Prerow. Der Bau des Windparks Gennaker vor der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst kann in Angriff genommen werden. Das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern hat das Vorhaben genehmigt. Weil die ursprünglich vorgesehenen Turbinen für die Windenergieanlagen nicht mehr lieferbar waren, musste der Genehmigungsprozess neu durchlaufen werden.

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Nun ist klar: Rund um den bestehenden Windpark Baltic I können 103 weitere Anlagen mit einer Gesamthöhe von maximal 190 Metern errichtet werden. Der kürzeste Abstand zum Darß beträgt demnach rund zehn Kilometer, bis zur Insel Hiddensee im Osten des Windparks sind es laut Genehmigung rund 24 Kilometer.

Projekt auf Halbinsel höchst umstritten

Das Projekt ist auf der Halbinsel höchst umstritten. Federführend für das Amt Darß/Fischland und das Ostseebad Prerow hatte der Bürgermeister des Seeheilbades Zingst schon gegen die ursprünglichen Pläne geklagt. Die Genehmigung des Windparks nach Veränderung hin zu etwas leistungsstärkeren Turbinen soll eine formaljuristische Überprüfung vorgenommen werden. Sowohl in Zingst wie auch im benachbarten Prerow muss dann über das Ergebnis dieser juristischen Prüfung abgestimmt werden, so der Zingster Bürgermeister Christian Zornow (CDU). Gegen das Vorhaben geklagt hatte auch der Bund für Umwelt- und Naturschutz.

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Auch in Prerow wird auf das Ergebnis der juristischen Überprüfung gewartet. Im Ostseebad wird dann über das mögliche weitere Vorgehen innerhalb der Gemeindevertretung abgestimmt, sagt Bürgermeister René Roloff (Wählergemeinschaft Prerows Zukunft). Er beklagt, dass die Kommune bei früheren Versuchen, juristisch gegen das Vorhaben vorzugehen, wegen einer angeblich fehlenden Betroffenheit gescheitert sei.

Prerow nach Dieselaustritt beunruhigt

Der jüngst erfolgte Austritt von Dieselkraftstoff, der rund um die neue Seebrücke zu einem gut 60 Hektar großem Ölfilm geführt hat, bestätigt den Prerower Bürgermeister in seinen Zweifeln, dass der Standort für die Erweiterung des bestehenden Windparks – es handelt sich um den Windpark Baltic I mit 21Windenergieanlagen – der richtige sei. „Der Standort beunruhigt uns weiterhin, schließlich geht es um die Schiffsicherheit.“

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Bedenken hatten bereits im Planungsstadium die Seenotretter angemeldet. Schiffe mit einer Länge von mehr als 20 Metern müssen den Windpark nördlich umfahren. Zudem gebe es Einschränkungen bei der Befahrung des Gebiets zwischen der Küste und dem Windpark – etwa bei Wind ab der Stärke sechs.

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Windräder mit Maximalhöhe von 190 Metern erlaubt

Das ursprünglich von der Offshore-Windpark (OWP) GmbH projektierte Vorhaben wird nun bei der Skyborn Renewables unter derselben Anschrift in Bremen geführt. Eine kurzfristige Stellungnahme zum Stand der Planungen war kurzfristig nicht zu bekommen.

Laut Genehmigung darf die OWP Gennaker Gmbh mit Sitz in Bremen vor der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst insgesamt 103 Windenergieanlagen mit einer maximalen Höhe von 190 Metern errichten. Eingeschlossen in die Genehmigung ist die interne Verkabelung der Anlagen sowie der Bau von zwei Umspannplattformen. Die Gesamtleistung des Windparks Gennaker wird mit knapp 930 Megawatt angegeben. Damit könnten unter günstigen Bedingungen weit mehr als zwei Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden.

Zum Vergleich: 2011 wurde der Windpark Baltic 1 eingeweiht, die 21 Windräder haben eine Leistung von rund 50 Megawatt. Laut Betreiber EnBW können mit der Strommenge rund 50 000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Die Windenergieanlagen, die nun gebaut werden können, sind deutlich höher als die bestehenden Anlagen.

OZ



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