Neuendorf sehr irritiert über Habeck-Aussage

20.50 Uhr: DFB-Präsident Bernd Neuendorf hat im Rahmen eines ZDF-Interviews rund um die Partie der deutschen Nationalelf in Frankreich sein Unverständnis gegenüber den Aussagen einiger Politiker in Bezug auf den Ausrüsterwechsels des DFB geäußert. 

Explizit ging Neuendorf dabei auf die Aussage des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck ein. Die Aussagen Habecks seien in diesem Zusammenhang „sehr eigenartig“ gewesen. „Hier geht es um Wettbewerb und Marktwirtschaft“, untermauerte Neuendorf. Explizit mit Habeck habe Neuendorf noch nicht gesprochen. Er stehe jedoch „jederzeit für ein Gespräch“ zur Verfügung. 

Man müsse sich „nicht dafür entschuldigen“, das Angebot von Nike angenommen zu haben. „Bei uns geht es darum, den Verband nicht zu schädigen. Das hätten wir getan, wenn wir dieses Angebot nicht angenommen hätten“, so Neuendorf. 

Watzke schießt nach Ausrüsterwechsel gegen Politiker

18.02 Uhr: Gegenüber Sky äußerte sich DFL-Aufsichtsrat und BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erstmals zum Ausrüsterwechsel des DFB von Adidas zu Nike. „Dass das in der Öffentlichkeit so ein großes Thema ist, das war klar und kann ich gut nachzuvollziehen. Als ich damit konfrontiert worden bin, habe ich auch erst mal Luft holen müssen. Das war eine gewachsene Beziehung zwischen dem DFB und Adidas“, erklärte Watzke, um dann klarzustellen: „Ich habe mich aber maßlos über viele Politiker-Kommentare geärgert, die auf einmal den Patriotismus für sich entdecken. Es gibt Leute, die haben vor fünf Jahren noch gesagt: ‚Vaterlandsliebe kotzt mich an’ und entdecken jetzt auf einmal den Patriotismus.“

„Die Differenz war so gigantisch groß, da gab’s einfach keine andere Lösung. Wenn man ausschreibt, dann ist es halt so, dass irgendwann mal einer böse ist“, argumentiert Watzke. Nur einen Politiker wollte Watzke aus der Kritik rausnehmen: Bundeskanzler Olaf Scholz. 

„Das einzige Vernünftige was ich gelesen habe, war der Satz vom Bundeskanzler: Dass das die Sache des Verbands ist. Damit hat er genau den Nerv getroffen“, so Watzke. 

Kanzler Scholz zu DFB-Ausrüsterwechsel: Entscheidung des Verbandes

13.04 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat im Gegensatz zu seinen Kabinettskollegen Robert Habeck und Karl Lauterbach den Ausrüsterwechsel beim Deutschen Fußball-Bund von Adidas zu Nike unkommentiert gelassen. „Der Kanzler sagt dazu: Das ist eine autonome Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes“, sagte der Stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Freitag in Berlin.

Zuvor hatten sowohl Wirtschaftsminister und Vize-Kanzler Habeck (Grüne) als auch Gesundheitsminister Lauterbach (SPD) Kritik daran geäußert, dass der DFB seinen Vertrag mit dem fränkischen Unternehmen Adidas auslaufen lässt und 2027 zum US-Sportartikelhersteller Nike wechselt. „Ich kann mir das deutsche Trikot ohne die drei Streifen kaum vorstellen. Adidas und Schwarz-Rot-Gold gehörten für mich immer zusammen. Ein Stück deutscher Identität. Da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht“, hatte Habeck erklärt. 

Lauterbach hatte auf X (vormals Twitter) geschrieben, er halte es „für eine Fehlentscheidung, wo Kommerz eine Tradition und ein Stück Heimat vernichtet“. Auch zahlreiche andere deutsche Spitzenpolitiker wie CSU-Chef Markus Söder oder Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hatten die DFB-Entscheidung kritisiert.

Adidas wollte finanzielles Engagement beim DFB sogar reduzieren

12.50 Uhr: Neue Informationen zum Ausrüster-Wechsel beim DFB: „Nach unseren Informationen lag das neue Angebot von Adidas im zweistelligen Prozentbereich UNTER der bisher gezahlten Summe“, schreibt „11 Freunde“-Chefredakteur Philipp Köster auf der Plattform „X“. Damit betrug die neue Offerte des deutschen Sportartikel-Herstellers nicht mal die Hälfte des Angebotes von Nike.

„Ich möchte den Verband sehen, der solch eine Angebot aus alter Verbundenheit nicht annimmt und dann gegenüber seinen Landesverbänden die nächste Sparrunde einläutet“, so Köster weiter. Der Chefredakteur lobt den Verband, dass es endlich ein „transparentes Bieterverfahren“ gab.

