Berlin. Der FC Hansa hat am Freitagabend (12. April) im Nord-Ost-Duell gegen Hertha BSC vor 62 177 Zuschauern im ausverkauften Berliner Olympiastadion einen herben Rückschlag im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga hinnehmen müssen. Die Rostocker unterlagen gegen den Bundesliga-Absteiger in der Höhe verdient mit 0:4 (0:2). Sie waren mit dem Ergebnis sogar noch gut bedient, denn die Hausherren vergaben weitere gute Tormöglichkeiten.

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„Wer für dieses Spiel extra Motivation braucht, der ist fehl am Platz“, sagte Hansa-Trainer Mersad Selimbegovic vor der Partie. Er hätte am liebsten selbst noch einmal seine Töppen geschnürt und wäre mit aufgelaufen, meinte der 41-jährige Ex-Profi angesichts der Unterstützung von rund 20 000 mitgereisten Rostocker Fans im Olympiastadion.

Hansa Rostock: Fans sorgen für verspäteten Anpfiff in Berlin

Die FCH-Anhänger sorgten für gute Stimmung, aber leider auch für eine zehnminütige Verspätung. Mit blauen Rauchtöpfen vernebelten Zuschauer aus dem Gästebereich die komplette Arena. Es dauerte, bis der Qualm verzogen war.

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Auf dem Rasen startete Hansa mit der gleichen Elf wie beim jüngsten 3:1-Sieg gegen Wiesbaden. Allerdings wirkten die Spieler nicht so motiviert und enthusiastisch wie ihr Chefcoach, der an der Seitenlinie auf und ab lief, viel reinrief, mit Gesten coachte und immer wieder auch Spieler zu sich beorderte, um ihnen Laufwege zu erklären.

Rostocker beginnen mutlos und geraten früh in Rückstand

Hertha bestimmte von Beginn an das Geschehen und kam durch Haris Tabakovic (6.) und Palko Dardai (8.), die jeweils gut im Rückraum freigespielt wurden, zu ersten Chancen. Aber beide Male hatten die Gäste Glück, dass der Ball knapp vorbeiging.

Seine zweite gute Möglichkeit nutzte Dardai dann jedoch und köpfte nach Flanke von Marten Winkler zur 1:0-Führung ein. Palko Dardai ist der älteste der drei Söhne des Berliner Kultspielers und aktuell in die Kritik geratenen BSC-Trainers Pal Dardai.

Hansa fehlten in der Offensive Tempo, Mut und Spielwitz. Der Ball kam meistens postwendend zurück – und dann wurde es oft gefährlich. Vor allem auf der linken Abwehrseite hatten die Rostocker große Probleme mit den schnellen Berlinern. So auch in der 27. Spielminute, als Kevin Schumacher und Konstantinos Stafylidis erneut überspielt wurden. Aber FCH-Torwart Markus Kolke verhinderte gegen Tabakovic zunächst das 2:0 für Hertha.

Statistik

Hertha BSC: Ernst – Kenny, Kempf, M. Dardai (79. Leistner), Karbownik – Zeefuik (59. Bouchalakis) – Barkok (72. Hussein), Palko Dardai (72. Maza) – Winkler (79. Scherhant), Tabakovic, Reese

FC Hansa: Kolke – David, Roßbach, Stafylidis (80. Ruschke) – Neidhart, Rhein (46. Vasiliadis), Dressel, Schumacher (46. Strauß) – Pröger (90. J. Bachmann), Brumado (72. Perea), Ingelsson

Tore: 1:0 Palko Dardai (18.), 2:0 Reese (31./Handelfmeter), 3:0 Palko Dardai (59.), 4:0 Tabakovic (86.) Gelbe Karten: Zeefuik (4.) / Ingelsson (8.), Vasiliadis (4.) Schiedsrichter: Robin Braun (Wuppertal) Zuschauer: 62 177

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Vier Minuten später war der Kapitän machtlos. Nach einem Handspiel des schwachen Simon Rhein gab es Elfmeter. Reese verwandelte sicher. Das war auch der Halbzeitstand, denn Hansa war in der Folge zwar besser in der Partie, blieb vor dem gegnerischen Tor aber harmlos.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit brachte Selimbegovic mit John Patrick Strauß für Schumacher und Sebastian Vasiliadis für Rhein zwei neue Kräfte. Die Rostocker begannen schwungvoll und hatten nach gutem Zusammenspiel der beiden Eingewechselten den ersten Torschuss nach dem Seitenwechsel. Strauß scheiterte nach Steilpass von Vasiliadis an Hertha-Torwart Tjark Ernst (52.), der keine Mühe hatte, den Ball aufzunehmen. Danach vergaben die Rostocker zwei weitere Halbchancen.

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Auf der anderen Seite blieben die Berliner deutlich zwingender. Nach einer abgewehrten Flanke startete Winkler links noch in der eigenen Hälfte und war für Kai Pröger und Nico Neidhart nicht zu halten. Links im Strafraum angekommen, passte er in den Rückraum, wohin Palko Dardai mitgelaufen war und zum zweiten Mal vollstreckte (59.). Sein Treffer zum 3:0 war angesichts der Harmlosigkeit des FCH schon die frühe Vorentscheidung. In der Schlussphase traf der durchgebrochene Tabakovic noch zum 4:0-Endstand (86.).

Glück für die Rostocker: Weil der 1. FC Kaiserslautern am Freitag auswärts mit 1:2 gegen Greuther Fürth unterlag, können sie an diesem Spieltag nicht auf einen direkten Abstiegsplatz abrutschen, bleiben mindestens auf dem 16. Tabellenplatz.

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Weiter geht es für Hansa am Sonntag in einer Woche (21. April, 13.30 Uhr) im heimischen Ostseestadion gegen den ebenfalls vom Abstieg bedrohten 1. FC Magdeburg, der aktuell auf Rang zwölf rangiert.

OZ



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