Schwere Unwetter sind am Montagabend vor allem über die Mitte und den Süden Deutschlands gezogen. Bäume stürzten um, Dächer wurden abgedeckt, Autos, Strom- und Telefonleitungen beschädigt. In Bottrop wurde eine 19-jährige Fußgängerin unter einem umgestürzten Baum eingeklemmt. Im Fernverkehr der Bahn kam es in mehreren Bundesländern in der Mitte Deutschlands zu Einschränkungen.

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„Einzelne Strecken sind gesperrt und es kommt zu Umleitungen mit Verspätungen“, teilte die Deutsche Bahn mit. Von den Beeinträchtigungen betroffen sind unter anderem Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern.

So würden die ICE-Züge zwischen Hanau und Gießen umgeleitet, ebenso die ICE zwischen Göttingen und Kassel, teilte die Bahn gegen 21.00 Uhr mit. Auch ICE-Züge zwischen Koblenz und Bonn würden umgeleitet – die Halte Bonn, Remagen und Andernach entfallen. Einen Ersatzhalt gibt es in Bonn-Beuel. ICE-Züge zwischen Hamm und Münster werden umgeleitet und verspäten sich um etwa 15 Minuten. Der Halt Hamm (W) entfällt.

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ICE-Züge zwischen Nürnberg und Erfurt würden umgeleitet und verspäteten sich um etwa 75 Minuten, hieß es weiter. Sie halten nicht in Erlangen, der Halt Bamberg kann entfallen. ICE-Züge zwischen Kassel, Göttingen und Hannover können laut Bahn nicht umgeleitet werden und warten die Sperrungen ab. Für den ICE, der 20.56 Uhr in Kassel-Wilhelmshöhe starten und 22.31 Uhr in Hannover Hbf ankommen sollte, zeigte die Bahn-App gegen Mitternacht dies an: Start in Kassel 00.48 Uhr, Ankunft 2.06 Uhr Hannover.

Wie die DB Regio Baden-Württemberg mitteilte, lag auf der Strecke zwischen Stuttgart-Vaihingen und Böblingen ein Baum. Die Strecke wurde gesperrt, es gab Verspätungen und Teilausfälle. In der Bahn-App wurden Unwetterschäden im Raum Würzburg-Hauptbahnhof angezeigt.

Ein dpa-Reporter berichtete, nach Angaben eines Zugbegleiters sei am Frankfurter Hauptbahnhof vorübergehend kein Zug mehr gerollt.  Ein Blick auf die Ankunftstafel für den Bahnhof gegen Mitternacht offenbarte teils immense Verspätungen: ICE-Züge aus Hamburg sollten demnach zwischen 200 und 290 Minuten später ankommen als geplant, ein Zug aus Wien 45 Minuten später, ein ICE aus Berlin 25 Minuten später.

Der dpa-Reporter war im ICE 1171 Lüneburg-Basel unterwegs, der rund vier Stunden in Hanau feststeckte. Der Zugbegleiter habe deshalb nichtalkoholische Getränke für alle freigegeben.

Unwetter über NRW: umgeknickte Bäume und beschädigte Dächer

Ein Sturmtief über NRW ließ am Montagabend zahlreiche Bäume auf Autos, Straßen und Dächer stürzen. In Bottrop wurde während des Unwetters eine 19-Jährige auf dem Heimweg von der Arbeit von einem umfallenden Baum verletzt. Dieser sei unvermittelt auf den Gehweg und die Passantin gestürzt, teilte die Feuerwehr mit. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst stellte sich heraus, dass die Beine der jungen Frau unter dem Baumstamm eingeklemmt waren. Dieser wurde per Motorkettensäge geteilt. Da schwerwiegende Verletzungen bei der 19-Jährigen nicht ausgeschlossen werden konnten, wurde ein Rettungshubschrauber angefordert, wie es hieß.

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Allein im Bonner Stadtgebiet wurden etwa 60 Einsätze wegen des Unwetters registriert, teilte die Feuerwehr mit. Demnach kippte in der Mittelstraße ein Baum auf das Dach eines Mehrfamilienhauses und drohte auf die Straße zu kippen. Der Baum sei von der Feuerwehr mithilfe eines Krans entfernt worden. In der Nonnenbergstraße habe ein umgestürzter Baum mehrere Autos unter sich begraben. Bei allen Einsätzen wurde den Angaben zufolge niemand verletzt.

Ein Sturmtief hat auch in Bonn für zahlreiche Einsätze für Polizei, Feuerwehr und Stadtwerke gesorgt.

Ein Sturmtief hat auch in Bonn für zahlreiche Einsätze für Polizei, Feuerwehr und Stadtwerke gesorgt.

Ein ähnliches Bild bot sich nach Angaben Feuerwehr den Einsatzkräften in Leverkusen, die aufgrund des Sturms insgesamt 18-mal ausrückten. In Pulheim führte ein umgeknickter Baum zu Stromausfall, als er auf eine Leitung fiel. Der Energieversorger habe die Stromversorgung kurzfristig über ein Stromaggregat sicherstellen können, teilte ein Sprecher der Feuerwehr Pulheim am Montagabend mit.

