Wer heutzutage im chinesischen Netz unterwegs ist, der stößt immer wieder auf Livestreams, in denen muskulöse Männer Frauenunterwäsche tragen. Was nach gelebter Diversität klingen mag, hat in China einen anderen Hintergrund: Weil es dortigen Frauen gesetzlich verboten ist, sich mit Unterwäsche in Livestreams zu zeigen, werben Männermodels für Frauenwäsche.

„Persönlich haben wir keine Wahl“, sagt der Besitzer eines Livestream-Geschäfts, der anonym bleiben möchte, den „Jiupai News“. „Die Unterwäschedesigns dürfen nicht von unseren Frauenmodels gezeigt werden, deshalb lassen wir sie eben von unseren Männermodels zeigen.“

Internetnutzer kritisieren Benachteiligung von Frauen

Im Netz sorgt die Regelung für viel Kritik, wie „Business Insider“ berichtet.

„Wenn das ein weibliches Model wäre, würde der Livestream alle zwei Minuten verboten werden“, kommentiert ein Nutzer der chinesischen Plattform Weibo einen einschlägigen Livestream. „Es ist ja nicht so, als ob das noch nie vorgekommen wäre, aber [die strenge Gesetzgebung] nimmt den Frauen die Berufschancen weg.“ Der Kommentar hat bereits mehr als 130.000 Likes gesammelt.

Andere schreiben, es wäre besser, Puppen statt männlichen Models zu nehmen. Die Designs kämen dann besser zur Geltung.

Jeder zehnte Online-Kauf in China ist ein Live-Stream-Kauf

Live-Shopping – das Kaufen von Waren während eines Werbe-Live-Streams – ist in China weit verbreitet. Statista zufolge ist der Markt 645 Milliarden Euro groß. Etwa jeder zehnte Online Kauf in China lässt sich dem Live-Shopping zuordnen.





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