Gigantisch und faszinierend: Skypools, Windtürme, Wolkenkratzer: Fünf Tipps für einen Trip nach Dubai
Wolkenkratzer, künstliche Inseln, arabische Kultur und viel Wüstensand – Dubai hat viele faszinierende Facetten. Wir haben uns im Emirat umgeschaut und stellen fünf Highlights vor, die Besucher nicht verpassen sollten.
Die Sonne brennt vom Himmel. Eine emiratische Frau mit einem langen schwarzen Überkleid, der Abaya, geht schnellen Schrittes vor mir durch die Gassen von Al Shindaga, einem der ältesten Viertel Dubais. Es liegt direkt am Creek, einem Meeresarm des Persischen Golfs, der sich über 14 Kilometer durch die Metropole schlängelt. Die Lebensader der Stadt, denn genau hier wurde Dubai 1833 von der Al-Maktoum-Familie gegründet, die noch heute über das Emirat herrscht.
1 . Auf den Spuren des alten Dubai in Al Shindagha
Im Al-Shindagha-Museum, das sich über 80 historische Gebäude dieses Viertels erstreckt, erzählen interaktive Installationen, Videos, Fotos und Artefakte von den bescheidenen Ursprüngen Dubais als ehemaliges Fischerdorf. Die Bewohner lebten vom Perlentauchen, der Schaf- und Ziegenzucht und vom Dattelanbau. Bis sich Dubai immer mehr zum internationalen Handelszentrum entwickelte und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts letztendlich Erdöl, das schwarze Gold, dem Land zu unvorstellbarem Reichtum verhalf.
Highlights des Museums sind der alte Maktoum-Palast, der bis 1958 als Residenz der Herrscherfamilie diente. Scheich Mohammed Bin Rashid Al Maktoum, der jetzige Herrscher Dubais, wuchs dort auf.
Wie in 1001 Nacht fühlt man sich im Parfüm-Haus des Al-Shindagha-Museums, wo Besucher an interaktiven Stationen die Düfte des Orients erschnuppern können. Denn die Herstellung von Parfümölen blickt auf eine lange Tradition in der Region zurück. Süßlich, holzig und schwer steigt mir Oud in die Nase, einer der typischen Duftessenzen der Region. Er wird aus dem Harz des südostasiatischen Adlerholzbaumes gewonnen und ist eines der teuersten Parfümöle der Welt.
2. Enge Gassen und Windtürme im historischen Viertel Al Fahidi
Wer mehr über das alte Dubai erfahren will, findet außerdem noch weiter südlich am Creek das historische Al-Fahidi-Viertel mit seinen engen, verwinkelten Gassen. Dort stehen ebenfalls noch typische alte Lehmhäuser mit Windtürmen, den sogenannten Barajeel. Sie dienten zur Kühlung der Gebäude, in dem sie die Luft wie ein Ventilator in den Räumen der Häuser verteilten. Schöpfer dieser natürlichen Kühlanlagen waren Einwanderer aus Bastak im Iran, die Ende des 19. Jahrhunderts nach Dubai kamen. Deshalb wird das Viertel auch Al Bastakiya genannt.
Dass Bastakaiya, das in den 1990er-Jahren eigentlich abgerissen werden sollte, überhaupt noch existiert, soll niemand Geringerem als König Charles III. von England (damals noch Prinz von Wales) zu verdanken sein. Er soll sich beim Scheich für den Erhalt dieser einmaligen Siedlung eingesetzt haben.
Mittlerweile hat sich Al Fahidi, das Anfang der 2000er-Jahre saniert wurde, in ein lebendiges Kunst- und Kulturviertel verwandelt mit Cafés, Galerien, Crafts-Shops und Museen wie das Al-Fahidi-Fort. Die Festung, die 1787 erbaut wurde und das älteste erhaltene Gebäude der Stadt ist, beherbergt ebenfalls ein Museum, das sich mit der Kulturgeschichte Dubais beschäftigt. Tipp: Im Sheikh Mohammed Centre for Cultural Understanding können Besucher an zahlreichen kulturellen Aktivitäten teilnehmen wie beispielsweise einem Moscheebesuch oder einem typisch emiratischem Essen.
Al Fahidi ist auch ein idealer Ausgangspunkt, um die Souks des alten Dubais mit ihren unzähligen Geschäften und Händlern zu besuchen: der Textilsouk befindet sich im Stadtteil Bur Dubai und auf der gegenüberliegenden Seite des Creeks im Stadtteil Deira der Gold- sowie der Gewürzsouk. Zum Überqueren des Creeks unbedingt die alten hölzernen Wassertaxis, die sogenannten Abras nutzen, die im Minutentakt von verschiedenen Anlegestellen ablegen.
3. Burj Khalifa – Besuch des höchsten Gebäudes der Welt
Ich schlendere durch den Dubai Mall in Downtown Dubai, dem Mega-Shopping-Tempel des Emirats mit den schicksten Designer-Geschäften und Department Stores. Nach der Hitze, die draußen herrscht, tut es gut durch die gekühlten Hallen zu bummeln. Doch mein Ziel ist ein anderes: Ich will hinauf zum Burj Khalifa, mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt. Er gilt als eine Art vertikale Stadt mit insgesamt über 1,85 Millionen Quadratmetern Wohnfläche und über 300.000 Quadratmetern Geschäftsfläche plus Schwimmbäder, Fitnessclubs, dem schicken Armani-Hotel sowie dem „At.mosphere“, dem höchsten Fine-Dining-Restaurant der Welt im 122. Stockwerk.
In nur sechs Jahren, von 2004 bis 2010, wurde dieser gigantische Turm aus Stahl, Glas und Beton errichtet. Letzteres wurde in einer Menge verbaut, die dem Gewicht von 100.000 Elefanten entspricht. Unfassbare Ausmaße also.
