Demnach ist der Einsatz des Taurus komplizierter, als viele bisher annahmen. Um den Marschflugkörper mit all seinen Vorteilen einzusetzen, sind offenbar enorme und komplexe Mengen an Daten notwendig, die nur durch spezifische technische Anlagen verarbeitet werden können. Diese technischen Anlagen allerdings gibt es nach „t-online-Informationen“ nur in begrenztem Maße in Deutschland.

Würden diese bei einer Taurus-Lieferung ebenfalls an die Ukraine transferiert, stünden sie der Bundeswehr nicht mehr zur Verfügung. Eine Fähigkeitslücke entstünde, die die „Einsatzfähigkeit der deutschen Streitkräfte“ empfindlich beeinträchtigen würde, so eine mit der Angelegenheit vertrauten Person. „Wenn wir diese Fähigkeit liefern, dann gibt es sie für uns nicht mehr“, heißt es.

Breuer erklärte den Abgeordneten die technischen Voraussetzungen

Dass die Zielprogrammierung der Taurus-Waffen kompliziert ist, war bereits bekannt. Ein entscheidender Faktor dabei ist offenbar, wie der Taurus eingesetzt wird: in seiner „abgespeckten“, datenärmeren Variante oder in seiner vorgesehenen Form mit allen Zusatzfeatures. Im Falle der „erweiterten“, komplexen Missionsplanung, kann der Taurus etwa in den Tiefflug auf bis zu 15 Meter über dem Erdboden gehen, wo er feindliche Luftverteidigungsstellungen besser um- oder unterfliegen kann.

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, hatte in einer Sondersitzung des Verteidigungsausschusses am Dienstag erstmals Bundestagsabgeordnete über diese technischen Voraussetzungen aufgeklärt. Den Abgeordneten sei in Breuers Vortrag das „Preisschild“ einer Taurus-Lieferung in Bezug auf die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland mitgegeben worden, das nun allen Beteiligten bewusst sein müsse, so eine mit der Angelegenheit vertraute Person.





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