Nach Angaben des Medienbüros der Hamas-Regierung im Gazastreifen sind bei einem angeblich vom israelischen Militär ausgeführten Luftangriff vier internationale Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) sowie ihr palästinensischer Fahrer getötet worden. Auf Filmaufnahmen aus dem Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus in Deir al-Balah waren fünf Leichen zu sehen. Mehrere von ihnen trugen Schutzkleidung mit dem WCK-Logo. Mitarbeiter des Krankenhauses präsentierten die Pässe von drei der Toten – es handelte sich demnach um einen britischen, einen australischen und einen polnischen Staatsangehörigen. Die Nationalität des vierten Mitarbeiters ist noch unklar.

Das Auto der Toten sei getroffen worden, nachdem die Mitarbeiter geholfen hätten, im Norden des Gazastreifens Hilfsgüter auszuliefern, die Stunden zuvor mit einem Schiff aus Zypern eingetroffen waren, sagte Mahmoud Thabet, ein Sanitäter des Palästinensischen Roten Halbmonds, der Nachrichtenagentur AP.

Gefährliche Hilfslieferungen in den nördlichen Gazastreifen

Das israelische Militär kündigte eine Untersuchung auf höchster Ebene zu dem Vorfall an, “um die Umstände dieses tragischen Vorfalls zu verstehen”. Die Streitkräfte unternähmen “umfangreiche Anstrengungen, um die sichere Lieferung humanitärer Hilfe zu ermöglichen”, teilte das Militär auf Telegram mit. Die Armee arbeite eng mit World Central Kitchen zusammen und unterstütze deren Bemühungen, den Menschen in Gaza Nahrungsmittel und humanitäre Hilfe bereitzustellen.

Schiffe hatten am Montag rund 400 Tonnen Lebensmittel und andere Hilfsgüter im Rahmen einer von den Vereinigten Arabischen Emiraten und der von Starkoch José Andrés gegründeten Wohltätigkeitsorganisation World Central Kitchen organisierten Lieferung in den Gazastreifen gebracht. Israel hat dem UNRWA, der wichtigsten UN-Unterorganisation im Gazastreifen, nach Terrorvorwürfen gegen mehrere Mitarbeiter Lieferungen in den Norden untersagt. Andere Hilfsorganisationen haben darauf hingewiesen, dass es zu gefährlich sei, Lastwagenkonvois in den Norden zu schicken. 



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