Mehr als 200 Musik-Stars sehen im zunehmenden Einsatz künstlicher Intelligenz in ihrer Branche eine Attacke auf die menschliche Kreativität. Tech-Firmen, Entwickler, Online-Plattformen und digitale Musikdienste müssten aufhören, KI zu nutzen und damit “die Rechte von menschlichen Künstlern zu verletzen und diese zu entwerten”, hieß es in einem offenen Brief.

Das Schreiben wurde bei den Unternehmen von der Artist Rights Alliance eingereicht, einer von Künstlern geführten Organisation, die sich für die Rechte von Musiker im digitalen Raum einsetzt. Auf X teilte die Organisation eine Liste mit allen Unterstützerinnen und Unterstützern. Darin heißt es: “KI hat ein enormes Potenzial als Werkzeug für menschliche Kreativität – aber wenn sie verantwortungslos eingesetzt wird, stellt sie eine existenzielle Bedrohung für unsere Kunst dar.”

KI zwischen Chance und Bedrohung

Zu den Unterzeichnenden gehören unter anderem Stevie Wonder und Billie Eilish. Aber auch Künstlerinnen wie Nicki Minaj, Camila Cabello, R.E.M., Jon Bon Jovi, Katy Perry, Smokey Robinson und J Balvin unterzeichneten den Brief.

Zwar wurden in dem Schreiben auch die kreativen Möglichkeiten anerkannt, die neue KI-Technologien bieten. Doch gebe es einige Bedrohungen für die menschengemachte Kunst: etwa KI-Modelle, die – ohne Erlaubnis – an bestehenden Werken geschult werden, um Künstler zu ersetzen. In der Folge würden “Tantiementöpfe, aus denen Künstler bezahlt würden, erheblich verwässert”.

“Dieser Angriff auf die menschliche Kreativität muss aufhören”, schreiben die Künstlerinnen und Künstler. Der “raubtierhafte Einsatz” von künstlicher Intelligenz stehle die Stimmen professioneller Künstler, verletze die Rechte von Schöpferinnen und zerstöre das “Musik-Ökosystem”.



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