Terroranschlag in Moskau im Ticker: Frankreich ruft nach Angriff mit 137 Toten höchste Alarmstufe aus

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In einer Konzerthalle im Gebiet Moskau sind am Freitagabend Schüsse gefallen. Es gibt mehr als 130 Tote und viele weitere Verletzte. Der IS hat sich zu dem Anschlag bekannt, Augenzeugen berichten aus der Terror-Nacht. Alle Nachrichten im Newsticker.

Angriff auf Konzertsaal bei Moskau: Vier Verdächtige in Untersuchungshaft

Montag, 25.März, 04.34 Uhr: Nach dem Angriff auf einen Konzertsaal bei Moskau mit mindestens 137 Toten hat die russische Justiz zweimonatige Untersuchungshaft für vier mutmaßliche Täter angeordnet. Die vier Männer seien des „Terrorismus“ beschuldigt und müssten mit einer lebenslangen Haftstrafe rechen, erklärte das Gericht im Moskauer Bezirk Basmanni am Sonntag.

Nach Angaben des Gerichts erklärten sich zwei der Angeklagten für schuldig. Einer von ihnen, ein gebürtiger Tadschike, habe „seine Schuld vollständig eingestanden“. Die Behörden hatten zuvor angegeben, dass es sich bei den Verdächtigen um „ausländische Staatsbürger“ handelte, ohne ihre Nationalität zu nennen. 

Die nun bis zum 22. Mai festgelegte Untersuchungshaft kann demnach bis zum Beginn des Prozesses gegen die Männer verlängert werden. Ein Datum für den Beginn des Verfahrens ist noch nicht festgelegt worden. Die russischen Behörden haben bislang die Festnahme von 11 Verdächtigen vermeldet, darunter die vier nun in Untersuchungshaft befindlichen mutmaßlichen Angreifer. Mehr dazu lesen Sie hier.

Frankreich ruft nach Angriff bei Moskau höchste Alarmstufe aus

21.52 Uhr: Frankreich ruft nach dem Terroranschlag in Moskau die höchste Alarmstufe aus. Das teilte der französische Premierminister Gabriel Attal auf „X“ mit. Die Entscheidung wurde demnach in der Sitzung des Verteidigungsrates getroffen, der am Sonntagabend unter Leitung von Präsident Emmanuel Macron tagte.

Neben dem Angriff bei Moskau verwies Attal zur Begründung auch auf „Bedrohungen, denen unser Land ausgesetzt ist“. 

Die höchste Alarmstufe wird in Frankreich ausgerufen, wenn davon ausgegangen wird, dass ein Anschlag unmittelbar droht. Die Entscheidung dafür sei getroffen worden „angesichts dessen, dass der Islamische Staat den Angriff (bei Moskau) für sich reklamiert hat und angesichts der Bedrohungen, denen unser Land ausgesetzt ist“, erklärte Attal. 


 

Haftbefehl gegen zwei Terror-Verdächtige beantragt

21.05 Uhr: Ein Gericht in Moskau hat am Sonntagabend die ersten Haftbefehle gegen mutmaßliche Akteure des blutigen Terroranschlags auf eine Konzerthalle nordwestlich der russischen Hauptstadt erlassen. Das Ermittlungskomitee habe vier Tatverdächtige nach den Verhören bereits informiert, dass gegen sie Anklage wegen des gemeinschaftlich verübten tödlichen Terroranschlags erhoben werde, berichtete die Staatsagentur Tass. Insgesamt waren nach der Tat elf Verdächtige festgenommen, vier von ihnen gelten als die eigentlichen Todesschützen.

Neue Aufnahmen zeigen Folter von mutmaßlichem Terroristen

20.55 Uhr: Bereits am Samstag zeigten Aufnahmen die Folter der mutmaßlichen Terroristen aus Moskau durch russische Sicherheitsbeamte (Anm. d. Red.: Wir zeigen diese Videos aufgrund expliziter Gewalt-Darstellung nicht). Nun kursiert laut „Bild“ eine neue Aufnahme, auf der zu sehen ist, wie einer der Festgenommenen mit Elektroschocks gefoltert wird.

Der Mann liegt mit schmerzverzehrtem Gesicht auf dem Boden, die Hose bis zu den Knien heruntergezogen. Ein Mann steht mit einem Stiefel auf seinen Beinen und schaut auf den am Boden Liegenden herab.

Russische Rockband Piknik trauert um Opfer: „Sinnlose, unvorstellbare Grausamkeit“

19.53 Uhr: Die Mitglieder der populären russischen Rockband Piknik, deren Auftritt am Freitag von dem blutigen Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau verhindert wurde, haben am Sonntagabend vor der Crocus City Hall Blumen für die Opfer abgelegt. Nach einer Gedenkminute sprachen sie den Hinterbliebenen der 137 Toten ihr Mitgefühl aus, wie die Staatsagentur Tass berichtete. „Diese Gräueltat ist eine sinnlose, unvorstellbare Grausamkeit“, sagte Bandleader Edmund Schkljarski. „Dabei ist es nicht einmal eine Gräueltat, denn selbst Untiere tun so etwas nicht.“ Unter den Todesopfern war auch eine Assistentin der Band, wie Piknik am Sonntag mitteilte.

