In der Reihe “Die Pflichtverteidigung” ergreifen wir das Wort für Personen, Tiere, Dinge oder Gewohnheiten, die von vielen kritisiert und abgelehnt werden. Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 13/2024.
Ja, Teenager stinken. Wer sich an Schulsportkabinen oder
Schlafzimmer in Jugendherbergen zurückerinnert, hat ihn direkt in der Nase, den
ollen Teenie-Duft, schweißig, stechend, säuerlich im Abgang. Grad mal eben die Nase
rümpfen. Seit vergangener Woche nun ist der Gestank auch wissenschaftlich
belegt. Ein deutsches Forschungsteam hat den Schweiß von Jugendlichen im Labor
untersucht. Stellt sich raus: Da schwimmen Stoffe
mit, die nach Urin, Käse oder Ziege riechen. Dass Jugendliche diese Melange
gern in potenten Deos oder Parfüms zu ersticken versuchen, ist verständlich, macht
die Sache allerdings nicht zwingend besser. Überhaupt sind Teens merkwürdige
Zwischenwesen: Dem Laufstall enteilt auf Füßen, die für den Rest des Körpers
plötzlich zu groß sind. Die zarte Haut gegen Akne eingetauscht, ohne dass dafür
der Babyspeck geschmolzen wäre. Kein fairer Tausch.
