Putin sieht russische Streitkräfte in der Ukraine klar im Vorteil

Montag, 18. März, 0.44 Uhr: Kreml-Chef Wladimir Putin sieht die russischen Streitkräfte in der Ukraine nach der Eroberung mehrerer Städte und Dörfer im Osten des Landes klar im Vorteil. „Die Initiative geht ausschließlich von den russischen Streitkräften aus und in einigen Gebieten mähen unsere Leute sie – den Feind – gerade einfach nur nieder“, sagte Putin in der Nacht zum Montag bei einem Auftritt in seiner Wahlkampfzentrale nach seinem Sieg bei der Präsidentschaftswahl.

Der Kreml hatte die Wahl als eine Gelegenheit für die Russen dargestellt, ihre Unterstützung für den russischen Militäreinsatz in der Ukraine zu demonstrieren. Begleitet wurde die dreitägige Abstimmung von zahlreichen ukrainischen Drohnenangriffen. Allein in der Nacht zum Sonntag und am Sonntagmorgen wurden nach Angaben des Verteidigungsministeriums acht Regionen in Russland mit Drohnen angegriffen. Pro-ukrainische Kämpfer drangen zudem in russisches Grenzgebiet vor. 

Mehrere Drohnen treffen offenbar Moskauer Flughafen

09.00 Uhr: In der Nacht zu Sonntag wurde der Moskauer Flughafen Domodedowo offenbar von mehreren Drohnen angegriffen. Auf Videos von Augenzeugen ist zu erkennen, wie eine Drohne in einem Gebäude des Flughafens einschlägt. Dieses teilte der Kriegsbeobachter Igor Sushko auf der Plattform „X“ (ehemals Twitter).

Auf einem weiteren Video sieht man, eine brennende Drohne auf dem Flughafengelände. Diese sei von russischen Sicherheitskräften abgeschossen worden.

 

Russland: Ein Toter bei erneutem Drohnenangriff auf Ölraffinerie

04.04 Uhr: Bei einem erneuten Angriff auf eine Ölraffinerie in Russland ist nach Behördenangaben ein Mensch getötet worden. Die Raffinerie in Slawjansk in der südrussischen Region Krasnodar sei am frühen Sonntagmorgen mit einer Drohne angegriffen worden, teilten die Regionalbehörden im Onlinedienst Telegram mit. Ein auf dem Raffineriegelände ausgebrochener Brand sei bereits gelöscht.

Nach ersten Erkenntnissen sei zum Zeitpunkt des Drohnenangriffs ein Mensch gestorben, fügte die Behörde hinzu. Die wahrscheinliche Todesursache sei ein Herzinfarkt. Der Leiter der Stadtverwaltung von Slawjansk, Roman Sinjagowsky, erklärte auf Telegram, ein Arbeiter sei bei dem Angriff verletzt worden. Er machte die Ukraine für den Angriff verantwortlich.

Macron bekräftigt Äußerung zu Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine

Samstag, 17. März, 00.51 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat seine umstrittene Äußerung zu einem möglichen Einsatz westlicher Bodentruppen in der Ukraine bekräftigt. Macron sagte der Zeitung „Le Parisien“ in einem am Samstagabend veröffentlichen Interview, vielleicht würden „Operationen vor Ort“ irgendwann notwendig, „um den russischen Streitkräften etwas entgegenzusetzen“. Er wolle das aber nicht und werde dafür auch nicht die Initiative ergreifen, fügte Macron hinzu.

Russland meldet zwei Tote nach Angriffen auf Grenzregion Belgorod

10.45 Uhr: Nach Angaben örtlicher Behörden wurde auch die rund tausend Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernte Region Samara von Drohnen angegriffen. Dabei wurden laut dem örtlichen Gouverneur zwei Raffinerien ins Visier genommen. In einer der Anlagen brach demnach ein Feuer aus.

In den vergangenen Wochen wurden russische Ölraffinerien, die teilweise sehr weit von der Front entfernt sind, vermehrt zu Zielen von Angriffen. Moskau gab unterdessen nicht bekannt, ob die Drohnen von der Ukraine oder von russischem Staatsgebiet aus gestartet wurden.

