Trotz der desaströsen Vorstellung des FC Bayern München beim 1. FC Heidenheim halten die FCB-Bosse vorerst am Plan fest, sich erst am Saisonende von Trainer Thomas Tuchel zu trennen. „Das ist auch nicht Fußball, dass du jetzt nach so einer Niederlage den Trainer rauswirfst“, sagte Sportvorstand Max Eberl nach der 2:3-Pleite beim Aufsteiger am Samstagnachmittag beim Pay-TV-Sender Sky. „Für mich ist vollkommen klar, dass er gegen Arsenal am Dienstag auf der Bank sitzt und am Samstag gegen Köln auf der Bank sitzt.“ Sportdirektor Christoph Freund bezifferte die Wahrscheinlichkeit, dass Tuchel Bayern-Coach bleibe, auf „100 Prozent“.
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Der Bayern-Coach, dessen Ablösung zum Saisonende schon vor einigen Wochen verkündet wurde, steht wegen der schlechten Leistungen der Münchener in der Kritik. Nach der 0:2-Pleite im Topspiel gegen Borussia Dortmund am vergangenen Samstag, lieferte der FCB trotz guter erste Hälfte in Heidenheim das nächste Debakel ab. „Das kann doch nicht unser Anspruch sein, dass wir in Heidenheim drei Tore kassieren in der zweiten Halbzeit mit einer 2:0-Führung“, monierte Freund, nahm aber Tuchel aus der Schusslinie und übte Kritik an den Profis. „Da reden wir schon über ein Thema, wo sich jeder Einzelne und man sich gemeinsam als Gruppe hinterfragen muss. Es ist einfach nicht zu akzeptieren so.“
Die Meisterschaft scheint mit nunmehr 16 Punkten Rückstand auf Bayer Leverkusen bei noch 18 zu vergebenen Zählern endgültig entschieden. Immerhin können die Bayern trotzdem noch einen Titel holen: Im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League trifft der FCB am Dienstag auf den FC Arsenal. Mit Tuchel.
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Hamann und Matthäus schießen gegen Tuchel: „Wenn das jetzt in die Hose geht …“
Die von Eberl und Freund erteilte Jobgarantie sorgte bei Sky-Experte Dietmar Hamann für Stirnrunzeln. „Seit der Tuchel da ist, seit zwölf Monaten, spielen sie denselben Fußball: uninspiriert und nicht erfolgreich“, schimpfte der Ex-Nationalspieler. Die Entscheidung vor Wochen, sich von Tuchel nicht direkt, sondern erst zum Saisonende zu trennen, sei „fatal“ gewesen. Spätestens nach der Pleite gegen Dortmund wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, Tuchel direkt zu entlassen. „Wenn das jetzt in die Hose geht, hast du eine goldene Möglichkeit verspielt, ins Halbfinale der Champions League einzuziehen“, so Hamann weiter. „Jetzt können sie nur noch hoffen und beten.“
Ähnlich hart ging Matthäus, allerdings ohne Kenntnis der Jobgarantie, mit dem Bayern-Trainer ins Gericht: „Thomas Tuchel erreicht die Mannschaft nicht mehr. Es gibt komische Pressekonferenzen. Es gibt komische Aussagen. Es gibt komische Kritik von ihm“, kritisierte der Rekordnationalspieler. „Ich könnte mir vorstellen, dass Bayern sogar in den nächsten 24 oder 48 Stunden reagiert. Das geht so nicht weiter. Die Mannschaft braucht einen neuen Impuls und den kann Thomas Tuchel nicht mehr geben.“ Muss er nun aber wohl doch …