Home News Deutschland Antisemitismus in Nahost: “Dürfen wir Juden uns überhaupt wehren?”

Antisemitismus in Nahost: “Dürfen wir Juden uns überhaupt wehren?”


Arye Sharuz Shalicar weist die Forderung zurück, sein Land solle deeskalieren. Er sagt: Wir sind nicht der Aggressor.

Antisemitismus in Nahost: Arye Sharuz Shalicar, 46, ist Major und Pressesprecher der israelischen Armee.
Arye Sharuz Shalicar, 46, ist Major und Pressesprecher der israelischen Armee.
© Tamar Shemesh

Die Heimat meiner Eltern ist der Iran. Beide wurden in der Kleinstadt Babol am Kaspischen Meer geboren. Mein Vater hat sogar noch in der iranischen Armee gedient, aber schon als Jugendlicher erlebte er antisemitische Anfeindungen. Meine Mutter dagegen, die als kleines Mädchen nach Teheran zog, machte dort gute Erfahrungen mit Muslimen. Sie und ihre Freundinnen trugen in den Sechzigern wirklich Minirock.

Meine Familie hat bis heute Verwandte im Iran. Einige sind zum Islam konvertiert, um sich zu schützen. Andere sind jüdisch geblieben, leben nicht versteckt, aber unfrei. Ich selber diene derzeit als Major in der israelischen Armee. Ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen, lebe aber seit 23 Jahren in Israel und kann sagen: Die größte Bedrohung für die Juden in der Vergangenheit war Deutschland. Die größte Bedrohung in der Gegenwart ist der Iran.



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