Traumstrände, atemberaubende Natur, vielfältige Sehenswürdigkeiten, gute touristische Infrastruktur und Party-Hotspots: Das alles können Gründe sein, wegen denen Urlaubsziele bei Reisenden besonders beliebt sind. Was im ersten Moment positiv klingt, bedeutet vielerorts aber Massentourismus mit genervten Einheimischen. Auf den Kanarischen Inseln demonstrierten am Samstag Zehntausende gegen die Folgen des Overtourisms wie Wohnungsnot, horrende Mietpreise, Müll und Umweltverschmutzung. Das Motto der Demo: „Die Kanaren haben eine Grenze“.

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Die sozialen Medien und besonders Instagram haben das Problem in den letzten Jahren noch verstärkt, denn darüber können Reisende mit einem spektakulären oder besonders schönen Foto schnell dafür sorgen, dass ein Reiseziel einen Boom erlebt und von Touristenmassen überrannt wird – dabei sind die Touri-Hotspots in der Realität häufig gar nicht so schön, wie sie auf Instagram dargestellt werden.

Um die negativen Folgen des Massentourismus für die Umwelt und die Einheimischen vor Ort zu begrenzen, haben in den letzten Jahren viele der beliebten Reiseziele Maßnahmen gegen den sogenannten Overtourism eingeführt. An welchen Orten und in welchen Ländern Reisende aktuell mit Einschränkungen rechnen müssen, zeigt diese Übersicht:

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Japan

Japan gehört zu den beliebten Urlaubszielen Reisender weltweit, das zeigt sich in letzter Zeit auch vermehrt durch Probleme mit Massentourismus an den angesagten Orten. Um den negativen Folgen entgegenzuwirken, werden nun erste Maßnahmen ergriffen. Der Touristenmagnet Fuji ist der höchste Berg Japans und ein aktiver Vulkan, besonders in der Sommermonaten wird er täglich von Tausenden Menschen besucht. Ab dem 1. Juli 2024 dürfen nur noch 4000 Menschen pro Tag auf den Fuji – Aufstiege dürfen nicht mehr zwischen 16 Uhr und 2 Uhr morgens stattfinden. Auch eine Pflichtgebühr wird es ab Sommer geben.

In der japanischen Stadt Kyoto ist das sogenannte Geisha-Viertel ein Hotspot für Touristinnen und Touristen, diese benehmen sich in den engen Gassen von Gion allerdings häufig daneben. Damit soll nun Schluss sein. „Kyoto ist kein Freizeitpark“, erklärte der Stadtrat und ließ Schilder aufstellen, die darüber informieren, dass bestimmte Gassen für Urlauberinnen und Urlauber verboten sind. Wer sich nicht daran hält, muss mit Strafen von bis zu 10.000 Yen (62 Euro) rechnen. Fotografien der Geishas in Gion sind bereits seit Jahren nur eingeschränkt erlaubt.

Weitere Einschränkungen der Besucherzahlen gibt es in Japan bereits seit einiger Zeit zum Beispiel für das Ghibli-Museum in Tokio und den neuen Ghibli-Park in Nagoya. Was Reisende beim Japan-Urlaub allgemein beachten sollten, um nicht negativ aufzufallen, haben wir hier aufgeschrieben.

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Italien

Eine Frau, die aus dem Trevi-Brunnen trinkt, oder ein Mann, der seine Initialen in das Kolosseum ritzt: Viele Regionen in Italien haben mit Massentourismus und respektlosem Verhalten von Reisenden zu kämpfen. Dementsprechend gibt es auch an vielen Orten Maßnahmen gegen Overtourism. So ist es in Rom zum Beispiel verboten, auf der Spanischen Treppe zu sitzen, wer sich nicht dran hält, muss 400 Euro zahlen. Bar-Touren in größeren Gruppen sind ab 22 Uhr nicht mehr erlaubt, ab 2 Uhr darf überhaupt kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden.