Zuletzt meldeten sich mehrere deutsche Spitzenpolitiker zu Wort und kritisierten den DFB für den Wechsel des Ausrüsters. So auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. „Die Erfolgsgeschichte begann 1954 mit dem unvergessenen WM-Sieg, der unserem Land wieder Selbstbewusstsein gegeben hat. Deshalb ist es falsch, schade und auch unverständlich, dass diese Geschichte jetzt enden soll“, schreibt Söder auf der Plattform „X“. Deutscher Fußball sei für Söder „Heimat pur – und kein Spielball internationaler Konzernkämpfe.“ 

Köster reagierte auf die Äußerungen der Politiker. „Bei der WM 1954 hat die deutsche Elf in Trikots der Pfullinger Firma G. & A. Leuze gespielt. Aber das muss man als bayrischer Ministerpräsident natürlich nicht wissen“, kontert er die Söder-Aussage und fügt hinzu: „Vielleicht sollten sich Habeck und Lauterbach erst informieren, bevor sie populistische Tweets absetzen“, betont Köster.

 

Adidas-Boss reichte am Mittwoch noch ein Angebot ein

11.37 Uhr: Adidas soll offenbar noch alles versucht haben, den Deal zwischen dem DFB und Nike zu verhindern. Dazu sei CEO Bjørn Gulden am Mittwochabend noch persönlich nach Frankfurt in die DFB-Zentrale gefahren. Darüber berichtet die „Bild“.

Dabei habe der Adidas-Boss beim Verband noch einmal ein letztes Angebot eingereicht. Doch am Ende brachten auch diese Bemühungen nichts mehr, denn der DFB entschied sich für das „beste wirtschaftliche Angebot“, wie der Verband mitteilte.

Dabei sorgt der Zeitpunkt für die Entscheidung noch vor der Heim-EM auch in DFB-Kreisen für Verärgerung. Wie die „Bild“ weiter berichtet, soll dies offenbar ein Alleingang des Präsidenten Bern Neuendorf gewesen sein.

Nike äußert sich erstmals zu DFB-Deal: „Legendäre globale Kraft“

08.39 Uhr: Der US-Gigant Nike hat sich nach dem spektakulären Einstieg als Ausrüster beim DFB hocherfreut gezeigt – und seine Ziele erläutert. „Wir freuen uns, ab 2027 offizieller Partner des Deutschen Fußball-Bundes zu sein und mit ihm zusammenzuarbeiten, um das zukünftige Potenzial des Fußballs zu erschließen“, teilte Nike Europe dem SID mit. Die Amerikaner werden alle deutschen Nationalteams bis 2034 ausstatten.

Der DFB sei eine „legendäre globale Kraft im Fußball, die unsere Leidenschaft für den Sport teilt“, führte das Unternehmen weiter aus: „Gemeinsam können wir Katalysatoren für Veränderungen sein – von der Unterstützung der Männer- und Frauen-Nationalmannschaften mit den besten Produktinnovationen bis hin zum Ausbau des Frauenfußballs und der Förderung des Breitensports.“

Nike soll doppelt so viel zahlen wie Adidas

Freitag, 22. März, 06.48 Uhr: Am Donnerstag gab der DFB überraschend einen Ausrüsterwechsel bekannt. Dabei soll der DFB deutlich mehr Geld erhalten. Während Adidas 50 Millionen Euro pro Jahr an den Verband zahlte, soll der DFB vom US-Giganten Nike mehr als 100 Millionen Euro erhalten. Darüber berichtet das „Handelsblatt“. Das US-Unternehmen habe „das mit Abstand beste wirtschaftliche Angebot abgegeben“, erklärte der DFB.

Dabei soll Nike alle Mannschaften des DFB, von den Herren über Frauen bis zu den Jugendmannschaften, ausstatten. Bei Adidas dagegen zeigte man sich überrascht von der Entscheidung. „Wir sind vom DFB heute darüber informiert worden, dass der Verband ab 2027 einen neuen Ausrüster haben wird“, teilte ein Sprecher des Unternehmens mit.

Nach mehr als 70 Jahren wendet sich der Verband von Adidas ab und schließt eine lukrative Partnerschaft mit dem US-Giganten Nike ab. Der Vertrag soll 2027 beginnen und eine Laufzeit von sieben Jahre bis 2034 besitzen.

Habeck kritisiert DFB nach Nike-Deal: „Hätte mir mehr Standortpatriotismus gewünscht“

19.45 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat den zukünftigen Ausrüster-Wechsel beim Deutschen Fußball-Bund vom langjährigen Partner Adidas zu Nike kritisiert. „Ich kann mir das deutsche Trikot ohne die drei Streifen kaum vorstellen. Adidas und Schwarz-Rot-Gold gehörten für mich immer zusammen. Ein Stück deutscher Identität. Da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht“, sagte Habeck.