Blumen als Zeichen des Mitgefühls nach Anschlag nahe Moskau

15.50 Uhr: Nach dem Anschlag bei Moskau mit mehr als 130 Toten und vielen Verletzten hat es am Wochenende auch in Berlin Trauerbekundungen gegeben. An der russischen Botschaft unweit des Brandenburger Tors legten viele Menschen Blumen ab oder stellten Kerzen auf. Samstagmorgen lagen die ersten Sträuße – vor allem rote und weiße Rosen oder Nelken – am Zaun des Botschaftsgeländes. Im Laufe des Wochenendes wurden es immer mehr. Einige Menschen steckten rote Rosen an die Gitterstäbe des Zauns. Zwischen den Blumensträußen hatte jemand auch einen Teddybären gesetzt. 

Terrormiliz IS veröffentlicht Video nach Massaker bei Moskau

15.45 Uhr: Nach dem Terroranschlag bei Moskau mit mehr als 130 Toten hat die Terrormiliz Islamischer Staat ein Video der Bluttat veröffentlicht. Der Propagandakanal Amak publizierte am Sonntag ein fast 90 Sekunden langes Video, das die Attentäter am Anschlagsort zeigen soll. In arabischen Untertiteln heißt es, Amak zeige „exklusive Szenen“ der „blutigen Angriffe auf Christen“.

Zu Beginn ist zu sehen, wie ein schwer bewaffneter Mann mit einem Sturmgewehr in einen Gang feuert, wo bereits viele leblose Körper auf dem Boden liegen. Die Kamera schwenkt daraufhin zu einem der mutmaßlichen Terroristen, der mit einem Messer auf eine Person am Boden einsticht. Daraufhin durchqueren vier Männer einen verlassenen Bereich der Crocus City Hall. Die Stimmen der mutmaßlichen Täter sind verzerrt. Laut arabischen Untertiteln sagt eine Person: „Töte sie ohne Gnade“ und „Wir sind angetreten für die Sache Gottes“.

Nach russischen Behördenangaben waren vier Männer am Freitagabend in das Veranstaltungszentrum gestürmt und hatten auf Besucher geschossen. Die Zahl der gefundenen Toten belief sich bis Sonntag auf 137. Bereits kurz nach dem Anschlag reklamierte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Attacke für sich.

Zahl der Toten nach Terroranschlag bei Moskau steigt auf 137

15.30 Uhr: Nach dem Terroranschlag auf das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall bei Moskau ist die Zahl der Toten laut Behörden auf 137 gestiegen. Das teilte das Staatliche Ermittlungskomitee nach Angaben der Nachrichtenagentur Tass am Sonntag mit. Zuvor hatte das Komitee von 133 Toten berichtet und auch mitgeteilt, dass die Zahl womöglich noch steigen werde. Mehr als 150 Menschen wurden bei dem Anschlag zudem verletzt, viele davon befinden sich laut Behördenangaben weiter in kritischem Zustand.

Militärexperten mit düsterer Prognose

07.23 Uhr: Hochrangige Sicherheitsexperten rechnen damit, dass Russlands Staatschef Wladimir Putin den Terroranschlag nutzen wird, um nach innen und außen noch brutaler aufzutreten. Zu „Bild am Sonntag“ sagte Nico Lange, Militärexperte und Mitglied der Münchener Sicherheitskonferenz: „Putin wird diese Anschläge ausnutzen, um innere Säuberungen vorzunehmen und möglicherweise auch um noch mehr Brutalität und Unmenschlichkeit nach innen und nach außen zu rechtfertigen.“

Der russische Präsident habe Warnungen zu Terroranschlägen ignoriert und hat die innere Sicherheit zugunsten seines Krieges vernachlässigt, bemerkte Lange weiter. Das räche sich jetzt. „Die russische Propaganda wird so oder so westliche Geheimdienste, die Ukraine und die Nato verantwortlich machen, auch um vom Versagen Putins abzulenken.“

Professor Thomas Jäger, Lehrstuhlinhaber für Internationale Politik an der Universität zu Köln sagte „Bild am Sonntag“: „Politisch nutzt der Anschlag Putin, der seine Bürger zwar nicht davor schützen konnte, mit dem Argument, den Schutz zu verstärken jedoch die innere Lage noch stärker kontrollieren kann.“ Putin habe aus  jeder Terrorlage in Russland letztlich seinen Vorteil geschlagen.

Jäger rechnet weiter damit, dass Putin wird Anschlag nutzen werde, „Russland als bedroht darzustellen, als von Feinden umgeben, gegen die es mit aller Gewalt vorgehen muss.“ Konkret bedeute das: „Repression im Innern verstärken und nach außen den Krieg gegen die Ukraine intensivieren. Gleichzeitig werden die Desinformationskampagnen gegen demokratische Staaten hochgefahren, denn Putin sieht den Westen als schwach an und will diese Phase der Schwäche zum eigenen Vorteil nutzen.“

SPD-Außenpolitiker Roth: „Wer Terror sät, wird Terror ernten“

07.16 Uhr: Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Michael Roth (SPD), hat davor gewarnt, Russland nach den Terroranschlägen bei Moskau eine zu große Opferrolle zukommen zu lassen. „Unser Mitgefühl gilt den vielen unschuldigen Opfern in Moskau. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass Russland selbst ein Terrorstaat ist, der auch vergangene Nacht wieder die ukrainische Zivilbevölkerung mit Raketen- und Drohnenangriffen terrorisiert hat“, sagte Roth der Bild am Sonntag. „Wer Terror sät, wird Terror ernten.“

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til/mit Agenturmaterial





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