Im historischen Zentrum von Florenz dürfen keine neuen Wohnungen mehr für Kurzzeitvermietungen wie zum Beispiel Airbnb registriert werden. In Südtirol wurde die Anzahl der erlaubten Übernachtungsgäste ebenfalls begrenzt. Im bunten Fischerdörfchen Portofino verstopfen fotografierende Reisende regelmäßig die Straßen, deshalb wurden dort sogenannte Rote Zonen eingeführt, in denen Touristinnen und Touristen nicht längere Zeit stehen bleiben dürfen. Auf einigen italienischen Inseln wie Procida, Lampedusa oder Linosa dürfen während den Hauptreisezeiten Urlaubende nicht mehr mit dem eigenen Auto anreisen.

Auf Sardinien müssen sich Badende am Strand teils gebührenpflichtig einen Platz reservieren, außerdem ist es dort verboten, sein Handtuch direkt auf den Sand zu legen. An der Amalfiküste dürfen auf der Straße Amalfitana während der Hauptsaison an geraden Tagen Autos mit geraden Endziffern beim Kfz-Kennzeichen tagsüber nicht fahren. An ungeraden Tagen dürfen Autos mit ungeraden Endziffern beim Kfz-Kennzeichen nicht fahren.

Besonders prominent ist in Italien in den letzten Monaten Venedigs Kampf gegen den Massentourismus geführt worden. Die beliebte Lagunenstadt verbietet unter anderem Reisegruppen, die mehr als 25 Menschen umfassen. Außerdem wurde eine Eintrittsgebühr von 5 Euro für Tagestouristinnen und Tagestouristen eingeführt. Wer diese nicht bezahlt, muss mit mehreren Hundert Euro Strafe rechnen.

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Spanien

Ähnlich wie in Italien sagen auch immer mehr spanische Städte dem Massentourismus den Kampf an. In Sevilla soll für den beliebten und häufig überlaufenen Plaza de España künftig eine Eintrittsgebühr verlangt werden. Außerdem sollen dort auch zu ausgelassene Junggesellenabschiede untersagt sein, als Vorbild gilt Malaga. Die Stadt verhängt Sanktionen gegen diejenigen Partygruppen, die unerlaubt Lautsprecher oder Megafon benutzen. Falls auf die Hinweise der Polizei nicht reagiert wird, ist eine Anzeige inklusive Strafgebühr fällig.

Probleme mit zu wilden Party-Touris hat seit jeher auch Mallorca. Die Balearen-Insel hat erst in diesem Jahr wieder neue Verbote erlassen, die die Auswirkungen von Massen- und Sauftourismus einschränken sollen – die Strafen sollen sich auch härter gegen Urlauberinnen und Urlauber richten als bisher. Wer in Granada die Alhambra besuchen will, muss mittlerweile online einen freien Besucher-Spot reservieren.

An einer Wand in Barcelona steht ein Graffiti mit "Tourist go home".

Einheimische sind in Barcelona teilweise nicht gut auf Touristen zu sprechen.

Barcelona gilt als Symbol des Massentourismus in Spanien. Die katalanische Metropole versucht seit Jahren, mit verschiedenen Maßnahmen die Touristenmassen in den Griff zu bekommen. Die Stadt hat bereits die Anzahl der Touristenunterkünfte begrenzt, außerdem dürfen die Touristengruppen teilweise nicht größer als 30 oder 15 Personen sein. In Teilen des Hafens von Barcelona sind außerdem keine Kreuzfahrtschiffe mehr erlaubt. Seit April 2024 ist die Kurtaxe in der Metropole um 18 Prozent auf 3,25 Euro pro Nacht erhöht worden, außerdem wurde eine regionale Tourismussteuer eingeführt, deren Höhe sich nach der Art der Unterkunft richtet – bei besonders luxuriösen Unterkünften werden bis zu 6,75 Euro pro Nacht zusätzlich fällig.

Griechenland

Griechenland holt in den letzten Jahren einen Tourismusrekord nach dem anderen, besonders die griechischen Inseln sind extrem beliebt. Bei den Einheimischen schürt das die Sorge, dass Griechinnen und Griechen sich Urlaub in der Heimat bald nicht mehr leisten können. Zumal gehe durch „grelle, überbaute Themenparks“ wie Santorin oder Mykonos die griechische Kultur verloren. Für die Akropolis in Athen wurden mittlerweile ein Buchungssystem und eine Besuchsobergrenze von 20.000 pro Tag eingeführt, um die Touristenmassen zu lenken. Auf Santorin gibt es eine Beschränkung der Anzahl an Kreuzfahrtreisenden, die pro Tag von Bord gehen dürfen.

