Ein Rentner aus Italien hat sein Zuhause in den letzten sechs Monaten in den Sitzbereich des Check-in-Schalters am Flughafen Bologna verlegt. Wie der Lokalsender „ Bologna in diretta “ berichtet, ist Arnaldo (83) nicht mehr in der Lage, seine Wohnungsmiete aus seiner Sozialhilfe zu bestreiten. Deshalb hat er einen Koffer gepackt und ist an den Flughafen gezogen.

Den Sommer verbrachte er draußen, um niemanden zu belästigen. Als die Temperaturen fielen, verlegte er sein Schlafquartier ins Innere des Flughafens. „Ich habe hier unglaubliche Menschlichkeit gefunden“, hat er gegenüber dem Lokalsender „Bologna in diretta“ gesagt.

Flughafenpersonal kümmert sich um Rentner Arnaldo

Das Flughafenpersonal versorgt den Rentner regelmäßig mit Mahlzeiten und Kaffee und hat ihm sogar einen Schlafsack zur Verfügung gestellt, damit er nachts nicht friert. Trotz seiner Situation bleibt Arnaldo aktiv: Er durchstöbert den Flughafen, findet verlorene Gepäckstücke und vergessene Dinge. Darüber hinaus hält er sich über die aktuelle Weltlage auf dem Laufenden, indem er Gratiszeitungen vom Kiosk holt und studiert.

Wie „Bologna in diretta“ weiter berichtet, wünscht sich der 83-Jährige ein Zimmer mit einem Herd, denn „Ich kann gut kochen“, sagt er. Das Sozialamt in Bologna ist von Arnaldos Fall in Kenntnis gesetzt und bemüht sich, eine geeignete Wohnung für ihn zu finden. Bislang konnte allerdings noch keine passende Unterkunft für den Rentner gefunden werden. Bis auf Weiteres bleibt daher der Flughafen sein Zuhause.

Mehr als sieben Millionen Rentner in Deutschland von Armut betroffen

Auch in Deutschland sind viele Rentner von Armut betroffen. Nach einer Berechnung des Statistischen Bundesamtes leben mehr als sieben Millionen mit einer Niedrigrente von weniger als 1250 Euro im Monat. Das berichtet die Frankfurter Rundschau . Das sind mehr als 42 Prozent aller Rentnerinnen und Rentner hierzulande. Besonders betroffen sind Frauen, die mehr als fünf Millionen der Betroffenen ausmachen.





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