch die Art und Weise, in der wir sie gesamtgesellschaftlich behandeln, zum Positiven wandelt.

Ariane Kari

Tierschutzbeauftragte der Bundesregierung

Tierschutzbeauftragte Kari: „Die Petition ist eines von vielen Beispielen“

Auf Anfrage des RND sagt die Bundestierschutzbeauftragte Ariane Kari, sie könne den Wunsch, „Begleittiere“ wie Ziege Jake einzuäschern, durchaus nachvollziehen. Der Fall sei nur eines von vielen Beispielen, die zeigten, dass „nicht biologische Faktoren der Grund dafür sind, dass wir Tiere in Kategorien einteilen.“ Sie richteten sich einzig nach „menschlichen Nutzungsansprüchen“.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Schließlich seien Schweine mindestens so intelligent wie Hunde und „bei entsprechender Haltung“ auch sehr menschenbezogen. „Auch die Intelligenz von Rindern, Ziegen und Hühnern wird häufig unterschätzt.“ Es sei in erster Linie eine Frage der Sozialisation, weshalb wir die eine Tierart „als Freund“ und die andere „als Nahrungslieferant“ behandeln.

Bundestierschutzbeauftragte Ariane Kari: "Wir behandeln aus ganz anthropozentrischen Gründen die eine Tierart als Freund und die andere als Nahrungslieferant, auch weil wir entsprechend sozialisiert worden sind."

Bundestierschutzbeauftragte Ariane Kari: “Wir behandeln aus ganz anthropozentrischen Gründen die eine Tierart als Freund und die andere als Nahrungslieferant, auch weil wir entsprechend sozialisiert worden sind.”

Doch gesellschaftliche Normen seien „nicht in Stein gemeißelt“, sagt Kari. Sie hofft: „Je mehr Menschen landwirtschaftlich genutzte Tiere als intelligente und liebenswerte Gefährten wahrnehmen, umso mehr besteht die Chance, dass sich auch die Art und Weise, in der wir sie gesamtgesellschaftlich behandeln, zum Positiven wandelt.“

Nutztierhaltung in Zahlen: So viele Tiere werden geschlachtet

Eine Hoffnung, die Tierethikerin Sezgin teilt: „Die Petition von John D. Kraft ist sehr kleinteilig, vermag aber Debatten über unser Verhältnis zu Tieren anzustoßen.“ Die Geschichte der Ziege Jake dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass „der Wunsch, ein sogenanntes Nutztier zu bestatten, nur in absoluten Sonderfällen besteht, nämlich, wenn Kühe, Ziegen oder Schafe auf einem Lebenshof als Individuen ernstgenommen werden.“

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Die allermeisten Nutztiere werden nicht als tote Körper entsorgt, sondern geschlachtet. Im Jahr 2023 waren es hierzulande 48 Millionen Schweine, Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde sowie 702 Millionen Hühner, Puten und Enten. Nur Reste von ihnen fanden ihren Weg in die Verarbeitungsbetriebe. „Ohne moralische Rechtfertigung gelten die Körper von Schwein, Kuh, Ziege und Huhn als Material, auf das die Menschen vermeintlichen Anspruch haben“, sagt Sezgin.

Das Leben und wir

Der Ratgeber für Gesundheit, Wohlbefinden und die ganze Familie – jeden zweiten Donnerstag.

EU-Verordnung: Der Unterschied zwischen Nutztier und Haustier

Ein Anspruch, der unabhängig vom Wunsch des Tierhalters ist. Er ist gesetzlich verankert. Laut Verordnung (EG) Nr. 1069/2009 des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates ist ein Nutztier – wenn es nicht aus der Familie der Pferde stammt – ein solches, das „zur Gewinnung von Lebensmitteln, Wolle, Pelz, Federn, Fellen und Häuten oder sonstigen von Tieren gewonnenen Erzeugnissen oder zu sonstigen landwirtschaftlichen Zwecken genutzt wird“.

Ein Heimtier ist dagegen definiert als „ein Tier einer Art“, die „normalerweise“ zu „anderen als zu landwirtschaftlichen Nutzzwecken“ gehalten wird. Und „normalerweise“ werden Ziege, Schaf und Co. nun mal landwirtschaftlich genutzt.

