München – Noch eine Woche, bis Bayerns elfjährige Meisterära der Vergangenheit angehören könnte. Durch die 2:3-Niederlage in Heidenheim bekommt Bayer Leverkusen, im Heimspiel gegen Werder Bremen, den ersten Matchball. Max Eberl klang nach der Partie jedoch weniger resigniert, als vielmehr alarmiert. Der Sportvorstand rief, aus Sicht des Rekordmeisters, sogar den absoluten Worst Case aus: “Wir sollten die Arroganz ganz schnell weglassen und nicht sagen: ‘Ach, dann werden wir halt Zweiter’. Bis jetzt sind wir nicht Zweiter und sind auch nicht sicher in der Champions League.”

Nach Niederlage in Heidenheim: Droht das Langzeitprojekt des FC Bayern zu scheitern?

Rumms. Was sich, angesichts von sieben Punkten Vorsprung auf Platz fünf, erstmal wie Alarmismus anhören mag, hat für den Rekordmeister einen sehr ernsten Hintergrund: Kommende Saison findet das Champions-League-Finale in der Allianz Arena statt. Nicht auszudenken, falls man in der kommenden Spielzeit gar nicht erst in der Königsklasse antreten könnte.

Die Transferpolitik der vergangenen Jahre, seit Bekanntgabe der Bewerbung für das Endspiel im November 2018, mit den Verpflichtungen von Jamal Musiala, Alphonso Davies, Mathys Tel, sogar der ’95/’96er-Generation, um Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Leroy Sané und Kingsley Coman, die genau jetzt auf dem Zenit ihres Schaffens sein sollten, war darauf ausgelegt, den Restschmerz von 2012 endgültig und final zu tilgen. Die Verträge von Manuel Neuer sowie Thomas Müller, zwei der größten Spieler der Vereinsgeschichte, laufen kommenden Sommer aus.

Zudem ist ein Heimfinale ein dickes Plus im Rennen um neue Spieler und einen neuen Trainer. “Was soll ich ihnen denn sagen? Spielen wir Champions League oder nicht? Das hört sich ganz, ganz depressiv an, aber das ist die Frage, die wir beantworten müssen und dieser müssen wir uns stellen”, appellierte Eberl. 

Drei Schlüsselduelle spielen dem FC Bayern in die Karten

Mit dem 1:0-Sieg in Dortmund konnte Stuttgart nach Punkten gleichziehen. Bayerns Restprogramm hat es durchaus in sich. Nach den “Podolski-Wochen”, mit dem Heimspiel gegen Köln zwischen den Duellen mit Arsenal, geht es an die alte Försterei zu Union Berlin. Zudem steht Anfang Mai das wegweisende direkte  Duell in Stuttgart an. Auch Eintracht Frankfurt und die TSG Hoffenheim, gegen die der FC Bayern noch antreten muss, hoffen auf ein Europa-Ticket. 

Es wird eng: Dank des Treffers von Serhou Guirassy, den mit seinem 24. Saisontor den Vereinsrekord von Mario Gomez egalisierte, zog der VfB nach Punkten mit dem FC Bayern gleich.
Es wird eng: Dank des Treffers von Serhou Guirassy, den mit seinem 24. Saisontor den Vereinsrekord von Mario Gomez egalisierte, zog der VfB nach Punkten mit dem FC Bayern gleich.
© IMAGO/osnapix /Hirnschal
Es wird eng: Dank des Treffers von Serhou Guirassy, den mit seinem 24. Saisontor den Vereinsrekord von Mario Gomez egalisierte, zog der VfB nach Punkten mit dem FC Bayern gleich.

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Was dem FC Bayern in die Karten spielt: Sowohl der VfB Stuttgart als auch Borussia Dortmund müssen noch gegen Leverkusen antreten. Zudem steht am 31. Spieltag das Duell zwischen RB Leipzig und dem BVB an. Im Saisonendspurt müssen es die Dortmunder noch mit den formstarken Augsburgern, Darmstadt 98 sowie Mainz 05 aufnehmen. Eigentlich ein Must-Win. Den FCA hat auch Stuttgart noch auf der Agenda, genauso wie Eintracht Frankfurt.

Plötzlich steht für den FC Bayern mehr auf dem Spiel, als nur der Ausgang einer verkorksten Bundesligasaison.  Dass Max Eberl die Alarmglocken schrillen lässt, kommt also nicht von ungefähr. 





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