Lübeck. Es hat alles gepasst beim Interims-Comeback von Bastian Reinhardt als verantwortlicher Coach des VfB Lübeck. Seine Vorgaben wurden umgesetzt, das eigene Tor mit allen Mitteln verteidigt und auf der anderen Seite traf Robin Velasco zum 1:0 gegen Jahn Regensburg. „Es ist noch nicht vorbei!“, hatte Reinhardt vor dem Match versprochen. Und er hat Wort gehalten. Aber wie geht es weiter mit ihm, behält er die Verantwortung, bekommt er die Chance, das „Wunder Klassenerhalt“ zu vollbringen? Sportvorstand Sebastian Harms ist jetzt unter Zugzwang. Und es gibt einen Plan, in dem Reinhardt eine wichtige Rolle spielt.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

So ist die Lage: die 3. Liga geht jetzt in die Länderspielpause, das nächste Spiel für den VfB steht erst am 31. März bei Viktoria Köln auf dem Plan. Bis dahin muss der VfB dem DFB einen Trainer mit Pro-Lizenz präsentieren – und die hat Reinhardt bekanntlich nicht (A-Lizenzinhaber). Nun könnte Harms beim Verband versuchen, für den Erfolgsinterimscoach eine – strafgebührpflichtige – Ausnahmegenehmigung zu erwirken. Das hatte man schon beim im Dezember entlassenen Lukas Pfeiffer so gehandhabt. Aber offenbar plant der VfB jetzt anders.

Sonntag Reinhardt, Montag Pause – Dienstag Mister X?

An diesem Sonntag wird Reinhardt das „Auslaufen“ des Siegerteams vom Samstag leiten, am Montag ist trainingsfrei. Und ab Dienstag könnte dann schon der Neue da sein – einer mit Pro-Lizenz. Allerdings soll Reinhardt offenbar gleichberechtigter Co-Coach sein. Und auch Torwarttrainer Arvid Schenk soll offenbar eingebunden werden. Harms kehrte den Wert des Keeper-Coaches nach dem Sieg gegen den Jahn ungewöhnlich stark hervor.

Weiterlesen nach der Anzeige

Weiterlesen nach der Anzeige

Preisfrage: Wer könnte der Dritte in dem Bunde werden, der mit der Pro-Lizenz für den DFB den Hut aufhaben wird? Bei der Suche hat der in sportlichen Personalfragen bisher alleinverantwortliche Sportvorstand Harms, wie es aussieht, nicht mehr ganz freie Hand, nachdem er bei der Kaderzusammenstellung nicht voll überzeugen konnte und dann vor allem bei der Auswahl des letzten Cheftrainers komplett daneben gegriffen hatte.

Schon als Nachfolger von Rolf Landerl im Gespräch

Andere Netzwerke könnten jetzt bemüht werden – mehr grün-weiß-Kolorit dürfte eine Rolle spielen, und auch das Thema Nachhaltigkeit. Es wird zweigleisig nach vorn geplant – für den Fall des Klassenerhalts und für den Fall des Abstiegs. So oder so wird es eine Neuausrichtung geben, in der die Region, das Umfeld und der Nachwuchs wieder eine stärkere Rolle spielen. Und da kommt vor allem ein Trainer, ausgestattet mit der erforderlichen Pro-Lizenz, ins Blickfeld – einer, der schon als Nachfolger beim VfB 2021 gehandelt wurde, als Rolf Landerl entlassen wurde und dessen Name auch vor der Verpflichtung von Florian Schnorrenberg auf der Lohmühle genannt wurde: Carsten Rump nämlich.

Lohmühlen-Style und Motivator von der Bielefelder Alm

Rump, der am Donnerstag 43 Jahre alt wird, hat 2021 die Uefa-Pro-Lizenz erworben, war dann Chefcoach bei West-Regionalligist Rödinghausen – wo er allerdings im Oktober 2023 entlassen wurde, nachdem er den SVR zuvor noch vom letzten Tabellenplatz bis in die Spitzengruppe gecoacht hatte. Dabei erwarb er sich vor allem auch als Motivator einen Ruf – wie zuvor schon als Co-Trainer bei Arminia Bielefeld. Und dort auf der „Alm“ schließt sich auch ein Kreis, denn dort hat er als Jungprofi mit Bastian Reinhardt zusammen gespielt.

Die beiden kennen sich also gut – aber es gibt noch mehr Argumente pro Rump: Er steht auch für Ausbildung, war Leiter der Fußballschule von Arminia Bielefeld – und er hat selbst von 2005 bis 2008 für den VfB Lübeck gespielt. Kämpferisch, Lohmühlen-Style. Da schließt sich ein weiterer Kreis: Damals hieß einer seiner Kollegen Timo Neumann. Der ist Ur-VfBer, sitzt dort im Aufsichtsrat und soll ab sofort seine Expertise wieder stärker einbringen. Ein „Projekt Rump-Reinhardt“ – noch ist es Spekulation, eine Bestätigung durch den VfB gibt es noch nicht. Sinn machen würde es aber schon.

LN



Source link www.ln-online.de