„Es war einmal in einem kleinen Städtchen, da lebte ein Mädchen namens Barbara. Und diese Barbara war im ganzen Land für ihren abartig guten Rhabarberkuchen bekannt“: So startet einer von Kabarettist Bodo Wartkes Zungenbrecher-Songs, der bereits im Dezember veröffentlicht wurde ‒ und nun wie zuvor schon „Der dicke Dachdecker“ auf Instagram und Tiktok einschlägt. Interessant dabei: Nicht nur Deutsche lieben den kurzen Rap – vor allem englischsprachige Menschen feiern ihn.

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Aber von Anfang an: Bodo Wartke ist seit 27 Jahren mit seinem Klavierkabarett auf deutschen Bühnen unterwegs, doch im vergangenen Jahr hat er sich nochmal eine ganz neue Zielgruppe erarbeitet. Denn seitdem dichtet der 46-Jährige Zungenbrecher zu eigenen Mini-Geschichten um, die er dann rappt. Wie er dazu kam, erklärt er in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ): „Ich wollte auf Social Media etwas machen, was mir selber Spaß macht. Ich finde es so uninspiriert, mich überall da, wo ich gerade bin, zu filmen und zu sagen: ‚Hallo, ich bin grad hier, und guck mal, das ist mein Essen.‘ Ich suchte nach etwas, das in der Kürze funktioniert. So bin ich auf die Idee mit den Zungenbrechern gekommen.“

Vor „Barbaras Rhabarberbar“ ging „Der dicke Dachdecker“ viral

Vor „Barbaras Rhabarberbar“ wurde bereits „Der dicke Dachdecker“ zu einem Hit auf Tiktok und Instagram mit millionenfachen Aufrufen und zahlreichen Videos, in denen User dazu tanzen, ein Dach decken oder den Song in Gebärdensprache übersetzen. Und schon da interessierten sich auch nicht-deutsche Leute: „Follower aus dem Ausland, die kein Wort Deutsch sprechen, schreiben mir neuerdings: ‚Ich hätte gar nicht gedacht, dass Deutsch so toll klingen kann‘“, erzählt Wartke Anfang des Jahres in dem FAZ-Interview.

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Ähnliches passiert nun mit „Barbaras Rhabarberbar“: Der Rap, den Wartke gemeinsam mit Youtuber Marti Fischer (33) aufnahm, hat auf Instagram bereits mehr als eine halbe Million Likes und auf Tiktok sogar 1 Million. Dabei vergnügen sich auch international Menschen über den Zungenbrecher.

„You like a german song, but you have no idea what it‘s talking about“

„I don‘t speak German but damn this was fire (Ich spreche kein Deutsch, aber verdammt, das war heiß)“, schrieb jemand unter dem Video bei Instagram. Ein anderer Nutzer kommentierte: „I don‘t speak a word of German. Why did I watch this? More importantly, why did I enjoy it so much? (Ich spreche kein Wort Deutsch. Warum habe ich mir das angeschaut? Noch wichtiger: Warum hat es mir so gut gefallen?)“ Ein anderer Kommentar: „Help, I accidentally got in German Instagram (Hilfe, ich bin versehentlich im deutschen Instagram gelandet).“

Manche nutzten die Audiospur des Rhabarber-Hits für eigene Videos, in denen sie tanzen, Rollerskates fahren oder für Lipsyncs. Dabei stören sich nicht daran, dass sie den Inhalt des Zungenbrechers gar nicht verstehen. Auch gibt es mittlerweile massenhaft Gifs und Memes auf den Plattformen, in denen es etwa heißt: „POV: You like a german song, but you have no idea what it‘s talking about.“ Übersetzt: „Stell dir vor: Du magst einen deutschen Song, aber hast keine Ahnung wovon er handelt.

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Über diese Kreativität, die seine Zungenbrecher auf Tiktok und Instagram zum Teil auslösen, freut sich Wartke sehr. „Es zeigt im Übrigen auch, dass Tiktok und Instagram Medien sind, die nicht nur passiv konsumiert werden, wie man allgemein annimmt“, sagte er den FAZ schon zum Erfolg des Dachdecker-Zungenbrechers. Die Zungenbrecher, die er umdichte, finde er zum Teil auf Logopädie-Seiten, wo Menschen mithilfe von Zungenbrechern etwa nach einem Schlaganfall das Sprechen wiederlernten.

Wartke muss Zungenbrecher teils lange üben

Und Wartke selbst muss auch ganz schön üben, um die Zungenbrecher so fehlerfrei zu rappen, wie sie seine Follower am Ende zu sehen bekommen: „Manches ist aber auch sackschwer auszusprechen“, so der Musiker und Kabarettist gegenüber „Tag 24″. „Das Gute ist: Man kann das üben. Aber manches muss ich wirklich sehr oft machen, bis ich es fehlerfrei aufsagen kann.“ Bei einem Zungenbrecher habe er es selbst beim 50. Versuch noch nicht geschafft. Die Aufnahmen, die am Ende veröffentlicht werden, seien aber „One-Taker“. Geschnitten werde da nichts.





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