Im Dubai Mall befindet sich der Zugangsbereich für die Aussichtsplattformen im 124. und 125. sowie im 148. Stockwerk. Am Aufzug empfängt mich ein Emirati, der eine Kandura trägt, das typische weiße bodenlange Gewand, das gut gegen Sonne und vor Überhitzung schützt. Er klärt über die wichtigsten Fakten der Baugeschichte des Burj Khalifa auf. Schon die Auffahrt gleicht einem Spektakel: Laute Musik schallt aus den Lautsprechern und an den Wänden flimmern Sequenzen, die die Auffahrt simulieren.
Eigenartig, man spürt kaum, dass der Lift sich bewegt. Dabei rast er mit einer Geschwindigkeit von 10 Metern pro Sekunde hinauf, so dass wir nach einer Minute schon im 124. Stockwerk sind. Mit einem weiteren Lift im 148. Stockwerk angekommen, offenbart sich ein überwältigender Blick über die Wüstenstadt, den sich kein Dubai-Besucher entgehen lassen sollte – von den Wolkenkratzern im Zentrum bis hin zum Meer und der Wüste an der Peripherie der Mega-Metropole. Verschwindend klein wirkt dagegen das Burj al Arab am Jumeirah Beach. Es war das erste Luxushotel der Region, das in der Form eines Segels gebaut wurde und den Auftakt zu Dubais touristischem Aufstieg Anfang der 2000er bildete.
- Mehr Info: Ticketpreise ab circa 45 Euro für das 124./125. Stockwerk, ab 100 Euro für das 148. Stockwerk. Buchung unter www.burjkhalifa.ae/en
4. Alskeral – Hippes Kunstviertel mitten im Industriegebiet
Von Dubais gigantischem Wolkenkratzer geht es Richtung Südwesten auf der Sheikh Zayed Road, der Hauptverkehrsader Dubais, die bis nach Abu Dhabi führt. Im Industrieviertel AL Quoz , genauer gesagt in der Alskeral Avenue hält der Bus. Was von außen wie ein trostloser Lagerhallen-Komplex aussieht, hat sich zu einem der hippesten Kunstviertel der Stadt entwickelt. Der Kunstmäzen Abdelmonem Bin Eisa Alserkal gründete dort 2007 die gleichnamige Initiative und verwandelte die ehemalige Marmorfabrik in ein lebendiges Kulturzentrum. Hinter den grauen Fassaden befinden sich mittlerweile eine ganze Reihe Galerien, Künstler, Cafés, Boutiquen, Restaurants sowie ein Arthouse Kino eingenistet.
Eine der ersten Galerien, die dort aufgemacht hat, ist die Carbon 12-Galerie, die von der Österreicherin Nadine Knotzer und ihrem Partner Kourosh Nouri gegründet wurde. Ihr Anliegen ist nicht nur westliche Künstler nach Dubai zu bringen, sondern auch Künstler aus der Region auszustellen. So etwa die aus Abu Dhabi stammende Sarah Almehairi, die mit unterschiedlichsten Materialien von Holz bis hin zu Pflastersteinen abstrakte und geometrische Skulpturen, Bilder und Wandobjekte schafft. Ein Muss ist auch ein Besuch der Niederlassung der New Yorker Leila Heller Galerie, mit 1500 Quadratmetern und knapp zehn Meter hohen Decken die größte Galerie in Askeral. Dort befinden sich Werke berühmter zeitgenössischer Künstler von Jeff Koons bis Shirin Neshat.
Tipp: Wer gerne Yoga macht, sollte unbedingt mal bei Shimis vorbei schauen. Yoga-Lehrerin Simona Stanton bietet Vinyasa-Yoga in einem dunklen bis zu 34 Grad beheizten Raum an, so dass Yogis schwitzen und sich danach noch besser fühlen.
5. Blick auf The Palm Jumeirha vom höchsten Pool Dubais
Alles funkelt und glitzert. Ich blicke auf die Insel The Palm Jumeirah, deren Sandbögen hell im Wasser leuchten. Unwirklich schön wirkt dieses 560 Hektar große künstliche Eiland, das 2008 nach sieben Jahren Bauzeit direkt vor der Küste Dubais fertig gestellt wurde. Ein Wahrzeichen und ein Symbol für Dubais Gigantismus zugleich. Unzählige Luxus-Villen, Apartments und Ferienhäuser, Beachclubs und Restaurants wurden seitdem auf der Palmeninsel gebaut. Und auch eine Reihe von Top-Hotels wie das spektakuläre Hotel Atlantis The Royal, ein architektonisches Meisterwerk, das aus aufeinandergeschichteten Blöcken besteht. Erst 2023 wurde es mit Glanz und Gloria eröffnet – sogar Beyoncé trat bei den Feierlichkeiten auf.
Den besten Blick auf The Palm bietet sich vom Nakheel Palm Tower am Fuße der Insel. Dort befindet sich im 50. Stockwerk der Aura Skypool, eine Art Beach Club nur ohne Beach eben. Aber dafür mit einem gigantischen Infinity-Pool, der sich in 200 Metern Höhe wie ein Schlauch um das Gebäude legt. Wer dort oben mit einem Cocktail in der Hand in einem der gemütlichen Daybeds chillt, fühlt sich wie im Himmel – vor allem wenn die Sonne hinter der Palmeninseln in den schönsten Goldtönen im Persischen Golf versinkt.
- Mehr Info: Tickets ab 56 Euro pro Person buchbar unter auraskypool.com. Am besten Wochen im Voraus buchen!
*Die Recherche erfolgte mit Unterstützung von Dubai Tourism