Freitagabend dringen bewaffnete Unbekannte in eine Veranstaltungshalle nahe der russischen Hauptstadt Moskau ein und töten nach aktuellsten Angaben von Samstagmorgen mehr als 60 Menschen. Nach Behördenangaben wurden mehr als 150 Menschen verletzt. Die genauen Hintergründe der Tat sind noch völlig unklar.

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Was ist über die Tat bisher bekannt?

Bewaffnete Männer in Tarnuniform sind am Freitagabend in eine Veranstaltungshalle am Rande Moskaus eingedrungen. Als die Schüsse fielen, rannten die Besucher in dem riesigen Veranstaltungszentrum um ihr Leben, wie Videos zeigten. Zu sehen waren auch einzelne auf dem Boden liegende Tote oder Verletzte. Nach Augenzeugenberichten in sozialen Medien brauchten viele Besucher von Crocus City Hall lange, um aus dem Gebäude herauszukommen. Die Ermittler fanden später Waffen und viel Munition. Tütenweise sammelten die Behördenmitarbeiter leere Patronenhülsen ein.

Bilder der Tat kursierten bereits wenige Minuten später im Internet.

Bilder der Tat kursierten bereits wenige Minuten später im Internet.

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Bei dem Anschlag geriet das Gebäude auch in Brand. Das russische Zivilschutzministerium nannte eine Fläche von 13.000 Quadratmetern, die in Flammen standen. Löschhubschrauber waren im Einsatz. Das Dach soll eingestürzt sein. Auch wenn es hieß, das Feuer sei unter Kontrolle, schlugen am frühen Samstagmorgen doch wieder offene Flammen aus dem Gebäude, wie die Agentur Tass meldete. Dutzende Rettungswagen waren im Einsatz und viele Busse, um Menschen in Sicherheit zu bringen.

HANDOUT - 22.03.2024, Russland, Moskau: Das Videostandbild aus einem UGC-Video zeigt Bewaffnete, die in einer Konzerthalle im Crocus City Hall am westlichen Rand von Moskau schießen. Nach dem Angriff auf eine Veranstaltungshalle in der Region Moskau hat der russische Inlandsgeheimdienst FSB laut Agentur Interfax Tote und Verletzte bestätigt. Konkrete Zahlen zu dem mutmaßlichen Terroranschlag wurden am Freitagabend zunächst nicht genannt. Nach Behördenangaben wurden nach Schüssen und einem Brand weitere Explosionen gemeldet. Foto: Astra/Astra/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits. Nur 48-Stunden Nachrichtenverwendung nach Veröffentlichung. +++ dpa-Bildfunk +++

„Sie schießen, sie schießen“: Videos zeigen die Momente des Anschlags

Bei einem mutmaßlichen Terroranschlag auf eine Moskauer Konzerthalle sterben Dutzende Menschen. Die Hintergründe sind zunächst völlig unklar. Aber die Videos von dem Verbrechen erschüttern Russland.

Wer ist für den Anschlag verantwortlich?

Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Die Behörden ermitteln wegen Terrorismus. Am späten Freitagabend bekannte sich der Islamische Staat (IS) zur Tat, wie das IS-Sprachrohr Amak im Internet unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen meldete. Experten gingen davon aus, dass dieses Bekennerschreiben echt ist.

Mindestens 40 Tote nach Schüssen in Moskauer Konzerthalle

Bewaffnete haben am Freitagabend das Feuer in einer Konzerthalle in der Region Moskau eröffnet. Der Inlandsgeheimdienst bestätigt 40 Tote.

Das ukrainische Außenministerium wies den Verdacht einer ukrainischen Verwicklung zurück. Das russische Außenministerium hat kritisiert, dass die USA sehr schnell die Ukraine als möglichen Drahtzieher des Anschlags auf die Moskauer Konzerthalle entlastet haben. Es werfe Fragen auf, wenn die USA bereits solche Schlussfolgerungen zögen, während die Tragödie noch im Gang sei. Das sagte die Sprecherin des Ministeriums, Maria Sacharowa, am Freitagabend im russischen Fernsehen. „Wenn die USA oder ein anderes Land verlässliche Fakten hat, sollten sie diese der russischen Seite zukommen lassen.“ Wenn es solche Fakten nicht gebe, hätten weder das Weiße Haus noch sonst jemand das Recht, vorab eine Absolution zu erteilen, sagte Sacharowa.

