Bei der Präsidentschaftswahl in der Slowakei wird es ersten Teilergebnissen zufolge eine Stichwahl geben. Demnach kamen in der ersten Wahlrunde weder der populistische Parlamentspräsident Peter Pellegrini noch der liberale Diplomat Ivan Korčok auf die nötige Mehrheit der Stimmen. Voraussichtlich am 6. April sollen die beiden in der Stichwahl gegeneinander antreten.

Das offizielle Endergebnis der ersten Wahlrunde wird erst am Sonntag gegen Mittag erwartet. 

Umfragen hatten ein knappes Rennen zwischen Pellegrini und dem früheren Außenminister Korčok vorhergesagt. Pellegrini gilt als Verbündeter des linksnationalistischen Regierungschefs Robert Fico, der unter anderem mit einer prorussischen Haltung polarisiert und öffentlich die Souveränität der Ukraine infrage gestellt hat. Korčok wird von der liberalen Opposition unterstützt. Er vertritt ähnliche politische Positionen wie die scheidende Präsidentin Zuzana Čaputová und tritt für eine entschlossene Unterstützung der Ukraine ein. Die Slowakei und die Ukraine teilen eine knapp 100 Kilometer lange Grenze.  

Oberbefehlshaber der Streitkräfte

Der Präsident hat in der Slowakei vor allem eine repräsentative Rolle. Er ist aber auch Oberbefehlshaber der Streitkräfte und kann sein Veto gegen vom Parlament verabschiedete Gesetze einlegen. Zudem kann das slowakische Staatsoberhaupt im Fall von Regierungskrisen vorübergehend auch selbst eine Regierung einsetzen. Die amtierende Präsidentin Zuzana Čaputová hatte dies 2023 getan.

Gegen die linksnationalistische Regierung unter Fico gibt es in der Slowakei seit Wochen große Proteste, insbesondere in der Hauptstadt Bratislava. Die Demonstrationen richten sich unter anderem gegen Pläne zum Umbau des Justizsystems und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

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