Bad Segeberg. Parkschein-Automaten, die wechseln können und Kartenzahlung ermöglichen: Das klingt zunächst einmal nicht unbedingt nach einem visionären Blick in die Zukunft der Parkraum-Bewirtschaftung. In Bad Segeberg wäre es allerdings schon ein gewaltiger Fortschritt. Denn die insgesamt elf im Stadtgebiet aufgestellten Geräte bieten aktuell beides nicht – sehr zum Verdruss vieler Autofahrer.

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Stadtverwaltung und Kommunalpolitik haben das Problem inzwischen erkannt und wollen Abhilfe schaffen. Und zwar in zwei Schritten: Die alten Automaten sollen erst einmal neu programmiert und später dann gegen modernere Modelle ausgetauscht werden. „Die Herstellerfirma hat den Auftrag zum Umprogrammieren inzwischen bekommen“, berichtet Bürgermeister Toni Köppen (parteilos). Das Verfahren sei jedoch komplex und werde vier bis sechs Wochen in Anspruch nehmen.

Im Anschluss werde man beim Münzeinwurf zu den früher üblichen 10-Cent-Schritten zurückkehren. Die 5-Cent-Regelung werde wieder ad acta gelegt. Was bei vielen Nutzern seit der letzten, von der Kommunalpolitik beschlossenen Gebührenerhöhung für erhebliche Irritationen sorgt: Die Geräte akzeptieren den geforderten Betrag plötzlich nur noch passend. Wirft beispielsweise jemand einen zu hohen Betrag ein, etwa 1 Euro für einen 90-Cent-Parkschein, passiert – nichts.

Parkscheinautomaten in Bad Segeberg: Unmut der Bürger

Die Leute seien noch die alten 10-Cent-Sprünge gewohnt und stünden oft ratlos vor den Automaten, bestätigte auch Ordnungsamtsleiter Hartmut Gieske vor einiger Zeit. Der Unmut vieler Leute hatte auch das Rathaus erreicht. Das vorherige Verfahren sei in der Tat „servicefreundlicher“ gewesen, meint Gieske. Entscheiden müsse aber letztlich die Politik.

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Dass Parken in Bad Segeberg teurer geworden ist, liegt an der Steuergesetzgebung des Bundes. Da die Kommune mit ihren öffentlichen Flächen in direkter Konkurrenz zu privaten Anbietern steht, besonders deutlich am Schweinemarkt, soll sie ebenfalls 19 Prozent Umsatzsteuer abführen, um keinen Wettbewerbsvorteil zu haben.

Parkscheinautomaten in Bad Segeberg: Neue Zonen geplant

Die Verwaltung möchte das Thema in Abstimmung mit der Politik nun richtig angehen. Die in die Jahre gekommenen Automaten sollen nach und nach ersetzt werden. „Zwei bis drei würden wir gerne zusätzlich aufstellen, weil weitere Flächen in die Gebührensatzung aufgenommen werden sollen“, so der Bürgermeister. Geplant sei auch eine Zusammenführung der jetzt noch getrennten Zonen I (Kirchplatz, Seminarweg, Landratspark, Kleiner See, Zufahrt Schweinemarkt) und II (Winklersgang, Rampe zur Feuerwehr, Backofenwiese).

Parkscheinautomaten: Parteien in Bad Segeberg machen Druck

Die Verwaltung bereite aktuell die Unterlagen für die nächste Sitzungsrunde der Kommunalpolitik im kommenden Monat vor, sagt der Verwaltungschef. Dann könnten die erforderlichen Mittel für die Neuanschaffung im Nachtragshaushalt bereitgestellt werden. „Die Parteien haben von sich aus Druck gemacht“, berichtet Köppen. Er selbst habe den Austausch in den nächsten ein bis zwei Jahren angepeilt. „Sie haben gefragt: warum nicht schon jetzt?“

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Die neuen Modelle sollen dann auch Karten akzeptieren. „Aber nur EC-Karten, keine Kreditkarten“, so Köppen. Das koste wieder Gebühren. Am einfachsten sei ohnehin die schon lange mögliche Nutzung einer App auf dem Handy. Die sei kostenlos und ermögliche zudem eine Abrechnung pro Minute.

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Überlegt werde auch, die Situation am Schweinemarkt in Bad Segeberg etwas übersichtlicher zu gestalten. Vielen sei nicht klar: „Was ist privat, was ist Stadt? Welcher Automat ist der richtige?“ Das sorge immer mal wieder für Verwechslungen. Andererseits, so der Bürgermeister, ein bisschen Mitdenken müsse man von den Leuten erwarten können.

KN



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