Nach der Festnahme der Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette wird hunderten Hinweisen nachgegangen, um nach ihren Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub zu fahnden. Mittlerweile seien rund 760 neue Hinweise eingegangen, die von der
Staatsanwaltschaft Verden und dem Landeskriminalamt Niedersachsen
bearbeitet werden, teilten die Behörden mit. Auch seien neue Fahndungsplakate der beiden Gesuchten veröffentlicht und bundesweit in gedruckter Form verteilt worden. Die Ermittler hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung vor allem zum Aufenthaltsort von Garweg und Staub.

Klette war für Jahrzehnte untergetaucht und Ende Februar in Berlin festgenommen worden. Sie gehörte wie Garweg und Staub der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF) an, die bis 1991 zahlreiche Anschläge verübt und Menschen getötet hatte. 

Nach Angaben der Behörden gibt es Hinweise darauf, dass sich Garweg in Klettes Wohnung in Berlin aufgehalten hatte. Die beiden sollen nach bisherigen Erkenntnissen in engem Kontakt gestanden haben. Auch soll Garweg seit vielen Jahren an verschiedenen Orten in Berlin gewohnt und zeitweise zwei Hunde gehabt haben, vermuten die Ermittlungsbehörden. Die Hunde sollen demnach auf die Namen Anusch und Lola hören. Zuletzt sei Garweg häufig mit Lola unterwegs gewesen. In der
Wohnung seien auch Spuren gefunden worden, die Staub zugeordnet werden
könnten.

Garweg habe regelmäßig Aliasnamen wie Martin Becker, Martin Martens und Martin von Staden genutzt. Es sei davon auszugehen, dass er über weitere verfügt. In der Wohnung Klettes seien zudem Ausweisdokumente und Führerscheine gefunden worden, aus denen hervorgehe, dass sie die Aliaspersonalien Claudia Bernadi, Carlotta Gärtner, Claudia Schmidt sowie Claudia Schmidt Oliviera nutzte.



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