In einer assyrisch-orthodoxen Kirche nahe Sydney wurde der Bischof niedergestochen. Es ist der zweite Messerangriff in Australien innerhalb von Tagen.
SYDNEY/BERLIN rtr/taz | Zwei Tage nach dem Amoklauf eines Messerstechers in Sydney ist es in Australien wieder zu einem Angriff mit einem Messer gekommen. In einer Kirche in Wakeley, etwa 30 Kilometer westlich von Sydney, seien mehrere Menschen verletzt worden, teilte die Polizei am Montag mit. Ein Mann sei festgenommen worden, er werde verhört. Die Kirchgänger seien nicht lebensgefährlich verletzt worden, sie würden von Sanitätern behandelt.
Ein Prediger und mehrere Gläubige seien während eines Gottesdienstes in der Kirche niedergestochen worden, berichteten lokale Medien. Im Internet wurden Video-Aufnahmen veröffentlicht, die zeigen, wie ein Mann auf einen in traditionelle Kirchengewänder gekleideten Gottesdiener einsticht.
Nach Angaben des Sydney Morning Herald handelt es sich bei dem niedergestochenen Prediger um Bischof Mar Mari Emmanuel der assyrisch-orthodoxen Kirche in Wakeley. Laut der australischen Zeitung gilt Emmanuel als ultrakonservativ und erlangte Bekanntheit durch seine Predigten, die sich kritisch gegenüber den Maßnahmen in der Coronapandemie äußerten.
Es ist der zweite Messerangriff in Australien innerhalb weniger Tage: Am Samstag waren bei einem Messerangriff in einem Einkaufzentrum in Sydney sieben Menschen getötet worden. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler hat der Täter offenbar psychische Probleme. Ein terroristischer Hintergrund wurde erst ausgeschlossen. Dann erklärte die Polizei, man untersuche den Fall im Zusammenhang mit Frauenhass.