In Hattingen im Ruhrgebiet wurde ein Mann von einem umstürzenden Baum verletzt. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, wie die Feuerwehr am Montag mitteilte. Zudem seien am Montag zahlreiche weitere Bäume umgestürzt, teils auch auf Straßen und Gehwege. Ein größerer Baum sei auf einem geparkten Fahrzeug gelandet.

Unwetter: Umgestürzter Baum beschädigt Bus in Köln

In Köln wurde während des Unwetters ein Bus der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) von einem umgestürzten Baum beschädigt. Der Fahrer sei leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte die Feuerwehr am Abend mit.

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Mehrere umgestürzte Bäume und abgeknickte Äste sorgten am Abend in Köln für Verkehrsbehinderungen. Insgesamt seien 130 Gefahrenmeldungen aufgrund des Gewitters mit starkem Regen und Wind abgearbeitet worden, so die Feuerwehr. Mithilfe von technischem Gerät seien Äste zerkleinert und aus dem Gefahrenbereich entfernt worden.

Sturmböen in Hessen: Bäume auf Straßen, Dach abgedeckt

In Hessen hat das über Deutschland hinweggezogene Unwetter am Montagabend unter anderem Bäume umstürzen lassen und Dächer abgedeckt. Die freiwilligen Feuerwehren des Rheingau-Taunus-Kreises etwa hatten mehr als 20 Einsätze aufgrund von Sturmböen. Meist seien Bäume auf Straßen gestürzt, in Idstein sei ein Dach zum Teil abgedeckt worden, teilten Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst des Kreises am Abend mit. Verletzt wurde demnach niemand.

Nach der Warnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor zum Teil schweren Sturmböen sei das Personal der Rettungsleitstelle verstärkt worden. „Dank der frühen Verstärkung konnte sogar eine Partnerleitstelle bei der Notrufabfrage unterstützt werden, die kurzzeitig eine sehr hohe Auslastung durch Notrufe hatte“, sagte der verantwortliche Leitungsdienst der Rettungsleitstelle, Georg Hohenner, laut Mitteilung.

Auch in Osthessen führte das Unwetter zu Einsätzen. Im Bad Hersfelder Stadtteil Hohe Luft wurde ein Dach beschädigt und auch in Eichenzell-Kerzell drohte der Wind zeitweise das Dach eines Gewerbetriebes abzudecken, wie die Polizei am Montagabend mitteilte. Verletzt wurde auch hier ersten Erkenntnissen zufolge niemand.

Unwetter in Baden-Württemberg: Bäume umgestürzt, Dächer abgedeckt

Im Rhein-Neckar-Raum in Baden-Württemberg knickte das Unwetter Bäume um und deckte Dächer ab. Polizei und Feuerwehr seien zu einer Vielzahl von Einsätzen ausgerückt, teilte das Polizeipräsidium Mannheim mit. Verletzte gebe es nicht. Der entstandene Sachschaden lasse sich noch nicht beziffern. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte ab dem Nachmittag landesweit einzelne Gewitter prognostiziert. Es gebe starke bis stürmische Böen mit Geschwindigkeiten von rund 70 Kilometern pro Stunde, auf einzelnen Schwarzwaldgipfeln seien sogar 110 Kilometer pro Stunde möglich.

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Sturmfront in Rheinland-Pfalz: Autos, Strom- und Telefonleitungen beschädigt

Beim Durchzug der Sturmfront durch Rheinland-Pfalz wurden am Montag Autos sowie Strom- und Telefonleitungen beschädigt. Das Polizeipräsidium Koblenz teilte am Abend mit, in der Region habe es zwischen 17.30 und 18.45 Uhr in kürzester Zeit eine Vielzahl von Polizeieinsätzen gegeben. Es wurden demnach zehn Pkw durch herabstürzenden Bäume oder andere Gegenstände beschädigt. Der Sachschaden liege nach ersten Schätzungen bei einer niedrigen fünfstelligen Summe. Verletzte gebe es nicht.

Umgestürzte Bäume hätten zudem fünf Stromleitungen und eine Telefonleitung beschädigt, so die Koblenzer Polizei. Die jeweiligen Versorger hätten den entstandenen Schaden schnell repariert. „Die Unterbrechungen waren nur von kurzer Dauer“, hieß es. Umgestürzte Bäume und herabgefallene Äste behinderten mancherorts auch den Verkehr. Die Straßenmeistereien und Feuerwehren waren im Einsatz, so die Polizei.

Auch am Dienstag bleibt es zunächst ungemütlich

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Abend vor örtlich starken Gewittern im Nordwesten, Süden und Osten. Zudem warnten die Experten vor teils schweren Sturmböen und verbreitet Sturm und Windböen. Ab Mitternacht soll es demnach örtlich Dauerregen geben, im Süden sei oberhalb von 1000 Metern sei sogar mit leichtem Schneefall zu rechnen.

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Auch am Dienstag bleibt es in Deutschland zunächst ungemütlich: Es soll demnach wiederholt Regen- und Graupelschauer geben. Die Höchstwerte liegen zwischen sieben und 13 Grad. Am Dienstagmorgen kann es zudem oberhalb von 800 Metern örtlich glatt werden.

RND/dpa/seb



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