Kiel. Knochenbrüche, Hunderte Fahrräder, die überprüft werden mussten. Nachdem in Kiel mehrere Nutzer der Sprottenflotte gestürzt und sich teils schwer verletzt haben, liegt nun der offizielle Bericht zur Unfallursache vor. Das Ergebnis: An einzelnen Rädern kam es zu einem unerwartet hohen Verschleiß.

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Zwei Unfälle, die sich ähneln: Anfang März stürzten zwei Männer in Kiel auf einem Fahrrad der Sprottenflotte. Die Fahrer erzählten fast identische Geschichten zur Unfallursache: Die Bremsen haben blockiert, daraufhin sind sie über den Lenker kopfüber zu Boden gestürzt. Die Folge: Knochenbrüche an Arm und Hand.

Unfälle mit der Sprottenflotte in Kiel: Übermäßiger Verschleiß an den Bremsen

Es waren nicht die einzigen Unfälle mit der Sprottenflotte, dem Fahrrad-Leihsystem der Kiel-Region. Bereits im Januar und Februar kam es zu Stürzen aufgrund der blockierenden Bremsen. Laut Analyse des Fahrrad-Herstellers Donkey Republic fanden alle Vorfälle auf Radmodellen mit demselben Typ der Vorderradbremse statt.

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Nun steht der Grund für die Stürze fest, der offizielle Unfallbericht liegt vor. „Zusammenfassend ist festzuhalten, dass es bei dem besagten Radmodell an einzelnen Bauteilen zu unerwartet hohem Verschleiß, vermutlich aufgrund von Witterung und intensiver Nutzung, gekommen ist und somit zu Einschränkungen in der Funktionsweise, die wir als Mangel einstufen“, sagt Sprottenflotten-Projektleiter Martin Kliesow von der Kiel-Region. Grundlegende Probleme mit den Rädern können allerdings ausgeschlossen werden, vielmehr seien es Einzelfälle. „Es handelt sich hierbei nicht um generelle Mängel an diesen Rädern oder der Bremse.“

Unfall-Fahrräder der Sprottenflotte überprüft: Alle Mängel behoben

600 Räder der Sprottenflotte wurden vorsorglich aus dem Verkehr gezogen und überprüft. Bei zehn von ihnen wurden erhebliche Mängel festgestellt. Mittlerweile sind alle Fahrräder der Sprottenflotte, bei denen keine Mängel festgestellt werden konnten oder bei denen vereinzelte Mängel zweifelsfrei behoben werden konnte, wieder im Einsatz.

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Damit sich die Unfälle nicht wiederholen, hat die Kiel-Region neue Kontroll-Mechanismen eingeführt. „Zur Prävention werden alle Räder mit infrage kommenden Bauteilen weiterhin überwacht, um Veränderungen direkt zu erkennen. Zusätzlich wurde ein neuer Ablauf für die Wartung der Bauteile entwickelt“, sagt Martin Kliesow. „Mittelfristig ist geplant, präventiv alle relevanten Bauteile der betroffenen Räder in der Kiel-Region auszutauschen.“

KN



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