Born. Durch den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft in der Entwicklung eingeschränkt sieht sich das Boddendorf Born. Und nun droht durch die angekündigte Reduzierung von Stellplätzen auf dem Campingplatz bei Prerow ein spürbares Minus auf der kommunalen Einnahmeseite. Darum will Bürgermeister Gerd Scharmberg (Liste Bürger für Born) Entwicklungsmöglichkeiten sichern. Geschehen soll das mit der rechtsverbindlichen Herausnahme von Flächen aus dem Nationalpark. Gemeint sind damit der Einkaufsmarkt, die Räucherei, der Steinhandel sowie wenige weitere Gewerbebetriebe und Wohnbebauung auf Flächen nördlich der L 21.

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Mit seiner Vorlage will der Borner Bürgermeister Entwicklungsmöglichkeiten für die Kommune sichern. Denn diese Gewerbeflächen sind für die Gemeinde von großer Bedeutung und dürfen nicht durch Schutzgebietsverordnungen im dauerhaften Bestand und dringend notwendiger Entwicklung behindert und gefährdet werden, heißt es in einer von Gerd Scharmberg eingereichten Beschlussvorlage für die Sitzung der Borner Gemeindevertretung am kommenden Montag, 18. März.

Im Gegenzug könnten Ersatzflächen auf dem Gemeindegebiet bereitgestellt werden, wenn die Eigentümer der möglichen Flächen dem zustimmen würden.

Gemeinde Born in Furcht vor Minus auf Einnahmeseite

Zusätzlicher Beweggrund für den Vorstoß sind laut dem Borner Bürgermeister gegenteilige Aussagen zum Status des Areals. So habe Umweltminister Till Backhaus in der Vergangenheit mündlich bestätigt, das betreffende Areal sei gar nicht mehr Bestandteil des Nationalparks. Demgegenüber stehe das Verhalten der Nationalparkverwaltung, wie der Borner Bürgermeister sagt. Schon länger existierten Pläne für einen Abriss und Neubau des Gebäudes, in dem sich unter anderem der Edeka-Markt befindet. Vorgesehen sind auch Mitarbeiterwohnungen auf dem neuen Marktgebäude. Das ist laut Gerd Scharmberg seitens der Nationalparkverwaltung strikt abgelehnt worden.

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Auch sei Eigentümern von Wohngebäuden in dem betreffenden Areal mit Verweis auf die Nationalparkverordnung untersagt worden, einen Zaun zu setzen. Begründung: Auch eigentlich genehmigungsfreie Bauten sind im Nationalpark nicht statthaft. Mit Blick auf die unterschiedlichen Aussagen zum Status des Bereichs nördlich der L 21 sei eine rechtssichere Planung nicht möglich. Das soll mit einem Beschluss der Vorlage anders werden.

Einkaufsmärkte könnten größer werden

Die Nationalparkverordnung sei 1990 „mit heißer Nadel gestrickt“ worden, konstatiert der Borner Bürgermeister. Die Verordnung hätte in den zurückliegenden Jahren längst in ein Gesetz gegossen werden müssen. Gerd Scharmberg verweist auf einige andere Gebäude in der Gemarkung Born, die sich inmitten des Nationalparks befinden. Das ist unter anderem die Jugendherberge Ibenhorst, der Sitz des Nationalparkamtes Vorpommern selbst, der Steinhandel, weitere Gewerbebetriebe und einige Wohngebäude.

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Bereits Anfang 2021 hatten die Borner Gemeindevertreterinnen und -vertreter einstimmig die Aufstellung eines Bebauungsplans für einen Neubau des Einkaufszentrums an der L 21 beschlossen. Ziel der Edeka-Handelsgesellschaft Nord als Eigentümerin der Immobilie ist im Wesentlichen ein neuer Zuschnitt der Ladenflächen. Der Lebensmittelmarkt soll demnach von derzeit rund 1100 auf 1500 Quadratmeter Größe wachsen. Damals wurde eine Option für eine Erweiterung um 300 Quadratmeter beschlossen. Dazu kommt ein Lebensmitteldiscounter mit gut 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche und einer Erweiterungsmöglichkeit von rund 200 Quadratmetern.

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Ziel ist weiterhin, in der Immobilie insgesamt mehr Läden unterzubringen. Zuletzt waren die Planungen ins Stocken geraten.

OZ



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