„Arbeitgeber muss endlich seiner Verantwortung gerecht werden“

Lufthansa-Tarifkonflikt: Verdi will schnelle Schlichtung – und droht mit neuen Streiks

Streikende laufen während eines Warnstreiks durch das Terminal 1 des BER-Flughafens. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi macht vor der Schlichtung Druck.

Streikende laufen während eines Warnstreiks durch das Terminal 1 des BER-Flughafens. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi macht vor der Schlichtung Druck.

Im Tarifkonflikt für die rund 25.000 Bodenbeschäftigten der Lufthansa erklärt sich die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zu einer schnellen Schlichtung noch vor den Ostertagen bereit – droht aber für den Fall eines Scheiterns mit unbefristeten Streiks. Die Schlichtung beginnt am Montagmorgen an einem nicht näher benannten Ort in Hessen. Schlichter sind der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und der frühere Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise.

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Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Um möglichst schnell Sicherheit und Planbarkeit für die vielen Familien und Reisenden mit Blick auf Ostern herzustellen, sind wir auch bereit, die Schlichtung noch früher als geplant zu einem Ergebnis zu führen. Jetzt muss auch der Arbeitgeber Lufthansa endlich seiner Verantwortung gerecht werden.“

Sollten die Gespräche scheitern, drohte Reschinsky mit neuen Arbeitsniederlegungen: „Wir wollen noch immer eine Einigung ohne weitere Streiks. Aber allmählich ist unsere Geduld am Ende: Sollte die jetzt beginnende Schlichtung nicht zu einem akzeptablen Ergebnis für die Beschäftigten führen, dann sind mit Ende der Schlichtung Streiks möglich. Die Urabstimmung zu Erzwingungsstreiks läuft parallel zur Schlichtung und die Beschäftigten signalisieren uns: Wir sind bereit.“

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Verdi fordert für die Beschäftigten 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Auch für das Luftsicherheitspersonal strebt Verdi eine Schlichtung an

Auch im parallel laufenden Tarifkonflikt des Luftsicherheitspersonals strebt Verdi nach sechs ergebnislosen Verhandlungsrunden eine Schlichtung an. Dies sei der letzte Ausweg, eine Lösung zu finden, teilte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Wolfgang Pieper, am Freitagabend nach den jüngsten Gesprächen mit. Ohne Schlichtung oder ohne annehmbares Schlichtungsergebnis seien weitere Streiks nicht ausgeschlossen.

Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals hatten in der vergangenen Woche mehrere deutsche Flughäfen zeitweise lahmgelegt. Mit dem Schlichtungsvorschlag will Verdi nach eigenen Angaben Rücksicht auf Urlauberinnen und Urlauber sowie Familien im Osterferienreiseverkehr nehmen.



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