Lübeck. Sophie Wunsch hat einen Wunsch: Sie möchte, dass Frauen, die Opfer eines sexuellen Übergriffs waren, schneller Hilfe finden. Dafür will sie aktiv werden. „Ich möchte in der Akutphase nach dem Vorfall Orientierung geben“, sagt sie.

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Die 29-Jährige berichtet, dass sie vor etwa eineinhalb Jahren einen sexuellen Übergriff erleben musste. „Seitdem werde ich unter anderem vom Frauennotruf Lübeck betreut. Die mir zugeteilte Beraterin steht mir bis heute als stärkster und beständigster Wegbegleiter zur Seite.“ Jetzt möchte Sophie Wunsch ihre Dankbarkeit ausdrücken und etwas bewirken. Dafür hat sie sich zuerst ein neues Auto gekauft.

Ihr altes Auto soll als Werbetafel dienen

Ihre Idee: Ihr altes Auto will sie als Werbetafel nutzen. Sie hat schon einige Hilfsangebote für Frauen, die Opfer sexueller Gewalt waren, herausgesucht, die Stellen angeschrieben. Mit Flyern, Postern und Stickern will sie gebündelt auf diese Angebote aufmerksam machen. „Ich fahre in meiner Freizeit so gern Auto. Wenn ich durch die Gegend fahre und auch nur eine betroffene Frau das sieht und ich ihr damit helfen kann, dann bin ich schon glücklich.“

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Sie findet: Es gibt viele Angebote, doch nicht überall seien diese bekannt. „Manchmal haben Betroffene eine Hemmschwelle, sich da zu melden.“ Deshalb stellt sie sich vor, dass sie als erste Kontaktstelle fungiert. Frauen können sich zunächst bei ihr melden, mit ihr darüber sprechen, wo sie professionelle Hilfe bekommen und welche Möglichkeiten es gibt. „Betroffene können sich also bei einer Betroffenen melden. Das fällt vielleicht nicht so schwer. Ich bin gern bei den ersten Schritten dabei.“

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Ein großer Aktionstag vor dem Holstentor

Ein paar Rückmeldungen von Hilfsangeboten hat sie, aber es dürfen gern mehr werden. Und dann ist da noch diese andere Idee: ein großer Aktionstag, an dem das Werbeauto am Holstentor steht, sich viele Frauen versammeln, die sich gegen sexuelle Übergriffe starkmachen wollen. Außerdem könnten Mitarbeiter aus den Beratungsstellen hinzukommen. „Wir können alle gemeinsam ein Zeichen setzen. Ich möchte dann zum ersten Mal in meinem Leben eine Rede halten und öffentlich darüber sprechen, dass ich selbst betroffen war und nun anderen Betroffenen helfen will.“

Beratungsstellen und betroffene Frauen können sich bei Sophie Wunsch per E-Mail melden: wunschkrieger-hilfewagen@web.de

LN



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