Verkauft der Verein bei Abstieg sein Stadion?

Der abstiegsbedrohte Zweitligist FC Schalke 04 zieht im Fall des Absturzes in die 3. Liga offenbar drastische Maßnahmen in Erwägung, um die finanziellen Nöte in den Griff zu kriegen. Wie die Sport Bild berichtet, prüfen die Verantwortlichen des Revierklubs gar einen Verkauf der Veltins Arena. Das Stadion, das in dem Bericht als „Faustpfand“ des Vereins bezeichnet wird, ist seit 2001 die Heimspiel-Stätte der Schalker und Eigentum der FC Schalke 04 Stadion-Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. S04 stockte den eigenen Anteil an der Arena 2022 auf 83,64 Prozent auf.

Obwohl der Klub im vergangenen Kalenderjahr erstmals seit 2018 wieder schwarze Zahlen schrieb (Konzernergebnis lag bei 6,9 Millionen Euro), machen Schalke auf dem schwierigen Weg zum avisierten Abbau des hohen Schuldenberges noch immer Altlasten zu schaffen. So musste der FC Schalke 2023 rund 16 Millionen Euro für vertraglich festgelegte Zins- und Tilgungszahlungen leisten. „Ein Blick auf den DFL-Finanzreport zeigt, dass viele Klubs aus der 2. Liga diese Summe nicht einmal für ihre Lizenzmannschaft ausgeben“, kommentierte das für den Bereich Finanzen zuständige Vorstandsmitglied Christina Rühl-Hamers im März. Diese Kosten erschweren nach Aussage der Finanzchefin die Investitionen in das „Kerngeschäft Fußball“.

Laut einer Vereinsmitteilung aus dem März muss das negative Eigenkapital, das auf 103,3 Millionen Euro gesenkt werden konnte, in diesem Jahr um mindestens fünf weitere Prozent verringert werden. Ansonsten droht laut DFL-Statuten ein Abzug von drei Punkten. S04 treibe der Bild zufolge daher weitere Maßnahmen voran, wolle etwa die Mitgliederversammlung vergünstigen, die Ernährungsberatung der Mannschaft verschlanken oder den Spieler-Komfort in Trainingslagern senken. Von ersten namhaften Mitarbeitern wie Lizenzleiter Gerald Asamoah oder Nachwuchschef Mathias Schober wurde zudem bereits die Trennung kommuniziert.

Schalke 04: Abstiegszone nur einen Punkt entfernt

Besonders groß sind die Sorgen vor einem weiteren Abstieg in die 3. Liga. „Wir haben am 15. März fristgerecht die Lizenzierungsunterlagen für die 2. und 3. Liga eingereicht. Was die Drittliga-Planungen betrifft, rechnen wir damit, dass die vorläufige Erteilung der Lizenz nur unter Bedingungen erfolgen wird. Wir sind allerdings überzeugt davon, den Klassenerhalt zu schaffen“, kommentierte Rühl-Hamers. Aktuell belegt Schalke Tabellenrang 14, hat nach dem Remis gegen den Karlsruher SC (0:0) nur einen Punkt Vorsprung auf Relegationsplatz 16. Am Sonntag steht ein Auswärtsspiel bei Hannover 96 auf dem Programm (13.30 Uhr, Sky).