Norderstedt. Das Gebäude mit dem roten Backstein und dem goldenen Schriftzug prägt das Stadtbild in Garstedt seit knapp 100 Jahren. Für viele Menschen ist die Ohechaussee ohne Meyer’s Mühle daher unvorstellbar. Über die Stadtgrenzen hinweg hat sich das Familienunternehmen einen Namen als Gartencenter gemacht. Doch schon bald wird dieses Stück Norderstedter Geschichte verschwinden und Platz für einen modernen Wohn- und Gewerbekomplex machen.

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„Die Planung des Projekts ist größtenteils abgeschlossen“, teilt der Investor, die „Castel 1 Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH“ mit. „Aktuell werden noch einzelne Anpassungen vorgenommen, um Platz für den Erhalt einer Eiche zu schaffen.“ Vor zwei Jahren hatte der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr den Aufstellungsbeschluss für das Bauprojekt beschlossen und damit das weitere Verfahren angestoßen.

Millionenprojekt in Norderstedt: 134 Wohnungen geplant

An der Ohechaussee/Ochsenzoller Straße sollen in direkter Nachbarschaft zum beliebten Einkaufsquartier Schmuggelstieg 134 Wohnungen, eine Tiefgarage mit 120 Stellplätzen sowie knapp 1600 Quadratmeter Gewerbefläche entstehen. Der Bauherr schätzt die Kosten dafür auf rund 40 bis 50 Millionen Euro.

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Das bisherige Konzept lautet wie folgt: An der Straßenecke entsteht ein sechsgeschossiges rotes Klinkergebäude. Daneben wird in der Ohechaussee in Richtung Aldi ein weiteres Haus mit vier Vollgeschossen sowie einem Staffelgeschoss gebaut. In der Ochsenzoller Straße setzt ein Gebäude mit drei Vollgeschossen plus Staffel die Bebauung fort. Größtenteils handelt es sich um Wohnungen mit zwei bis drei Zimmern. Die Hälfte von ihnen sollen öffentlich gefördert werden.

Abriss von Meyer’s Mühle in Norderstedt: Zeitplan noch ungewiss

Im Erdgeschoss sind Flächen für Arztpraxen, Kanzleien, Gastronomie und weitere Dienstleister vorgesehen. Ausgenommen sind Einzelhändler, um nicht in Konkurrenz zum Schmuggelstieg in Norderstedt zu treten. In Erinnerung an das Traditionshaus wird der goldene Schriftzug von Meyer’s Mühle auch in Zukunft auf dem modernen Wohnkomplex prangen.

Wann es tatsächlich mit dem Abriss losgeht, steht offenbar noch nicht fest. „Wir befinden uns aktuell noch mitten in dem Bauleitplanverfahren“, heißt es von der „Castel 1 Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH“ in einer Stellungnahme. „Als Investoren streben wir den Start so bald wie möglich an, müssen vorher aber noch sämtliche offene Fragen klären.“ Die Bauzeit des Projekts ist auf etwa zwei Jahre festgesetzt.

Gartencenter Meyer’s Mühle: Familienbetrieb hat in Norderstedt lange Historie

Fest steht jedoch, dass die verbliebene Zeit von Meyer’s Mühle an der Ohechaussee ausläuft. 1887 hatte Müllermeister Max Meyer den Familienbetrieb gegründet. „Ursprünglich saß das Unternehmen an einem anderen Standort, war 1924 aber in die Ohechaussee gezogen“, sagt Hans-Jürgen Jende, Geschäftsführer der Tochterfirma Meyer’s Mühle Gartentechnik GmbH.

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Über die Jahre hinweg hat sich das Unternehmen von seinem ursprünglichen Produkt, dem Mehl, zu einem bekannten Anbieter rund um das Thema Garten und Grillen entwickelt. Parallel zu den Bauplänen hat Meyer’s Mühle bereits erste Maßnahmen eingeleitet, um einen fließenden Übergang in die Zeit nach dem Abriss zu ermöglichen.

Umzug von Meyer’s Mühle bereits größtenteils vollzogen

Sowohl der Norderstedter Wohngarten mit Inhaberin Anni Joseph, als auch Santos Grillwelt unter der Führung von Niklas Meyer sind von der Ohechaussee unter das Dach von Meyer’s Welt in die große Markthalle am Rugenbarg gezogen. Dort in der Nähe sitzt auch das Unternehmen Meyer’s Mühle Gartentechnik.

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„Wir wollen unsere Firmengeschichte nun am neuen Standort fortschreiben“, sagt der ehemalige Geschäftsführer Hans Harald Meyer. „Dort entwickelt die nachfolgende Generation das Unternehmen weiter.“ Zurzeit befinde sich nur noch der Abholmarkt für Gartenmöbel an der Ohechaussee. Dieser werde auch bis zum Abriss in dem Gebäude verbleiben.

KN



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