Im Jahr 2022 verarbeitete die Branche mehr als 2,9 Mio. Tonnen tierische Nebenprodukte.

Servicegesellschaft Tierischer Nebenprodukte (STN)

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Wie werden die Reste toter Tiere weiterverarbeitet?

Auf nationaler Ebene sorgt das Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetz (TierNebG) für die Umsetzung der europäischen Vorgabe. Der Prozess, der tote Tiere zu Nebenprodukten erklärt, zerkleinert und weiterverwertet, diene in Zeiten industrieller Massentierhaltung einem doppelten Zweck: dem Seuchenschutz und – so betont etwa das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft – der Nachhaltigkeit.

Die gebrochenen, zerkleinerten, durchsiebten und gereinigten Körperreste werden zu Düngemittel verarbeitet oder dienen der Erzeugung von Biogas und Biodiesel. Auch Tierfutter wird aus ihnen hergestellt, allerdings streng reglementiert seit Ausbruch des „Rinderwahns“ BSE.

Im Jahr 2022 verarbeitete die Branche mehr als 2,9 Millionen Tonnen tierische Nebenprodukte, teilt die Servicegesellschaft Tierischer Nebenprodukte (STN) auf ihrer Internetseite mit. Zum Vergleich: Im selben Jahr betrug die Menge an produziertem Fleisch in deutschen Schlachthöfen sieben Millionen Tonnen.

Macro image of a dead bee on a leaf from a hive in decline, plagued by the Colony collapse disorder and other diseases

Zehn Maßnahmen, wie wir Arten und Ökosysteme langfristig schützen können

Jeden Tag sterben weltweit Tier- und Pflanzenarten aus – und mit ihnen gehen ganze Ökosysteme verloren. Doch noch immer fristet die Biodiversitätskrise ein Schattendasein. Zehn Maßnahmen für den Arten- und Naturschutz.

Wie nachhaltig ist der Umgang mit toten Nutztieren?

Indem die toten Tiere als Rohstoffe weiterverwendet werden, fördern sie die Kreislaufwirtschaft. Doch ob diese Praxis deshalb als nachhaltig gelten sollte, bezweifelt Hilal Sezgin: „Wenn es um Nachhaltigkeit ginge, dann würde man die Nutztierhaltung einstellen.“ Sie sei dermaßen klimaschädigend, verbrauche Unmengen an Wasser und Land, Treibhausgasen beim Import von Futtermitteln.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Tatsächlich entstammen rund 80 Prozent der Treibhausgase, die in der europäischen Union aufgrund der Ernährung ausgestoßen wurden, dem Verzehr von Fleisch, Milch und Eiern, wie die Studie eines finnischen Forschungsteams aus dem Jahr 2018 zeigte, erschienen im Journal „Global Food Security“.

„Das Problem sind keineswegs die Verarbeitungsbetriebe, die meine Schafe abholen, sondern das System, das dahintersteht“, sagt Sezgin. Dieses System zeigt sich nicht nur in der Klimabilanz, sondern ebenso im gesundheitlichen Zustand vieler Tiere bevor sie als tote Körper im Lastwagen landen.

35,8% der Rinder […] haben wahrscheinlich beziehungsweise mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beträchtliche Schmerzen […] und Schäden erfahren.

Aus der Studie: „Erfassung und Beurteilung tierschutz­relevanter Auffälligkeiten bei Rindern in einem Verarbeitungsbetrieb tierischer Nebenprodukte in Süddeutschland“ (2022)

Nutztierhaltung: Studien zu Klimabilanz und Tierwohl

Bei einem Sechstel der Masse aus Körper, Fleisch und Knochen, die in den Verarbeitungsbetrieben Tierischer Nebenprodukte landet, handelt es sich nicht um die Überreste geschlachteter Kühe, Schafe oder Schweine, sondern um sogenannte „gefallene Tiere“: Tiere, die meist an Krankheiten oder Erschöpfung verenden, teilweise mitverursacht durch die Haltungsbedingungen.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

So untersuchte 2022 ein deutsches Forscherteam 750 Rinder, die bei den Verarbeitungsbetrieben eingeliefert wurden, auf Verletzungen. Bei 35,8 Prozent der Tiere wurden Auffälligkeiten festgestellt, die darauf schließen lassen, dass sie vor ihrem Tod „wahrscheinlich“ oder „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ beträchtliche Schmerzen erfahren hätten, schreiben die Forscher in der Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift.