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Die Regierung des Landes versucht, den Tourismus mit einer Reihe von Maßnahmen zu regulieren. Um die Touristenmassen zu entzerren, soll die Urlaubssaison in Griechenland künftig deutlich länger gehen und von März bis Ende November eine gute touristische Infrastruktur bieten. Außerdem hat die griechische Regierung 2024 eine Klimaabgabe eingeführt, die dafür sorgen soll, dass die Natur und Umwelt besser geschützt werden können. Bei besonders luxuriösen Unterkünften beträgt diese bis zu 10 Euro zusätzlich pro Nacht.

Damit an den griechischen Stränden weiterhin für Einheimische sowie Urlaubende genug Platz ist, hat die Regierung ein Gesetz erlassen, das besagt, dass mindestens 70 Prozent der Fläche an Stränden frei von Sonnenliegen bleiben müssen, in geschützten Gebieten sind es sogar 85 Prozent. Liegen dürften auch nicht näher als vier Meter zum Wasser aufgestellt werden. Mehr als die Hälfte eines Strandes solle immer kostenlos zugänglich bleiben.

Außerdem plane das Land, mit neuen touristischen Angeboten dafür zu sorgen, dass die Sommermonate als Hauptreisezeit an Bedeutung verlieren. Möglichkeiten sieht Tourismusministerin Olga Kefalogianni zum Beispiel im Gesundheitstourismus, bei Gastronomie- und Weinreisen, im Sport- und Wellnessurlaub sowie beim Kultur-, Erlebnis- und Konferenztourismus.

Portugal

Lissabon gehört zu den beliebtesten europäischen Metropolen für einen Städtetrip. Und auch bei Kreuzfahrttouristen und -touristinnen ist die Hafenstadt ein angesagter Stopp. Das sorgt dafür, dass die Umweltbilanz des Lissaboner Hafens katastrophal ist.

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Seit 2024 wollen die Verantwortlichen aber zumindest mit einer zusätzlichen Touristensteuer mehr Geld in die Kassen der Stadt spülen. Pro Person, die im Hafen von Lissabon von Bord eines Kreuzfahrtschiffes geht, sollen dann 2 Euro Gebühr anfallen. Kreuzfahrtunternehmen, die sich gegen die Steuer wehren, müssen dem Bürgermeister von Lissabon zufolge mit Beschränkungen rechnen.

An der Algarveküste hat die kleine Hafenstadt Portimão eine Touristensteuer von 2 Euro pro Tag eingeführt, das Geld soll für nachhaltige Tourismusprojekte eingesetzt werden und so die Folgen des Massentourismus in der beliebten Urlaubsregion etwas einschränken. Auch der nahe gelegene Ort Albufeira arbeitet an der Einführung einer zusätzlichen Abgabe für Reisende.

Niederlande

In Amsterdam gibt es immer wieder neue Gesetze, um die Zahl und die Auswirkungen der Touristinnen und Touristen zu reduzieren. 2017 wurden unter anderem Bierfahrräder aus der Stadt verbannt. Seit 2021 besteht eine Begrenzung der Übernachtungen von Touris von maximal 20 Millionen pro Jahr. Auf den Straßen der Amsterdamer Innenstadt wurde mittlerweile ein Cannabis-Verbot eingeführt.

Im Jahr 2023 wurde außerdem eine Onlinekampagne eingeführt, die sich gegen junge Sauftouristinnen und Sauftouristen richtet und diese davon abhalten soll, überhaupt erst nach Amsterdam zu reisen. Zusätzlich dazu gibt es mittlerweile ein Quiz, das Reisenden spielerisch klarmachen soll, welches Verhalten in Amsterdam angemessen und welches verboten ist.

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Auch gibt es Überlegungen, das Rotlichtviertel der Stadt, das ebenfalls ein Touristenmagnet ist, aus dem Zentrum der Stadt an den Stadtrand zu verlegen. Touristenbusse sind dort bereits verboten worden, außerdem hat Amsterdam die Tourismusabgabe in 2024 um 12,5 Prozent erhöht. Von dem zusätzlichen Geld sollen unter anderem soziale Projekte in der Stadt finanziert und die Infrastruktur verbessert werden.

