Der Fraktionsvorsitzende
der AfD, Tino Chrupalla, sieht bislang keine Veranlassung, von seinem Parteikollegen
und Bundestagsabgeordneten Petr Bystron abzurücken. Dieser steht im Verdacht, mit
der prorussischen Internetplattform Voice of Europe (VoE) in Kontakt
gestanden zu haben und Geld entgegengenommen zu haben, wie die tschechische
Zeitung Denik N zuvor berichtete.

Aus Sicht von
Chrupalla beziehen sich die Berichte über den Fall Bystron auf “dubiose
Quellen, auf Dienste, auf Geheimdienste”, sagte er dem ARD-Hauptstadtstudio. Es
gebe momentan keine Beweise und Belege für ein schuldhaftes Verhalten Bystrons. “Ich sehe
aktuell keine Grundlage, ihm von irgendwelchen Wahlkampfauftritten abzuraten”,
sagte Chrupalla. Bystron steht auf Platz zwei der Kandidatenliste der AfD für
die Europawahl am 9. Juni.

Bystrons Name im tschechischen Kabinett

Zuvor hatte Denik N
berichtet, Bystron stehe im Verdacht, Geld von der prorussischen Plattform Voice of Europe angenommen zu haben, die das Prager Kabinett kürzlich auf die nationale Sanktionsliste gesetzt hatte. Bei der Kabinettssitzung sei Bystrons Name
gefallen, wie die Zeitung unter Berufung auf mehrere Minister berichtete. 

Ein nicht genanntes Regierungsmitglied sagte demnach unter Berufung auf den
Inlandsgeheimdienst BIS mit Bezug auf Bystron: “Sie können die Übergabe von
Geld als Audio belegen.” 

Bystron gehört dem bayerischen AfD-Landesverband an und vertritt die
AfD-Bundestagsfraktion als Obmann im Auswärtigen Ausschuss. Bystron bestreitet die Vorwürfe. Bei einer
Telefonkonferenz des AfD-Bundesvorstandes an diesem Montag soll er sich zu den
Vorwürfen erklären.



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