Symbolbild Mensch und Schwein Tier Hipster Brille Nutztier Haustier

Zwischen Kirmestier und Kotelett: Was unser Blick auf Tiere über unser Verhältnis zu ihnen aussagt

Die Forderung der Tierschutzorganisation Peta, auf Karussells mit Tiermotiven zu verzichten, wirft eine große gesellschaftliche Frage auf: Welches Bild von unseren tierischen Mitgeschöpfen vermitteln wir? Und dürfen sie unserer Unterhaltung dienen?

Warum heißen Gnadenhöfe oftmals „Lebenshöfe“?

Auf Lebenshöfen oder in Tierrefugien, wie Hilal Sezgin oder John D. Kraft sie betreiben, steht nicht der Nutzen für den Menschen, sondern das Wohlergehen der Tiere im Vordergrund. Das geläufige Wort „Gnadenhof“ lehnen viele Tierschützer ab, da das Wort den Anschein erwecke, ein Tier habe eigentlich den Tod verdient und es sei bereits „gnädig“, es am Leben zu lassen.

Die gesetzliche Trennung von Haus- und Nutztier macht sich auf Lebenshöfen auf mehreren Ebenen bemerkbar und nicht erst mit dem Tod eines Tieres, wie Sezgin erklärt. „Ich musste eines meiner Schafe am Grauen Star operieren lassen und erhielt dafür einen OP-Termin.“ Hunde und Katzen erhielten für diesen Eingriff unverzüglich die nötigen Medikamente. Anders die Schafe von Frau Sezgin.

Stellen Sie sich vor, sie lassen Ihren Hund operieren und das Gesetz verweigert ihm aus hygienischen Gründen die beste Medizin – da ihr Tier als Lebensmittel gilt.

Hilal Sezgin

Tierethikerin und Betreiberin eines “Lebenshofes”

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Tier-Operationen ohne die wirksamste Medizin

„Schafe dienen rechtlich der Lebensmittelgewinnung und erst nach einer komplexen, rechtlichen Umwidmung durfte es die Augentropfen erhalten, die es brauchte.“ Eine „Schlachtuntersagungserklärung“ habe sie unterschreiben müssen. „Für ein uraltes Tier, das ich an den Augen operieren lassen möchte, musste ich versichern, es nicht zu schlachten – das ist doch absurd!“, sagt die Tierrechtlerin.

Ein anderes Schaf mit Schmerzen an der Wirbelsäule habe das wirksamste Schmerzmittel, obwohl es vorrätig gewesen sei, nicht erhalten dürfen. „Stellen Sie sich vor, sie lassen Ihren Hund operieren und das Gesetz verweigert ihm die beste Medizin, da Ihr Tier als Lebensmittel gilt.“

Ohne Haustier(e) möchten viele Deutsche offenbar nicht leben.

Abschied und Trauer: Was hilft, wenn das Haustier stirbt

Für viele Menschen gehört das Haustier zur Familie dazu. Oft ist es sogar der beste Freund. Doch wenn der Hund oder die Katze stirbt, bricht häufig eine Welt zusammen. Emotional nimmt sie das dann genauso mit wie der Verlust eines geliebten Menschen.

„Ich würde meine Schafe einäschern lassen“

Diese Erfahrungen würden schwerer wiegen, als der Wunsch nach einer würdevolleren Bestattung. Zurückzuführen seien diese „Missstände“ darauf, so Sezgin, dass die Gesellschaft „wie verrückt“ die Grenze zwischen Mensch und Tier zu verteidigen versuche. Deshalb dürften nicht einmal Hunde und Katzen auf einem Menschenfriedhof begraben werden, geschweige denn Ziege oder Schaf.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Auf ihrem Grundstück sei der Boden übrigens zu nass, um ein Schaf zu bestatten, sagt Sezgin. Sie denke vielmehr an einen Tierfriedhof. „Dafür müsste ich meine Schafe einäschern lassen, was uns Muslimen eigentlich untersagt ist.“ Für ihre Schafe würde sie eine Ausnahme machen. Das Gesetz tut es nicht.



Source link www.ln-online.de