Nach Schuldspruch

Tödlicher Baldwin-Schuss an Filmset: Waffenmeisterin kommt nicht auf freien Fuß

Hannah Gutierrez-Reed, Film-Waffenmeisterin beim Dreh des Westerns „Rust“, unterhält sich  im Gerichtssaal mit ihrem Anwalt Jason Bowles.

Hannah Gutierrez-Reed, Film-Waffenmeisterin beim Dreh des Westerns „Rust“, unterhält sich im Gerichtssaal mit ihrem Anwalt Jason Bowles.

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Albuquerque. Im Fall um den tödlichen Schuss von Hollywoodstar Alec Baldwin am Set des Westernfilms „Rust“ ist die schuldig gesprochene Waffenmeisterin mit einem Antrag gescheitert, den Prozess neu aufzurollen. Bei einer virtuellen Anhörung entschied Richterin Mary Marlowe Sommer, dass Hannah Gutierrez-Reed bis zu der für April geplanten Verkündung des Strafmaßes in Gewahrsam bleiben müsse. Ihre Anwälte hatten ein neues Strafverfahren beantragt und die Richterin gebeten, ihre Mandantin vorerst auf freien Fuß zu setzen.

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Gutierrez-Reed habe sich während des laufenden Verfahrens nichts zu Schulden kommen lassen, kümmere sich um ihren Vater und befinde sich in Therapie, argumentierte ihr Verteidiger Jason Bowles. Sie stelle zudem keine Bedrohung für die Öffentlichkeit dar, eine Fluchtgefahr nach einer Freilassung bestehe ebenfalls nicht. Darauf entgegnete Richterin Sommer indes: „Bedenken Sie, dass es da einen Todesfall gab, bei dem die Jury befand, dass er von ihr verursacht wurde, also lasse ich sie nicht frei.“

Anfang März hatten Geschworene die junge Waffenmeisterin wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen. Baldwin hatte im Oktober 2021 bei einer Drehprobe mit einer Pistole hantiert, als sich ein Schuss löste, der die 42 Jahre alte Kamerafrau Halyna Hutchins tötete und den Regisseur Joel Souza verletzte. Baldwin ist auch Koproduzent des Films. Er beteuert, er habe nicht geahnt, dass eine scharfe Patrone in der Waffe steckte, die zudem versehentlich losgegangen sei. Der Prozess gegen Baldwin soll im Juli beginnen.

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Gutierrez-Reed: Produktion und Baldwin machen mich zum Sündenbock

Waffenmeisterin Gutierrez-Reed versicherte laut ihrem Anwalt, sie habe die Waffe nicht mit scharfer Munition geladen, die an Filmsets generell streng verboten ist. Sie sei von der Filmproduktionsfirma und Baldwin zum Sündenbock gemacht worden. Den Vorwurf der fahrlässigen Tötung wies sie zurück. Ihre Verteidigung argumentiert unter anderem mit dem Bericht einer Arbeitsschutzbehörde, wonach es am Set umfassende Sicherheitsprobleme gab, die über die Verantwortung ihrer Mandantin hinausgegangen seien.

Das Strafmaß gegen Gutierrez-Reed könnte am 15. April verkündet werden. Ihr drohen bis zu 18 Monate Haft und eine Geldstrafe von 5000 Dollar (rund 4600 Euro).

RND/AP



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