Erneut Angriffe auf Belgorod

10.43 Uhr: Auch am zweiten Tag der viel kritisierten russischen Präsidentenwahl hat die Grenzregion Belgorod Beschuss gemeldet. Zwei Menschen seien infolge von Raketenangriffen getötet worden, schrieb Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Samstag auf Telegram. In der Nacht hatte er von mehreren Verletzten nach Drohnenattacken berichtet. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass angeblich acht Raketen im Anflug abgeschossen worden seien. Unabhängig konnten die Angaben nicht überprüft werden.

Auf Videos in sozialen Netzwerken sind Luftalarmsirenen zu hören. Fotos zeigen Brände und Schäden an Gebäuden. Schon in den vergangenen hatte es in Belgorod Angriffe gegeben, zu denen sich russische Paramilitärs bekannten, die aufseiten der Ukrainer kämpfen.

Mindestens 20 Tote nach perfider „Double Tap“-Attacke auf Odessa

Samstag, 16. März, 10.26 Uhr: Die südukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer trauert um mindestens 20 Todesopfer zweier schwerer russischer Raketenangriffe. Bei den Angriffen am Freitagmorgen wurden nach Angaben des Zivilschutzes auch mehr als 70 Menschen verletzt.

Die Retter wurden dabei durch einen sogenannten „Double Tap“-Angriff selbst zum Ziel: „Leider sind infolge der russischen Raketenattacke ein Sanitäter und ein Mitarbeiter des Zivilschutzes umgekommen„, teilte der Gouverneur des Gebiets, Oleh Kiper, mit. Die Rettungskräfte seien nach den ersten Explosionen zum Einschlagsort geeilt und bei einem zweiten Raketenangriff getötet worden.

Bei den perfiden „Double Tap“-Attacken schlagen innerhalb kurzer Zeit zwei Raketen am gleichen Zielort ein. So sollen auch Rettungskräfte erwischt werden, die nach dem ersten Einschlag zum Angriffsort gerufen werden.

Den Angaben nach setzte Russland Boden-Boden-Raketen des Typs Iskander ein. “Unsere Verteidigungskräfte werden mit Sicherheit alles tun, damit die russischen Mörder unsere gerechte Reaktion zu spüren bekommen“, sagte Selenskyj.

Putin: Ukrainische Angriffe werden Präsidentenwahl nicht stoppen

17.59 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin hat die neuen Angriffe von ukrainischer Seite auf das russische Grenzgebiet Belgorod am ersten Tag der Präsidentenwahl als sinnlosen Störversuch bezeichnet. „Ich bin überzeugt, dass unsere Menschen, das Volk Russlands, darauf mit einem noch größeren Zusammenhalt reagieren“, sagte Putin am Freitag bei einer Videoschalte mit den Vertretern nationalen Sicherheitsrates. Die Menschen in dem Vielvölkerstaat ließen sich nicht einschüchtern, so der Präsident. Er will sich bei der bis Sonntag angesetzten Abstimmung zum fünften Mal im Amt bestätigen lassen. Der 71-Jährige stimmte online ab aus seiner Residenz in Nowo-Ogarjowo bei Moskau.

Bei den seit einigen Tagen andauernden Attacken gegen das russische Grenzgebiet Belgorod und auch gegen die Region Kursk gab es zahlreiche Verletzte in der Zivilbevölkerung. Putin kündigte Hilfe für die Opfer der Angriffe an. Für die terroristischen Sabotageakte habe die Ukraine mehr als 2500 Kämpfer eingesetzt, bei denen sich die Verluste um die 60 Prozent bewegten, sagte Putin. Zudem seien 35 Panzer und etwa 40 gepanzerte Militärfahrzeuge eingesetzt worden. Die Ukraine versuche mit diesen Angriffen erneut, von den Niederlagen im eigenen Land abzulenken.

