Die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat Michigan hat mindestens zehn Jahre Haft für die Eltern eines jugendlichen Amokläufers gefordert, der im Jahr 2021 mit einer geschenkten Waffe vier Mitschüler tötete. Die 46-jährige Mutter zeige einen “erschreckenden Mangel an Reue”, der 47-jährige Vater habe es “versäumt, auch nur das kleinste Maß an normaler Sorgfalt walten zu lassen”, argumentiert die Staatsanwaltschaft einem Gerichtsdokument zufolge. Die Eltern hätten demnach den Tod der vier Schüler verhindern können.

Zuvor waren die Eltern in getrennten Verfahren wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden. Laut Staatsanwaltschaft wussten sie zwar nichts vom Vorhaben ihres Sohnes, hätten jedoch eine Waffe zu Hause nicht weggesperrt und die mentale Gesundheit des Jungen ignoriert. Über das Strafmaß soll am 9. April entschieden werden.

Lebenslange Haftstrafe für Jugendlichen

Die Angeklagten waren am Tag des Amoklaufs wegen einer auffälligen Zeichnung ihres Sohnes zur Schule gerufen worden. Auf dem Bild waren unter anderem eine Waffe und eine Kugel zu sehen sowie Sätze wie “Die Gedanken hören nicht auf. Helft mir” zu lesen gewesen. Die Staatsanwaltschaft wirft den Eltern vor, daraufhin lediglich eine Liste mit Kontakten zu psychosozialen Diensten eingesteckt und danach wieder an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt zu sein. Einige Stunden später schoss ihr damals 15-jähriger Sohn mit einer Waffe um sich, die der Vater ihm vier Tage zuvor gekauft hatte.

Der mittlerweile 17-jährige Täter verbüßt eine lebenslange Haftstrafe ohne Möglichkeit auf Bewährung.           



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