Kroatien

Die kroatische Küstenstadt Dubrovnik gilt als das Reiseziel mit den meisten Urlaubenden pro Einheimischem. Laut einer Studie kommen dort 36 Touristinnen und Touristen auf eine Anwohnerin beziehungsweise einen Anwohner. Die beliebte Fernsehserie „Game of Thrones“ hat das außergewöhnliche Missverhältnis noch verstärkt.

Aus diesem Grund hat die Stadt die Anzahl der Kreuzfahrtschiffe, die dort pro Tag anlegen dürfen, auf zwei begrenzt. Außerdem müssen die Schiffe mindestens acht Stunden vor Anker liegen bleiben, auch Busse nach Dubrovnik müssen ein festes Zeitfenster buchen. In der Altstadt sind Autos bis auf wenige Ausnahmen verboten. Außerdem gibt es Vorgaben, dass sich Menschen nicht zu freizügig in der Innenstadt bewegen sollen – theoretisch drohen Geldstrafen.

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Aber nicht nur Dubrovnik ist bei Reisenden sehr beliebt. Kroatien allgemein lockt jedes Jahr Millionen Urlaubende. Um die Auswirkungen des Massentourismus etwas zu bremsen, will das Land eine neue Touristensteuer einführen. Damit soll unter anderem eine bessere Infrastruktur im Land geschaffen sowie die Abfallentsorgung verbessert werden. Die Einführung wird aber wohl nicht vor 2025 kommen.

Frankreich

Frankreich gehört jedes Jahr zu den meistbesuchten Ländern der Welt. Kein Wunder, dass viele Orte dort ebenfalls unter den Folgen des Massentourismus leiden. Davon ist nicht nur die Hauptstadt Paris betroffen, dort wurde jedoch nun ein neuer Klimaschutzplan eingeführt, der Reisebusse in der Innenstadt verbietet. Außerdem werden die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten für Autos stark reduziert.

Die Besucherzahlen der beliebten bretonischen Insel Brehat sind in den Sommermonaten auf 4700 Menschen pro Tag begrenzt, deutlich weniger pro Tag dürfen in den Nationalpark Calanques bei Marseille – lediglich 400 Besucherinnen und Besucher pro Tag sind mit vorheriger Reservierung erlaubt.

Hunderte Menschen stehen in einer langen Schlange vor dem Louvre in Paris.

Paris gehört zu den am meisten besuchten Städten der Welt.

Am Mont Blanc machen sich jährlich bis zu 25.000 Menschen an den Aufstieg. Um den Tourismus dort nachhaltiger zu gestalten, wurde schon 2019 eine Reservierungspflicht mit mindestens einer Übernachtung in einer Hütte der Region eingeführt. Für Wildcampende drohen heftige Strafen – von 30.000 Euro Bußgeld bis zu Haftstrafen.

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Ähnlich sieht es auf den Levazzi-Inseln bei Korsika aus, dort liegt das Besucherlimit bei 2000 Menschen pro Tag. An manchen Tagen dürfen auch ein paar mehr kommen – aber pro Jahr soll die Zahl von 200.000 Menschen nicht überschritten werden. Nach einem regelrechten Besucheransturm auf der Insel Mont-Saint-Michel in der Normandie in 2023 will die französische Regierung nun im ganzen Land mit Kampagnen zur Sensibilisierung und Zugangsbeschränkungen gegen den Massentourismus vorgehen.

Australien

Bei der Größe Australiens sollte es eigentlich kaum Probleme mit Massentourismus geben, allerdings sind besonders beliebte Gebiete auch dort durch große Mengen von Reisenden gefährdet. Deswegen hat das Land schon vor Jahren ein Kletterverbot auf dem für die indigene Bevölkerung heiligen Berg Uluru eingeführt.

Kenia

In Kenia sind besonders die Naturreservate vom Massentourismus betroffen, wenn sich die Safari-Reisenden dann auch nicht an bestehende Regeln halten, wird das schnell zur Gefahr für die außergewöhnliche Natur und Artenvielfalt des Landes. Aus diesem Grund hatte das Land in 2023 angekündigt, die Eintrittspreise und Gebühren für Touristinnen und Touristen vielerorts massiv zu erhöhen.

