Kiew. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Versuche seines russischen Gegners Wladimir Putin, nach dem Terroranschlag bei Moskau mit dem Finger auf die Ukraine zu zeigen, kategorisch zurückgewiesen. „Nach dem, was gestern in Moskau passiert ist, versuchen Putin und die anderen Bastarde natürlich nur, jemand anderem die Schuld in die Schuhe zu schieben“, sagte Selenskyj am Samstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Die russische Seite habe immer die gleichen Methoden. „Und immer schieben sie die Schuld auf andere.“

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Nach den Ereignissen in der Konzerthalle bei Moskau habe „dieser absolute Niemand Putin“ einen Tag lang geschwiegen, anstatt sich um seine russischen Bürger zu kümmern. Vielmehr habe Putin darüber nachgedacht, „wie er das in die Ukraine bringen kann“. Kremlchef Putin hatte am Samstag behauptet, nach dem Anschlag gebe es eine „ukrainische Spur, ohne dies jedoch zu belegen.

Bei dem Anschlag waren mindestens 133 Menschen uns Leben gekommen. Die Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte die Tat für sich.

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Tusk: „Nicht als Vorwand missbrauchen“

Selenskyj warf Russland vor, selbst Terror zu verbreiten. Russen kämen in die Ukraine, um Städte niederzubrennen, „und versuchen, die Schuld auf die Ukraine zu schieben“. Sie folterten und vergewaltigten Menschen – und gäben den Opfern die Schuld. „Sie haben Hunderttausende ihrer eigenen Terroristen hierher gebracht, auf ukrainischen Boden, um gegen uns zu kämpfen, und es kümmert sie nicht, was in ihrem Land geschieht.“

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Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk hat den Terroranschlag indes ebenfalls entschieden verurteilt und den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl ausgesprochen. „Wir hoffen, dass diese furchtbare Tragödie niemandem als Vorwand für eine Eskalation von Gewalt und Aggression dienen wird“, schrieb der liberalkonservative Politiker am Samstag bei X (vormals Twitter).

Polen verstärkt Truppen

Der polnische Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz teilte mit, dass alle für die Sicherheit verantwortlichen Dienste des Landes die Situation analysieren und überwachen würden. Er kündigte zudem eine Verstärkung der Truppen in den Woiwodschaften an der Ostgrenze des EU- und Nato-Mitgliedstaats an. Russland führt seit mehr als zwei Jahren einen großangelegten Angriffskrieg gegen das gemeinsame Nachbarland Ukraine.

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In einem Veranstaltungszentrum am Moskauer Stadtrand hatten am Freitag Täter offensichtlich wahllos auf Besucher geschossen. Die Zahl der Toten bei dem Anschlag stieg mittlerweile auf mehr als 130. Behörden haben mehrere Verdächtige festgenommen. Die Hintergründe des Anschlags waren zunächst unklar, die russischen Sicherheitsbehörden ermitteln wegen Terrorismus.

RND/dpa



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