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ARCHIV - 21.04.2017, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Terrorismusforscher Peter R. Neumann sitzt bei einer Pressekonferenz der NRW-CDU zu Innerer Sicherheit. (zu dpa: «Terrorexperte: IS-Bekennerschreiben zu Anschlag bei Moskau echt») Foto: Ina Fassbender/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Terrorexperte: IS-Bekennerschreiben zu Anschlag bei Moskau echt

Ein Terroranschlag auf die Moskauer Crocus City Hall erschüttert am Freitagabend die Welt. Zunächst waren die Täter nicht zu identifizieren. Jetzt hat sich der IS zur Tat bekannt.

Gab es im Vorfeld Warnungen?

Westliche Botschaften hatten zuletzt vor Terroranschlägen in Moskau gewarnt. Die US-Botschaft hatte bereits am 7. März über einen Zeitraum von 48 Stunden hinweg vor der Teilnahme an großen Versammlungen wie etwa Konzerten in Moskau gewarnt, da diese von Extremisten ins Visier genommen werden könnten. Auch das Auswärtige Amt riet dringend von Reisen nach Russland ab.

Wo genau fand der Anschlag statt?

Der Anschlag fand in der Crocus City Hall am Rande der russischen Hauptstadt Moskau statt. In der Crocus City Hall gibt es mehrere Veranstaltungssäle, die auch für Messen genutzt werden. Es ist eine der beliebtesten Freizeitstätten für die Moskauer und die Menschen im Umland der russischen Hauptstadt. Immer wieder sind dort auch Stars aufgetreten. Am Freitagabend hätte es ein Konzert der russischen Rockband Piknik geben sollen.

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Welche politischen Reaktionen gibt es?

Russlands Präsident Wladimir Putin ließ sich nach Kremlangaben „seit der ersten Minute“ über die Geschehnisse informieren. Er erhalte über die entsprechenden Dienste ständig alle wichtigen Informationen über das Geschehen und die eingeleiteten Maßnahmen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Später ließ Putin den Verletzten gute Besserung wünschen und dankte den Ärzten und Ärztinnen für ihren Einsatz.

Krisen-Radar

RND-Auslandsreporter Can Merey und sein Team analysieren die Entwicklung globaler Krisen im wöchentlichen Newsletter zur Sicherheitslage – immer mittwochs.

Die Chefin des Föderationsrats, dem Oberhaus des russischen Parlaments, Valentina Matwijenko, drohte den Drahtziehern des Anschlags mit Vergeltung. „Diejenigen, die hinter diesem fürchterlichen Verbrechen stehen, werden die verdiente und unausweichliche Strafe dafür erhalten“, schrieb sie auf ihrem Telegram-Kanal. Der Staat werde zugleich alles tun, um den Hinterbliebenen zu helfen, kündigte sie an.

Die Europäische Union sei schockiert und entsetzt, schrieb EU-Kommissionssprecher Peter Stano auf der Plattform X (früher Twitter). Die EU verurteile jegliche Angriffe auf Zivilisten. „Unsere Gedanken sind bei allen betroffenen russischen Bürgern.“ UN-Generalsekretär António Guterres und der UN-Sicherheitsrat verurteilten den Anschlag ebenfalls.

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Das Auswärtige Amt schrieb auf X von einem „furchtbaren Angriff auf unschuldige Menschen“. Die Hintergründe müssten rasch aufgeklärt werden. „Unser tiefes Mitgefühl gilt den Familien der Opfer“, hieß es weiter. Auch Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) sprach ebenfalls auf X von einem „feigen Angriff auf Menschen, die einfach nur Musik hören wollten“.

Was ist noch nicht klar?

Derzeit ist nicht klar, wie viele Täter es gibt und wo sich die Täter befinden. Die Polizei fahndet nach den Tätern. Ebenfalls unklar ist, ob sich noch Menschen in der Veranstaltungshalle aufhalten. Rettungskräfte haben in der Nacht versucht, den Brand zu löschen. Das genaue Ausmaß ist daher noch nicht abschließend klar.

RND/dpa/axl



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