München – Mit der Meisterfeier müssen die Fans von Bayer Leverkusen noch ein paar Wochen warten – denn zumindest rechnerisch ist der Werkself der Premieren-Titel acht Spieltage vor Saisonende bei zehn Punkten Vorsprung auf den FC Bayern noch zu nehmen.

Partystimmung kam in Leverkusen am Freitagnachmittag trotzdem schon auf. Der Grund: Cheftrainer Xabi Alonso trat vor die Presse und hatte etwas Wichtiges zu verkünden. “Es gab viele Spekulationen”, sagte der 42-Jährige: “Ich habe nach reiflicher Überlegung die Entscheidung getroffen, dass das der richtige Ort für mich ist. Wir sind noch nicht am Ende, wir haben noch viel vor.”

Er bleibt Trainer in Leverkusen: Xabi Alonso.
Er bleibt Trainer in Leverkusen: Xabi Alonso.
© Becker/dpa
Er bleibt Trainer in Leverkusen: Xabi Alonso.

von Becker/dpa

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Es ist nichts weniger als ein Coup der Leverkusener, dass Alonso, dessen Vertrag bis 2026 läuft, sich zu seiner Mannschaft bekennt. Neben den Bayern hatte auch der FC Liverpool intensiv um den Basken geworben, letztlich entschied sich Alonso gegen seine beiden Ex-Klubs. Und für sein aktuelles Team, das gute Chancen hat, das Triple aus Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League zu gewinnen.

Uli Hoeneß deutete Verbleib von Xabi Alonso bei Bayer Leverkusen bereits an

Da wächst ein echter Bayern-Rivale heran, auch in der kommenden Saison wird Leverkusen mit Alonso wohl wieder um die Schale mitspielen. Für so manchen Spieler dürfte der Verbleib des Trainers zudem ein wichtiges Argument sein, ebenfalls mit Leverkusen in die Zukunft zu gehen.

Uli Hoeneß hatte bereits vor der Alonso-Verkündung angedeutet, dass es mit einer Verpflichtung des Erfolgstrainers kompliziert werden würde. “Ich persönlich, wir alle, schätzen den Xabi Alonso extrem, aber Sie dürfen ja nicht vergessen, der trainiert jetzt bei einem Verein, der gerade dabei ist, deutscher Meister zu werden”, sagte Bayerns Ehrenpräsident und Aufsichtsrat im BR-Interview: “Er hat diesem Verein viel zu verdanken, sie ihm auch. Und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass er, so wie ich ihn kennen und schätzen gelernt habe, eher geneigt ist, da noch weiterzumachen, weil er das jetzt nicht, sagen wir mal, zurücklassen will.”

Hoeneß irrte mit seiner Einschätzung nicht. Zugleich machte er deutlich, dass Alonso zu einem anderen Zeitpunkt wohl wieder in den Bayern-Fokus rücken könnte. “Wenn der zwei, drei Jahre mehr Erfolge gehabt hätte, wäre es wahrscheinlich einfacher, ihn dort loszueisen. Ob das jetzt dieses Jahr gelingt, werden wir mal sehen. Es wird sehr schwierig, um nicht zu sagen wahrscheinlich unmöglich.” Die Bayern-Bosse werden Alonsos Weg genau weiterverfolgen…

Der Name Ralf Rangnick ist in der Chefetage des FC Bayern definitiv gefallen

Doch nun stellt sich freilich die Frage, wer statt Alonso im Sommer Thomas Tuchel beerbt. Laut “Kicker” ist Ralf Rangnick die erste Alternative zum Leverkusen-Coach. Der 65-Jährige, der aktuell die österreichische Nationalmannschaft trainiert, stand schon einmal vor einem Wechsel zu Bayern, wie Hoeneß einst selbst verriet. “Es hätte etwas mit Rangnick werden können, wenn wir 2019 das Pokalfinale gegen Leipzig verloren hätten”, sagte Hoeneß, der zuvor immer mal wieder mit Rangnick aneinandergeraten war, der “Leipziger Volkszeitung”: “Rangnick war hinterher nicht umsonst so sauer. Der hat gewusst oder wenigstens geahnt: Wenn ich heute gewinne, bin ich am Montag Trainer von Bayern München.”

Das war nix: Im Pokalfinale 2019 musste sich Ralf Rangnick mit RB Leipzig, nach einem Doppelpack von Robert Lewandowski (29./85.) sowie dem Treffer von Kingsley Coman (78.) 0:3 geschlagen geben. Kommt es fünf Jahre später zum Wiedersehen?
Das war nix: Im Pokalfinale 2019 musste sich Ralf Rangnick mit RB Leipzig, nach einem Doppelpack von Robert Lewandowski (29./85.) sowie dem Treffer von Kingsley Coman (78.) 0:3 geschlagen geben. Kommt es fünf Jahre später zum Wiedersehen?
© IMAGO/ Laci Perenyi
Das war nix: Im Pokalfinale 2019 musste sich Ralf Rangnick mit RB Leipzig, nach einem Doppelpack von Robert Lewandowski (29./85.) sowie dem Treffer von Kingsley Coman (78.) 0:3 geschlagen geben. Kommt es fünf Jahre später zum Wiedersehen?

von IMAGO/ Laci Perenyi

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Bayern gewann damals unter Niko Kovac 3:0 gegen RB, Kovac durfte vorerst Trainer bleiben. Ob Rangnick und die Münchner nun, knapp fünf Jahre später, zusammenkommen?

Nach AZ-Informationen ist der Name Rangnick in der Chefetage zuletzt definitiv gefallen, es führt eine Spur zum Österreich-Coach, der auf seinen Stationen stets mit attraktivem Offensivfußball aufgefallen ist und viele Talente entdeckt und gefördert hat. Mit Christoph Freund hat er einen Vertrauten bei Bayern.

Roberto de Zerbi, Julian Nagelsmann und Antonio Conte nicht oben auf der Liste

Rangnick müsse “auf der Liste stehen, die Max Eberl erstellt hat”, sagte dieser Tage auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus: “Bei Bayern München bist du nicht der Alleinunterhalter wie bei Red Bull Salzburg oder wie in Leipzig, wo es auch dann auch schon ein bisschen Differenzen gegeben hat. Aber Ralf Rangnick wäre für mich einer, den ich mir vorstellen könnte, wenn man die menschliche Seite betrachtet.”

Die Münchner Bosse können sich Rangnick offenbar auch vorstellen. Andere Kandidaten wie Roberto De Zerbi, Julian Nagelsmann oder Antonio Conte sollen hingegen nicht oben auf der Wunschliste stehen.





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