Rund um die Welt gibt es allerlei außergewöhnliche Rituale an den Ostertagen. Mit dem christlichen Gedanken haben viele kaum bis nichts zu tun. Dafür liefern sie sich ein Wettrennen um den Titel des skurrilsten Osterbrauchs.

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Australien: Bilby statt Osterhase

Die Australier wollen keinen Osterhasen. Die Kaninchenplage auf dem Kontinent hat dazu geführt, dass dort auch die Hasen verpönt sind. Daher gibt’s dort keine Osterhasen, sondern Osterbilbys. Aus Schokolade und aus Plüsch. Löffelohren hat das Tier auch, aber statt einer Stupsnase eine rüsselartige Nase.

Und es hat sogar einen Vorteil: Die Ostereier transportiert das Bilby in seinem Beutel am Bauch. Ein Teil des Verkaufserlöses fließt in Tierschutzprojekte für die Rettung des Bilbys (auf Deutsch heißt er übrigens Kaninchennasenbeutler).

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In Australien gibt es statt Schokohasen Schoko-Bilbys.

In Australien gibt es statt Schokohasen Schoko-Bilbys.

Die Iren begraben Fische

Noch verrückter: Am Ostersonntag findet an vielen Orten in Irland das traditionelle Heringsbegräbnis statt. Die Fische werden als Symbol für das Ende Fastenzeit begraben.

Wasserschlacht in Polen

In Polen ist am Ostermontag „Śmigus dyngus“. Und dieser Brauch ist vor allem feucht-fröhlich: Junge Leute liefern sich Wasserschlachten. Wer nett ist, nimmt nur eine Wasserpistole, oft werden aber Wasserbomben geworfen oder ganze Wassereimer über anderen ausgekippt.

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„Smigus dyngus“ heißt das verrückte Ritual aus Polen. An Ostern werden Menschen (hauptsächlich Frauen) mit Wasser bespritzt.

„Smigus dyngus“ heißt das verrückte Ritual aus Polen. An Ostern werden Menschen (hauptsächlich Frauen) mit Wasser bespritzt.

Das Ganze hat etwas vom einem Balzritual: Zwar werden alle nass gemacht, am meisten trifft es aber Frauen. Und vor allem die Schönsten haben einen Schwall Wasser zu befürchten. Der Brauch ist vermutlich ein heidnischer Frühlingskult, das Wasser symbolisiert Fruchtbarkeit und Reinheit.

Die christliche Interpretation: Das Ritual erinnert an die Taufe des Herrschers Mieszko im Jahr 966.

Frankreich: Glockenläuten reist zum Papst

In Frankreich läuten von Gründonnerstag bis Karsamstag keine Kirchenglocken. Es gibt eine Legende, die besagt, dass das Läuten der Glocken nach Rom zum Papst fliegt und Ostersonntag zurückkehrt. Auf dem Rückflug verteilt es Ostereier im ganzen Land. Schon etwas verrückt oder?

Easter Egg Roll in den USA

Wer will ein vom US-Präsidenten signiertes Holzei haben? Der muss an Ostern zum Weißen Haus. Im Garten findet jährlich das Easter Egg Roll statt. Tausende Kinder rollen dann bemalte Eier mit einem langen Löffel um die Wette. Der Preis ist das signierte Holzei. Pflichttermin für den US-Präsidenten.

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Kinder nehmen am „Easter Egg Roll“ vor dem Weißen Haus in Wahsington teil.

Kinder nehmen am „Easter Egg Roll“ vor dem Weißen Haus in Wahsington teil.

In den USA geht ja eigentlich nichts ohne Paraden. Daher darf auch an Ostern ein Umzug nicht fehlen. Traditionell wird die Easter Parade auf der 5th Avenue in New York veranstaltet.

Kinder auf den Philippinen

Es wird völlig absurd: Eltern heben ihre Kinder hoch, sobald die Kirchenglocken am Ostersonntag bimmeln. Aber nicht einfach so am Bauch oder an den Beinen, nein. Auf den Philippinen wird das der Tradition nach am Kopf gemacht. Die Kinder sollen dadurch besser wachsen. Nun ja.

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Blumenteppich in Guatemala

Ein besonders schöner Brauch kommt aus Guatemala. In der alten Hauptstadt Antigua wird ein riesiges Osterfestival gefeiert. Der Höhepunkt ist ein gigantisches Kunstwerk: Jugendliche der Stadt bereiten Wochen im Voraus einen gigantischen Blumenteppich aus Sägespänen, bunten Blumen und Blättern vor. Es entstehen wunderschöne Muster. Der Teppich ist insgesamt mehr als zwei Kilometer lang.

Eierkämpfe an Ostern

Jetzt wird’s rabiat: In Bulgarien werden Ostereier nicht versteckt, sondern Familienmitglieder bewerfen sich damit. Die wilde Ostereierschlacht beginnt nach der Messe am Ostersonntag. Gewonnen hat derjenige, dessen Ei nicht kaputtgeht. Er wird dem Brauch nach das erfolgreichste Familienmitglied des nächsten Jahres.

Im deutschsprachigen Raum gibt es ebenfalls Eierkämpfe oder schweizerdeutsch Eiertütscha. Dabei erhält jeder Spieler ein hart gekochtes Osterei. Die Eier werden mit den Spitzen aufeinander geschlagen. Wessen Ei als letztes unversehrt bleibt, der hat gewonnen.

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Zwei Kinder hauen bemalte Ostereier gegeneinander.

Beim Eierkampf werden zwei Eier mit der Spitze gegeneinander gehauen, wessen Ei am längsten ganz bleibt gewinnt.

In Zürich spielen die Menschen das „Zwängerle“. Kinder halten ein hart gekochtes Ei in der Hand, ein Erwachsener versucht, es so mit einer Münze zu treffen, dass diese steckenbleibt. Wenn’s nicht klappt, bekommt das Kind das Geld.

Osterschaukeln in Lettland

In Lettland wird an Ostern geschaukelt, das soll vor Mückenstichen im Sommer schützen. Die Osterschaukeln ähneln Schiffschaukeln, sie werden auf den Dorfplätzen aufgestellt.

Die Finnen schlagen mit Zweigen

In Finnland ist es typisch, sich gegenseitig leicht mit Birkenruten zu schlagen. Dieses Ritual hat seinen Ursprung in der Bibel: Es soll an die Palmwedel erinnern, mit denen das Volk Jesus in Jerusalem begrüßte. Aus den Palmwedeln wurden im Laufe der Zeit die Birkenruten.

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Außerdem laufen Mädchen und Jungen, manchmal als Osterhexen verkleidet, mit geschmückten Weidenkätzchen am Palmsonntag von Tür zu Tür, drohen mit der Rute und bitten um Süßigkeiten.

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