Offenbach. Von Frühling keine Spur: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für diesen Sonntag teils kräftigen Schneefall im Mittelgebirgsraum angekündigt. Oberhalb von 400 bis 600 Metern sei am Sonntagmorgen mit bis zu 10 Zentimetern und in höheren Lagen sogar mit bis zu 15 Zentimetern Neuschnee zu rechnen, teilte der DWD mit.

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Nach kräftigen Schneefällen in der Nacht auf Samstag im Thüringer Wald und im westlichen Erzgebirge mit teils 20 Zentimetern Neuschnee sagt sich auch in weiteren Regionen Flockenwirbel an. Der Wetterdienst warnte dabei besonders in Bayern vor erheblichen Verkehrsbehinderungen und Gefahr durch Baumschäden aufgrund der hohen Schneelasten sowie vor Glätte. Im Freistaat könne es am Sonntagmorgen vor allem im Norden und an den Alpen auch bis in die tieferen Lagen kräftig schneien.

Massenkarambolage in Oberfranken

Schon am Samstagvormittag war es aber auf der Autobahn 70 in Oberfranken bei Glätte zu einer Massenkarambolage gekommen. 29 Fahrzeuge, darunter Autos und ein Fernbus, waren beteiligt. 15 Menschen wurden verletzt.

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Mit Schnee und Glätte, selbst in tieferen Lagen sei außerdem in Baden-Württemberg zu rechnen. Auch in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland kommt es am frühen Morgen nach DWD-Angaben stellenweise zu Frost und Glätte sowie Neuschnee im Bergland. Tagsüber steigt die Schneefallgrenze hier wieder auf über 600 beziehungsweise auf über 400 Meter im Norden und westlich des Rheins an.

Im Thüringer Bergland rechnete der Wetterdienst ebenfalls mit markanten Neuschneemengen. In Sachsen sei demnach im Erzgebirge mit Schneefall und Glätte zu rechnen. Im niedersächsischen Bergland sagte der Wetterdienst für Sonntag zwar nur leichten Schneefall voraus. Dabei könne es aber auch in tiefen Lagen glatt werden.

Diverse Unfälle gemeldet

Bei Ilmenau in Thüringen war am Samstagvormittag bei einem Graupelschauer und Temperaturen knapp über 0 Grad ein 65 Jahre alter Mann bei einem Unfall mit mehreren Autos ums Leben gekommen. Er sei mit seinem Wagen ins Schleudern geraten, teilte die Polizei mit. Dann sei das Auto in den Gegenverkehr geraten und frontal mit einem Fahrzeug zusammengestoßen. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden.

Im Landkreis Zwickau in Sachsen hatten am Samstagabend kurzzeitig vereiste Fahrbahnen zu mehreren Unfällen geführt, bei denen vier Menschen verletzt wurden. Die Autos seien aufgrund von Schnee, Hagel und Starkregen von der Straße abgekommen und gegen die Leitplanken gekracht, sagte eine Polizeisprecherin. Auf der A72 zwischen den Anschlussstellen Zwickau-Ost und Hartenstein wurde ein Mensch schwer verletzt. Bei einem Unfall mit zwei Autos auf der A4 wurden drei Menschen leicht verletzt.

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Vier Menschen, darunter zwei kleine Kinder, wurden bei einem Glätteunfall in Osthessen im Landkreis Fulda leicht verletzt. Ein 26-Jähriger sei am Samstagabend mit seinem Wagen aufgrund von unangepasstem Fahrtempo in einer Kurve von der glatten Straße abgekommen, teilte die Polizei mit. Das Auto, in dem die Kinder und eine Beifahrerin saßen, fuhr über die Gegenspur und rutschte in einen Graben, wo es sich überschlug.

In Sachsen-Anhalt war es bei Hagel und Glätte auf der A36 im Landkreis Harz zu einem Unfall mit sieben Verletzten gekommen. Wie die Polizei mitteilte, verloren drei Autofahrer in der Nähe von Thale aufgrund eines plötzlich einsetzenden Hagelschauers die Kontrolle über ihre Fahrzeuge und es kam zum Zusammenstoß. Eine 69-jährige Beifahrerin in einem der Autos wurde bei dem Unfall am Samstagnachmittag schwer verletzt. Sechs weitere Insassen, darunter zwei Kinder im Alter von 8 und 12 Jahren, wurden leicht verletzt.

Ebenfalls am Samstag wurde wegen eines Massenunfalls nach Blitzeis die A8 südlich der bayerischen Landeshauptstadt München einige Stunden lang voll gesperrt. Nach Polizeiangaben war es am Mittag wegen der Witterungsverhältnisse zu einem Unfall mit acht beteiligten Fahrzeugen gekommen. Verletzt wurde dabei niemand. Die Polizei schätzte den Schaden auf bis zu 250.000 Euro.

Regen- oder Graupelschauer

Die Temperaturen erreichen in Deutschland am Sonntag laut DWD 5 bis 11 Grad. Dort, wo kein Schnee fällt, könne es zu Regen- oder Graupelschauern und vereinzelt zu Gewittern kommen. Am Nachmittag und zum Abend soll es wieder auflockern und die Schauer lassen voraussichtlich nach.

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„Der Winter gibt nochmal ein spätes Gastspiel“

„Der Winter gibt nochmal ein spätes Gastspiel“, sagte Meteorologe Christian Herold. An dem laut DWD für die Jahreszeit ungewöhnlich kalten Wetter wird sich voraussichtlich auch in der kommenden Woche nichts ändern. Zwar lassen die Niederschläge nach, doch deutschlandweit könne es zu Nachtfrost kommen. Das wiederum könne die schon weit fortgeschrittene Vegetation schädigen, teilte der DWD mit. Zwar zeige ein grober Trend Richtung Monatsende eine allmähliche Erwärmung, von einem stabilen Hoch mit Sonne und hohen Temperaturen sei derzeit aber noch nichts zu sehen.

RND/dpa



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