Todesfelde. Die Handballerinnen der SG Todesfelde/Leezen besitzen sehr wohl Drittliga-Niveau. Dies bewiesen die Blau-Gelben in eigener Halle im Kreisderby gegen den bereits gesicherten SV Henstedt-Ulzburg. Nach 60 schwungvollen Minuten feierte der Absteiger einen 29:26 (18:11)-Erfolg, der Franziska Haupt ins Grübeln brachte. „Wenn wir häufiger so gespielt hätten, dann wäre in dieser Serie mehr für uns möglich gewesen“, meinte die Co-Trainerin, die den urlaubenden Chefcoach Henning Ammen vertrat. „Wir haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten.“
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Frustrierte Handballerinnen des SVHU
Während die SG-Spielerinnen bester Laune waren, herrschte beim SVHU Frust. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals ein gutes Spiel in Todesfelde gezeigt haben“, stöhnte Lina Röttger, mit neun Treffern erfolgreichste Werferin in den Reihen der Gäste. „Alle hatten heute Bock auf die Partie, aber wir haben es leider nicht auf die Platte bekommen.“
Was die Rechtshänderin mit ihrem Statement genau meinte, verdeutlichte Henstedt-Ulzburgs Interimstrainer Maik Schulze in seiner Analyse. „Als Todesfelde Zugriff auf das Spiel bekommt, verlieren wir den Kopf und machen unfassbar viele technische Fehler, die uns letztlich das Genick gebrochen haben.“
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Was unten auf dem Feld passiert war, stand rot auf schwarz auf der Anzeigentafel der Todesfelder Amtssporthalle: Nach 18 Minuten hieß es 11:4 für die Gastgeberinnen.
Coachte die SG Todesfelde/Leezen zum 29:26-Sieg im Kreisderby gegen den SV Henstedt-Ulzburg: Franziska Haupt.
Quelle: Nils Göttsche
Ein Grund für die schwache Torausbeute der Schulze-Schützlinge sah Franziska Haupt in der taktischen Disziplin ihrer Sieben. Janne Hübner erhielt ein ganz dickes Kompliment. Die 29-Jährige erledigte ihre Sonderaufgabe nahezu perfekt. „Janne hat die Kreise von Katharina Rahn, die das Spiel des SVHU steuert, eingeengt, Ballwege zugestellt und so den Gegner vor große Probleme gestellt“, schwärmte die Co-Trainerin. Außerdem bewies SG-Schlussfrau Katherina Buschmann, dass sie eine reaktionsschnelle Torhüterin ist.
Trotz des hohen 11:18 nach 30 Minuten dachten die SVHU-Spielerinnen nicht daran, die Partie abzuhaken. „Wir konnten uns in der Abwehrarbeit steigern und haben auch besser den Ball laufengelassen“, resümierte Maik Schulze, der zu keiner Sekunde der zweiten Halbzeit mit einer Wende rechnen durfte. „Dafür war der Rückstand zu groß und nach einer Zeitstrafe gegen Lina Röttger war unser Flow auch wieder dahin.“
SG Todesfelde/Leezen nicht in Bedrängnis
Franziska Haupt, die ihr Team lautstark und gestenreich coachte, blieb trotzdem bis zur Schlusssirene angespannt. Um den Sieg bangen, der der SG ToLee zwei Punkte, den Sprung von Platz elf auf Rang zehn und eine ganze Menge Prestige beschert, musste sie aber nicht.
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„Auch, wenn unsere Vorstellung in der zweiten Hälfte etwas hektischer wurde, hatte ich nie das Gefühl, dass wir noch einmal in Bedrängnis geraten oder gar das Spiel aus den Händen geben würden“, meinte sie und schloss ihr Resümee mit einem dicken Lob an ihre Mannschaft: „Das haben die Mädels richtig stark gemacht.“
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SG Todesfelde/ Leezen: Yara Heller, Katherina Buschmann – Leonie Wulf (3), Yonna Thissen, Kim-Angelina Lang (4), Marie Grabowski (4), Jana Schmütz, Janina Kardel (4), Marit Kaps (5), Janne Hübner (2), Lina-Cathleen Asmussen (2), Jana Gläfke (1), Linda Räihä, Nina Eggeling (4/3), Rieka Thal – SV Henstedt-Ulzburg: Merline Wünsche-Laursen, Sophia Kohn – Lara Haarbrücker (5), Lisa Prante (2), Emilie Wolf (3), Katharina Rahn (1), Annika Jordt (4), Karina Mader, Annika Günther (1), Carina Büchel (1), Lina Röttger (9), Taina Schermer, Nele Mönnich, Caroline Rodewald.
KN