Das größte Oppositionsbündnis in Venezuela konnte eigenen
Angaben zufolge ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahl Ende Juli nicht
einreichen. Demnach wurde ihr der Zugang zur Webseite des Nationalen Wahlrates (CNE) verweigert. Um Mitternacht war in dem südamerikanischen Land die Frist abgelaufen, um Kandidaturen
einzureichen. Die Regierungspartei von Präsident Nicolás Maduro hatte sich
zuvor erfolgreich registriert.

Am 28. Juli wird in Venezuela ein neuer Präsident gewählt.
Maduro strebt nach elf Jahren seine dritte Amtszeit an. Ein Sieg des
Linksnationalisten gilt als fast sicher. Die Oppositionsführerin María Corina Machado ist von der Wahl ausgeschlossen worden – wegen angeblicher
Unregelmäßigkeiten aus ihrer Zeit als Abgeordnete. Am Wochenende hatte die
Opposition verkündet, dass Universitätsprofessorin Corina Yoris in den Wahlkampf ziehen soll.

Bei der vergangenen Präsidentschaftswahl im Jahr 2018, bei
der Maduro sich zum Sieger erklärte, hatte die Opposition Manipulationsvorwürfe
erhoben und das Ergebnis nicht anerkannt. Zahlreiche Staaten einschließlich der
USA und der EU-Länder schlossen sich dem an. Maduro konnte sich mit
Unterstützung des Militärs weiter an der Macht halten.

Im vergangenen Jahr einigten sich Vertreter der Regierung
und der Opposition darauf, die Wahlen 2024 unter der
Kontrolle internationaler Beobachter abzuhalten. Maduros Amtszeit ist gekennzeichnet
durch westliche Sanktionen, wirtschaftlichen Zusammenbruch und Vorwürfe
verbreiteter Repression. Millionen Menschen flohen aus Venezuela.



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