Mehrere Festnahmen in Russland wegen Vandalismus in Wahllokalen

15.09 Uhr: Am ersten Tag der Präsidentschaftswahl in Russland sind laut Behördenangaben am Freitag mehrere Menschen wegen Vandalismus in Wahllokalen festgenommen worden. Vorfälle wurden unter anderem aus der Hauptstadt Moskau sowie den Regionen Woronesch, Rostow und Karatschai-Tscherkessien gemeldet. Unklar blieb, ob es sich dabei um Protestaktionen gegen die Wiederwahl von Präsident Wladimir Putin handelte.

Ein von der unabhängige Nachrichtenagentur Sota veröffentlichtes Video zeigte eine ältere Frau, die in Moskau eine Wahlkabine in Brand setzt, bevor sie festgenommen wird. 

Ein weiteres, ebenfalls in Moskau aufgenommenes Video zeigte eine Wählerin, die Farbe in eine Urne schüttet. Sie wurde nach Angaben der Ermittler wegen „Behinderung der Ausübung des Wahlrechts“ festgenommen. In den Regionen Woronesch, Rostow und Karatschai-Tscherkessien wurden den Behörden zufolge Wähler wegen ähnlicher Vorfälle in Gewahrsam genommen. 

Im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen in Sibirien versuchte eine Frau einem Wahlhelfer zufolge mit einem Molotowcocktail eine Wahlurne anzuzünden. In der südrussischen Region Tscheljabinsk nahm die Polizei laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass einen Mann fest, der versuchte, in einem Wahllokal einen Feuerwerkskörper zu zünden.

Lokalen Medien zufolge wurden ähnliche Fälle von Vandalismus auch aus St. Petersburg und von der von Russland annektierten Halbinsel Krim gemeldet.

Deutscher Kämpfer der Internationalen Legion in der Ukraine getötet 

12.11 Uhr: Bei Gefechten in der Ostukraine ist nach Angaben aus der Internationalen Legion ein deutscher Kämpfer gefallen. Der 37-Jährige, der sich Stefan nannte, sei am Donnerstag bei einem russischen Artillerieangriff getötet worden, erfuhr das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) am Freitag aus der Legion. Dort hieß es, Stefan habe mit einer Drohnen-Aufklärungseinheit aus einem Unterstand heraus gearbeitet, der einen direkten Treffer abbekommen habe und daraufhin eingestürzt sei. „Als es gelang, ihn auszugraben, war er bereits tot.“ Stefan sei „ein echter Held“ gewesen.

Russische Grenzregion Belgorod meldet erneut Beschuss

08.50 Uhr: Am ersten Tag der viel kritisierten russischen Präsidentenwahl ist die Grenzregion Belgorod offiziellen Angaben zufolge erneut unter Beschuss geraten. Ersten Erkenntnissen zufolge seien zwei Menschen verletzt worden, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Freitagmorgen auf Telegram mit. Laut russischem Verteidigungsministerium wurden über Belgorod sieben ukrainische Raketen abgeschossen. Das konnte zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti meldete, Menschen hätten zwischenzeitlich die Wahllokale verlassen und in Schutzräumen Zuflucht suchen müssen. Der Urnengang, der Kremlchef Wladimir Putin seine fünfte Amtszeit sichern soll, ist für drei Tage bis Sonntagabend angesetzt. 

Moskau macht für den Beschuss das Nachbarland Ukraine verantwortlich, gegen das Putin seit mehr als zwei Jahren einen brutalen Angriffskrieg führt. Tatsächlich aber scheinen hinter den Attacken oft paramilitärische Organisationen zu stecken, die zwar aufseiten der Ukrainer kämpfen, allerdings vor allem aus russischen Nationalisten bestehen. Die Vereinigungen, die Namen wie „Russischer Freiwilligenkorps“ tragen, haben sich eigenen Angaben zufolge bereits in den vergangenen Tagen im Grenzgebiet Kämpfe mit der russischen Armee geliefert und auch jetzt in sozialen Medien weitere Angriffe angekündigt.

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