Öffentlicher Dienst soll vorangehen

32 Stunden arbeiten bei vollem Lohnausgleich: Linke stellt Konzept für Viertagewoche vor

Ein Freitag ist in einem Kalender als „frei“ eingetragen. Mehrere Firmen in Deutschland testen demnächst eine Viertagewoche.

Ein Freitag ist in einem Kalender als „frei“ eingetragen. Mehrere Firmen in Deutschland testen demnächst eine Viertagewoche.

Berlin. Manchmal machen sich sogar Linke die christlichen Feiertage zunutze: Am Montag der Karwoche mit vier Arbeitstagen wird die Linkspartei ein neues Modell einer Viertagewoche vorstellen. Die Details des Konzepts liegen dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vor.

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Darin fordert die Linkspartei unter anderem eine „Anti-Stress-Verordnung“ und ein gesetzliches Recht auf Wahlarbeitszeiten. Das soll es ermöglichen, flächendeckend in den Betrieben Arbeitszeitmodelle umzusetzen, die an unterschiedliche Lebenssituationen angepasst sind. Der Öffentliche Dienst solle vorangehen und die Wochenarbeitszeit schrittweise auf 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich reduzieren. Kleinere Betriebe sollen beim Umstieg auf die Viertagewoche zeitlich befristet unterstützt werden. Als Vorbild dient hier ein Modellprojekt in Spanien: Dort fördert die Regierung Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten beim Erproben der Viertagewoche.

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„Viele Menschen leiden unter der zunehmenden Arbeitsbelastung“

Linken-Bundesgeschäftsführer Ates Gürpinar sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Die Viertagewoche führt dazu, dass Arbeit gerechter verteilt wird und die Arbeitswelt sich stärker an den Bedürfnissen der Beschäftigten orientiert. Das Modell leistet einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie zur Förderung der Gleichstellung. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, müssen Berufe wieder attraktiver werden. Eine Viertagewoche bei vollem Lohnausgleich ist dabei ein geeignetes Instrument.“

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Die Thüringer Arbeitsministerin Heike Werner (Linke) sagte dem RND: „Um den aktuellen Missständen wie Fachkräftemangel in der Arbeitswelt entgegenzuwirken, ist es zu kurz gedacht, die Arbeitszeit zu behalten oder sogar zu erhöhen. Die steigenden Zahlen von Burn-out-Erkrankungen sind alarmierend. Viele Menschen leiden unter der zunehmenden Arbeitsbelastung und der ständigen Erreichbarkeit.“



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