Am Donnerstag hatte der DFB bekannt gegeben, dass ab 2027 der US-Sportartikelhersteller Nike alle deutschen Nationalteams ausrüsten wird. Damit endet dann eine mehr als 70-jährige Partnerschaft mit Adidas. Bei allen vier WM-Titeln und bei allen drei EM-Titeln der Männer sowie bei den beiden WM-Titeln und den acht EM-Trophäen der Frauen war Adidas der Ausrüster.

Die Zusammenarbeit mit Nike ist zunächst bis 2034 angelegt. Die Entscheidung gegen Adidas und pro Nike war offensichtlich auch von wirtschaftlichen Gesichtspunkten getrieben.

Nike ab 2027 neuer DFB-Ausrüster

13.32 Uhr: Ausrüster-Sensation bei der Nationalmannschaft: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wendet sich nach mehr als 70 Jahren von adidas ab und schließt eine lukrative Partnerschaft mit dem US-Giganten Nike. Die Zusammenarbeit ab 2027 verkündete der DFB am Donnerstag, Nike wird dann mindestens sieben Jahre lang alle Nationalteams ausrüsten.

Bei der EM 2024 wird das Männer-Team sein Basecamp noch bei adidas in Herzogenaurach aufschlagen und in den gerade erst vorgestellten Trikots spielen. Die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko wird für das Traditionsunternehmen dann ein Abschied.

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Nike und über das in uns gesetzte Vertrauen. Die künftige Partnerschaft ermöglicht es dem DFB, auch in der kommenden Dekade zentrale Aufgaben mit Blick auf eine umfassende Entwicklung des Fußballs in Deutschland wahrzunehmen“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf. Er versicherte: „Bis Dezember 2026 werden wir uns mit aller Kraft für den gemeinsamen Erfolg mit (…) adidas engagieren“, dem Unternehmen habe der deutsche Fußball „seit mehr als sieben Jahrzehnten sehr viel zu verdanken“. 

Laut DFB-Mitteilung hat Nike „das mit Abstand beste wirtschaftliche Angebot abgegeben und zudem mit seiner inhaltlichen Vision überzeugt, die auch ein klares Bekenntnis für die Förderung des Amateur- und Breitensports sowie die nachhaltige Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland beinhaltet“.

Füllkrug akzeptiert auch Rolle als Backup von Havertz

13.30 Uhr: Niclas Füllkrug hat Verständnis für die Entscheidung von Bundestrainer Julian Nagelsmann geäußert, zahlreiche Dortmunder Vereinskollegen nicht für die Fußball-Nationalmannschaft zu nominieren. Gleichzeitig glaubt der Mittelstürmer weiter an eine EM-Chance für Mats Hummels und die weiteren BVB-Profis. „Es ist eine harte Entscheidung, aber auch eine, die der Bundestrainer gut begründet hat“, sagte der Angreifer bei der DFB-Presskonferenz am Donnerstag in Frankfurt.

In den „zwei bis drei Monaten“ bis zum Heimturnier würden alle „intensiv daran arbeiten, dass sie das nochmal ändern können“, sagte der 31-Jährige vor dem EM-Test am Samstag in Lyon gegen Vize-Weltmeister Frankreich. Nagelsmann hatte Füllkrug als einzigen Dortmunder in sein Aufgebot berufen und auf bewährte Kräfte aus Dortmund wie Mats Hummels, Niklas Süle und Julian Brandt verzichtet.

Für seine eigene Rolle im Nationalteam will Füllkrug öffentlich keine Stammplatzansprüche stellen. Er habe in seiner DFB-Karriere bewiesen, dass er von Beginn an der Mannschaft helfen könne, aber auch „Tore von der Bank erzielen“ kann – also als Joker erfolgreich war. In den bisher vier Länderspielen unter Nagelsmann stand Füllkrug dreimal in der Startelf und wurde einmal eingewechselt. Dabei erzielte er insgesamt drei Tore.

Für das Frankreich-Spiel zeichnet sich ab, dass Füllkrug nicht in der Startelf steht und dafür Kai Havertz als zentrale Spitze agiert. Am Donnerstag trainierte Füllkrug in der Gruppe der potenziellen Ersatzspieler. Beim Turnier müsse man Spieler haben, die in ihrer vorgesehenen Funktion der Mannschaft helfen, sagte Füllkrug. Dies werde er tun. Sollte der BVB-Angreifer, der in seinen bisher 13 Länderspielen zehn Tore erzielte, in Lyon nicht starten, wäre erstmals unter Nagelsmann als Bundestrainer kein Dortmunder beim Anpfiff auf dem Platz.

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