Dormagen/Lübeck. Für David Röhrig gibt es in Dormagen nichts mehr zu holen. Der VfL-Coach, der bis 2022 sechs Jahre unterm Bayer-Kreuz Talente und Profis trainiert hat, kassierte bei seiner zweiten Rückkehr an die alte Wirkungsstätte die zweite klare Niederlage. Der VfL Lübeck-Schwartau unterlag im Punktekampf der 2. Handball-Bundesliga bei Bayer Dormagen mit 28:34 (16:18) – die vierte Auswärtsniederlage in Folge. Dem VfL ging dabei nach der Pause so richtig die Puste aus. Beim 24:33-Rückstand drohte sogar ein Debakel . . .

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Schrader: „So dürfen wir nicht verlieren“

„In der Abwehr, die zu Hause sonst bombenstark ist, haben wir nicht das gezeigt, was wir können. Wir standen viel zu weit auseinander“, gestand Janik Schrader ein und ergänzte: „Wir haben einen ausgedünnten Kader, es war deshalb sicher auch eine Kraftfrage – aber so dürfen wir in Dormagen nicht verlieren.“

Dabei sah es vor 1576 Zuschauern zunächst nicht danach aus. Der VfL startete verheißungsvoll. Und das mit seinem letzten Aufgebot. Nur elf Feldspieler standen im Spielprotokoll, darunter Außen Felix Kruse aus der Zweiten und der wiedergenesene Finn Kretschmer als Reservist in der Not. Angeführt von einem starken Schrader (neun Tore in Halbzeit eins) legte Schwartau ein 4:2 vor, hielt den Vorsprung bis zur 13. Minute (7:5). Doch dann kamen die Gastgeber, die im Abstiegskampf noch Zähler benötigen, drehten mit drei Treffern die Partie (8:7/18.).

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VfL geht nach der Pause unter

Offensichtlich: Im Angriff stark (Geenen mit sechs Toren aus acht Würfen), fehlte dem VfLin der Abwehr inklusive Torhüter Nils Conrad der Zugriff. 18 Gegentore in 30 Minuten. Zu viel. „Ab Minute zehn kommt die Abwehr nicht mehr ins Spiel. Ich habe uns selten so viele Zweikämpfe verlieren sehen“, kritisierte Röhrig. Doch an der Offensive fand er Gefallen: „Wir hatten ein starkes Spiel über den Kreis und die Außen. Das haben die Jungs super gemacht. Wir hatten nur zwei schlechte Angriffe.“ Das Aber: „Wir lassen zu viele Chancen liegen. Zur Pause dürfen wir gar nicht mit zwei hinten liegen.“

Die Statistik zum Spiel

Bayer Dormagen: Simonsen (14/1 Paraden), Oberosler – Reuland, Senden 1, Leis, Böhnert 4, Rehfus 1, Hüter 4, Reimer 8/2, Böckenholt 3, Schroven 4, Strosack 2, Träger, Schmidt 2, Pauli 2, Sondermann 2.

VfL Lübeck-Schwartau: Conrad (6/1 Paraden), Dreyer (4/1) – Leitz 2, Hagedorn, Löfström 1, Skorupa 1, Blaauw 5, Ciudad 2, Kruse, Schrader 10/3, Kretschmer, Geenen 6, Bruhn 1.

Siebenmeter: 4/2 (Reimer scheitert an Conrad und Dreyer) – 5/3 (Blaauw verwirft gegen Simonsen, Schrader wirft über das Tor)

Zeitstrafen: 2 – 4.

SR.: Schmitz/Schmitz

Zuschauer: 1576

Spielfilm: 2:4 (8.), 5:7 (13.), 8:7 (18.) 10:10 (21.), 15:13 (27.), 18:16 (HZ) – 22:17 (37.), 26:19 (42.), 33:24 ((56.), 34:28 (Ende).

Doch es wurde nach dem Wiederanpfiff nicht besser. Zu schnelle Würfe, zu viele Fehlwürfe. Immer wieder war Endstation bei Bayer-Keeper Ole Simonsen (14/1 Paraden). Sieben Minuten nach Wiederanpfiff lag der VfL bereits mit fünf Toren zurück (17:22/37.) „Behaltet jetzt kühlen Kopf bitte“, mahnte Röhrig in der Auszeit. Vergeblich. Das Fehlerfestival ging weiter. Vor allem Carl Löfström, der bis 2020 in Dormagen spielte, erwischte einen gebrauchten Tag (vier Fehlwürfe frei vom Kreis). Als Ian Hüter, der Kapitän der US-Nationalmannschaft, den Vorsprung auf Plus sieben für Dormagen stellte (26:19), war die Partie gelaufen – und das nach 42 Minuten. „Wir haben uns da immer wieder selbst ein Bein gestellt, sind nie richtig aus der Spirale rausgekommen“, erklärte Röhrig. Der VfL ging mit fliegenden Fahnen unter. Nichts lief, nichts passte. Selbst bei Schrader, der kurz vor Schluss einen Siebenmeter über das Tor setzte. Eine Halbzeit zum Vergessen.

VfL will Potsdamer Meisterfeier verhindern

Schrader schaute nach Spielschluss lieber nach vorn. Am kommenden Samstag kommt Spitzenreiter Potsdam in die Hansehalle. Dahin, wo der VfL seit Ende November nicht verloren hat. Schraders Ansage: „Da werden wir ein anderes Gesicht zeigen. Potsdam will bei uns die Meisterschaft feiern. Das werden wir verhindern.“

LN



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