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Der Schritt soll hin zu einem nachhaltigeren Tourismus führen. Sorgte aber auch für Kritik, da die Preiserhöhungen teilweise so drastisch sind, dass befürchtet wird, das Land zerstöre seinen Tourismus selbst.

Tunesien

Die tunesische Regierung will von den Massen, die jedes Jahr in das beliebte Mittelmeer-Ziel drängen, mehr profitieren. Aus diesem Grund wurde 2024 die sogenannte Kurtaxe vervierfacht. In den luxuriösen Unterkünften werden dann rund 3,50 Euro pro Nacht fällig, außerdem wurde die CO₂-Steuer für Flug- und Schiffstickets deutlich angehoben.

Auch die Umsatzsteuer für Restaurants, Cafés und Bars wurde verdreifacht. Ähnlich wie in Kenia zeigte sich die tunesische Tourismusindustrie besorgt über den Schritt und befürchtet ausbleibende Urlauberinnen und Urlauber. Das Problem der Überfüllung an den beliebtesten Reisezielen des Landes würde sich dadurch auf jeden Fall erledigen. Mit den zusätzlichen Einnahmen sollen Subventionen, die der tunesische Staat in touristische Einrichtungen steckt, refinanziert werden.

Bali

Umgerechnet 9 Euro müssen Touristinnen und Touristen auf der beliebten Urlaubsinsel Bali seit 2024 zusätzlich zahlen. Die Einnahmen aus der Touristensteuer sollen in Umwelt- und Kulturprojekte fließen, denn Bali hat ein riesiges Umweltproblem.

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Urlaubende spazieren zwischen Müllbergen an einem Strand auf Bali.

Das Müllproblem auf Bali hat auch mit dem Massentourismus zu tun.

Aber nicht nur der Müll, den viele Touristen auf dem Inselparadies verursachen, sorgt für Unmut. Auch das Verhalten einiger Reisender verärgert die Einheimischen – das geht über halb nackte Urlaubende in heiligen Tempelanlagen, Sex am Strand oder rücksichtsloses Verhalten im Straßenverkehr. Aus diesem Grund hat Bali im letzten Jahr einen Leitfaden mit Benimmregeln für Touristinnen und Touristen eingeführt. Unter anderem sollen die beliebten Roller und Mopeds nicht mehr privat an Urlaubende vermietet werden.

Wem Bali zu teuer oder zu überlaufen ist, der sollte sich vielleicht mal diese Alternativen in Asien anschauen.

Thailand

Eines der bekanntesten Opfer des Massentourismus weltweit ist wohl die Maya Bay in Thailand. Das Naturparadies, welches durch den Film „The Beach“ mit Leonardo DiCaprio weltberühmt wurde, musste teilweise bis zu 6000 Besucherinnen und Besucher pro Tag auf dem rund 250 Meter langen Strand ertragen. Die Umweltbelastung war so stark, dass die thailändische Regierung die Reißleine ziehen musste und den Strand für Besuchende sperrte.

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Drei Jahre blieb die Maya Bay geschlossen, mittlerweile ist sie zwischenzeitlich wieder geöffnet worden. Touristinnen und Touristen müssen allerdings Eintritt bezahlen, außerdem ist schwimmen, schnorcheln und Boot fahren in der Bucht verboten. Pro Tag dürfen nur etwas mehr als 4000 Menschen dorthin und auch nicht länger als 60 Minuten bleiben. Trotzdem kommt es teilweise immer wieder zu Schließungen der Bucht.

Nepal

Der Bergsteiger-Tourismus am Mount Everest hat in den letzten Jahren immer mehr zugenommen, jährlich klettern Hunderte Menschen auf den höchsten Berg der Welt. Weil der Massentourismus im Himalaya-Gebirge zu einem immer größeren Müllproblem in der Region führt, werden Touristinnen und Touristen mittlerweile dazu aufgefordert, ihre Hinterlassenschaften wieder mit hinunter zu bringen – auch die organischen.

