Taipeh. Bei dem schweren Erdbeben vor der Ostküste Taiwans sind laut lokalen Medienberichten Menschen verletzt und Häuser schwer beschädigt worden. Im nördlich gelegenen Neu-Taipeh stürzte ein Lagerhaus ein und verletzte dabei drei Menschen, wie mehrere Medien am Mittwoch berichteten. Zuvor hatte in der ostasiatischen Inselrepublik Taiwan am Morgen (Ortszeit) die Erde mit Stärken über 7,0 gebebt. Taiwans Wetterbehörde registrierte südöstlich der Küste bei Hualien in einer Tiefe von 15,5 Kilometern eine Bebenstärke von 7,2. Die Erdbebenwarte in den USA (USGS) gab eine Stärke von 7,4 in dem Gebiet an.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Gebäude in Hualien wurden durch die heftigen Erdstöße laut lokalen Medienberichten teils schwer beschädigt. Auf Fotos war zu sehen, wie ein mehrstöckiges Haus einsackte und in Schieflage geriet. Laut Augenzeugen war das Beben auch in der taiwanischen Hauptstadt Taipeh deutlich zu spüren. Der öffentliche Nahverkehr auf der Schiene wurden in mehreren großen Städten der Insel mit mehr als 23 Millionen Einwohnern eingestellt. Auch der Schnellzugverkehr wurde unterbrochen.

Ein starkes Erdbeben hat die gesamte Insel Taiwan erschüttert.

Ein starkes Erdbeben hat die gesamte Insel Taiwan erschüttert.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Tsunamiwarnung für Japan

In Japan löste die Erschütterung vor Taiwan eine Warnung vor einem drei Meter hohen Tsunami für nahegelegene Inseln der südwestjapanischen Präfektur Okinawa aus. Die Bewohner der betroffenen Inseln wurden aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen.

Nach Japan gaben auch die Philippinen eine Tsunamiwarnung heraus. Es würden hohe Tsunami-Wellen erwartet, die stundenlang andauern könnten, teilte das nationale Institut für Vulkanologie und Seismologie (Phivolcs) am Mittwoch mit. Menschen in mehreren Provinzen des Inselstaates wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen und die Küstenregionen zu verlassen. Boote sollten festgemacht werden, während solche, die sich bereits auf hoher See befänden, dort bleiben und nicht in Richtung Ufer fahren sollten, hieß es.

China bietet Taiwan Unterstützung an

China hat Taiwan nach dem schweren Erdbeben mit zahlreichen Schäden und Verletzten Hilfe angeboten. Die Behörden in China seien über die Lage sehr besorgt, sagte die Sprecherin des chinesischen Büros für Taiwan-Angelegenheiten, Zhu Fenglian, am Mittwoch in Peking. Das Festland beobachte die Situation und sei bereit, Katastrophenhilfe anzubieten.

Ob Taiwan die Hilfe Chinas annehmen wird, blieb zunächst offen. Zwischen den beiden Staaten gibt es immer wieder Spannungen, weil Peking die Insel zum Gebiet Chinas zählt, obwohl in Taiwan seit Jahrzehnten eine unabhängige und demokratisch gewählte Regierung an der Macht ist.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

September 1999: Beben der Stärke 7,3

Zuletzt wurde Taiwan im September 1999 von einem Beben der Stärke 7,3 getroffen. Damals kamen mehr als 2400 Menschen ums Leben. Taiwan liegt in einer erdbebengefährdeten Zone auf der Grenze der eurasischen Platte und der philippinischen Meeresplatte.

RND/dpa/sf



Source link www.kn-online.de