Neue Berechnungsart gefordert

„Erleben einen Rentenboom“: Junge Union kritisiert Rentenerhöhung scharf

Zwei Rentner sitzen auf einer Bank.

Zwei Rentner sitzen auf einer Bank.

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Berlin. Der Chef der Jungen Union, Johannes Winkel, hat die Rentenerhöhung scharf kritisiert und bei künftigen Anpassungen eine Orientierung an der Inflation statt an den Löhnen gefordert. „Die Politik muss wieder zurück zu einer fairen Verteilung der hohen Rentenlasten kommen. Dafür muss sich die Rente künftig an der Preis- statt an der Lohnentwicklung orientieren“, sagte der CDU-Politiker dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Klar ist, dass auch die Rentner einen Beitrag leisten müssen. Die Ampel will die Rentner aus der finanziellen Verantwortung entlassen, indem Rentensteigerungen künftig nur noch von der jungen Generation finanziert werden sollen“, warnte Winkel.

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Die Politik betreibe eine „atemberaubende Realitätsverweigerung“ bei der Finanzierung der Rente, warnte Winkel. „Dabei erleben wir seit Jahren einen Rentenboom“, sagte der CDU-Politiker. „Seit 2010 sind diese um 32 Prozent in West- und 47 Prozent in Ostdeutschland gestiegen. Nun steht die nächste Erhöhung um 4,57 Prozent ins Haus“, kritisierte er. Nach dem Vorschlag von Winkel wäre die Rentenerhöhung dieses Jahr geringer ausgefallen.

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4,57 Prozent mehr Rente ab 1. Juli

Die mehr als 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland erhalten zum 1. Juli um 4,57 Prozent steigende Bezüge. Grund für die kräftige Rentenerhöhung seien „der starke Arbeitsmarkt und gute Lohnabschlüsse“, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Dienstag in Berlin. Zum ersten Mal gehen die Renten in Ost und West in gleichem Ausmaß in die Höhe. Eine Rente von 1000 Euro steigt damit um 45,70 Euro.

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Die Rentenanpassung beruht laut Sozialministerium auf den jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes und der Rentenversicherung. Die Erhöhung fällt stärker aus als prognostiziert. Heil verwies darauf, dass die Rentenanpassung „deutlich“ über der Inflationsrate liege.

Im Grunde folgt die Rentenanpassung der Entwicklung der Bruttolöhne in Deutschland. Die Lohnsteigerung, die für die bevorstehende Rentenanpassung relevant ist, beträgt laut Ministerium 4,72 Prozent. Sie basiert auf der Lohnentwicklung und der weiteren beitragspflichtigen Entgeltentwicklung der Versicherten. Berücksichtigt wird auch das Verhältnis von Rentenbeziehenden zu Beitragszahlenden. Dies geschieht durch den sogenannten Nachhaltigkeitsfaktor – er wirkt sich bereits demografiebedingt leicht dämpfend auf die Rentenanpassung aus.

mit dpa



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