Wer auf den Mount Everest oder auf den Nachbarberg Lhotse will, muss im Basislager der Berge sogenannte Kotbeutel kaufen und benutzen, diese werden nämlich nach der Rückkehr durch die Verantwortlichen kontrolliert. Einheimische hatten erklärt, die „Berge haben angefangen zu stinken.

Bhutan und Co.

Um den Massentourismus einzuschränken, hat das Königreich Bhutan eine Gebühr für nachhaltige Entwicklung des Landes eigeführt. Schon beim Visumsantrag müssen Reisende die Gebühr von rund 92 Euro pro Person und Nacht für Erwachsene bezahlen. Die extrem hohe Abgabe soll unter anderem für Umweltschutz-, Naturschutz- und Kultur­erhaltungs­programme eingesetzt werden.

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Noch teurer wird es für Urlaubende in Zukunft auf den Galapagosinseln, hier müssen ausländische Reisende bis zu 185 Euro bezahlen. Auch Neuseeland und die Seychellen führten bereits vor einiger Zeit Umweltabgaben für Touristinnen und Touristen ein, die die Auswirkungen des Massentourismus begrenzen sollen.

Es sind jedoch nicht nur Umweltverschmutzung und überfüllte Städte, die Massentourismus zum Problem machen. Häufig ärgern sich Einheimische mittlerweile auch über das respektlose Verhalten von Urlauberinnen und Urlaubern. In Rom füllte unter anderem eine Frau ihre Trinkflasche kurzerhand im Trevi-Brunnen auf oder ein Mann ritzte seine Initialen ins Kolosseum. An immer mehr Orten kommt es deshalb auch zu Protesten und Aktionen der Bevölkerung gegen Overtourism.

Einheimische protestieren gegen Massentourismus

An beliebten Reisezielen gehen den Einheimischen die Maßnahmen gegen den Overtourism teilweise nicht weit genug oder sie fordern, endlich Regelungen einzuführen.

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Kanaren: Wütende Graffiti und Protestkundgebungen sorgen auf Teneriffa für Aufsehen. Teure Wohnungen und hohe Lebenserhaltungskosten machen es den Einheimischen immer schwerer, während „für britische und deutsche Touristen“ alles gemacht werden würde, obwohl „die einfach nur billiges Bier trinken, in der Sonne liegen und Burger und Pommes essen wollen“, so eine Anwohnerin. Mittlerweile werden bei Protesten konkrete Maßnahmen der Regierung gefordert.

Mallorca: Auf Mallorca wurden im letzten Jahr gefälschte Schilder mit Warnhinweisen an einigen Stränden angebracht. Auf Englisch wurde dabei vor angeblichen Gefahren gewarnt, unterhalb des englischen Warnhinweises stand jedoch auf Katalanisch, einer der örtlichen Amtssprachen, dass keine Gefahr bestehe und das Baden problemlos möglich sei. Die Verantwortlichen erklärten, die Aktion sei ein humorvoller Protest gegen den Massentourismus auf der Baleareninsel.

Athen: Ähnliches versuchten Einheimische in der griechischen Hauptstadt Athen, sie brachten an Kurzzeittouristenunterkünften Schilder an, die vor einem Bettwanzenbefall warnten und zum sofortigen Auszug aufforderten. Wer sich nicht daran halte, müsse 500 Euro Strafe zahlen.

Belgien: In Belgien ist besonders Brügge vom Massentourismus betroffen. Schon seit Jahren kämpft die kleine Stadt mit den Touristenmassen, die sich durch die malerischen Gassen entlang der Grachten schieben wollen. Einheimische protestieren besonders gegen die Kreuzfahrtreisenden, die die Stadt in den Sommermonaten zwar täglich überfüllen würden, aber kaum Geld dalassen. Die Verantwortlichen wollen deshalb für einen qualitativeren Tourismus sorgen, der besser über das ganze Jahr verteilt ist.

Übrigens: Eine etwas kuriose Folge des Massentourismus zeigt sich im italienischen Verona, die dortige Statue der Julia aus der berühmten Liebesgeschichte „Romeo und Julia“ hat mittlerweile ein Loch in der Brust. Der Grund ist, dass Touristinnen und Touristen zu oft daran gerieben haben. Das bringt nämlich angeblich selbst Glück in der Liebe.

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Source link www.ostsee-zeitung.de