Venezuelas Oppositionsführerin María Corina Machado hat nach
ihrem Ausschluss eine Ersatzkandidatin für die Präsidentenwahl im Juli
bestimmt. Die Universitätsprofessorin Corina Yoris solle gegen Staatschef
Nicolás Maduro antreten, da gegen sie keine Sperre vorliege, sagte Machado. Yoris
ist Professorin für Logik und Argumentationstheorie.

Die von Maduro autoritär geführte Regierung wolle ihr “den
Weg zu den Wahlen versperren”, sagte Machado. “Aber das wird ihnen nicht
gelingen. Wir sind entschlossen, weiterzumachen und alles zu tun, was wir tun
müssen, um auf diesem Weg zu bleiben und ein Mandat zu erfüllen.”

Machado war bei internen Vorwahlen im Oktober mit großer
Mehrheit zur Kandidatin der Opposition gekürt worden. Allerdings wurde ihr
wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten aus ihrer Zeit als Abgeordnete die
Ausübung öffentlicher Ämter für 15 Jahre untersagt.

Haftbefehle gegen Oppositionelle

Am Mittwoch hatte der venezolanische Generalstaatsanwalt Haftbefehle
gegen die Wahlkampfmanagerin von Machado und acht weitere ihrer Mitarbeiter
ausgestellt
. Zwei von ihnen wurden bereits festgenommen. Ihnen wird Verschwörung
gegen die Regierung vorgeworfen.

Ein unabhängiges Expertengremium, das Menschenrechtsverstöße
in Venezuela untersucht, hatte zuvor dem UN-Menschenrechtsrat mitgeteilt, dass
die Regierung Repressionsmaßnahmen gegen tatsächliche oder vermeintliche Gegner
verstärkt habe. Die Präsidentschaftswahl findet am 28. Juli statt.

Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren politischen
und wirtschaftlichen Krise. Mehr als sieben Millionen Menschen haben Venezuela
nach UN-Angaben in den vergangenen Jahren wegen Armut und Gewalt verlassen.



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