Ein australischer Computerexperte hat einen Prozess um seine offizielle Anerkennung als der geheimnisumwitterte Erfinder der Cyberwährung Bitcoin verloren. Craig Wright sei nicht der Autor des unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto veröffentlichten Papiers von 2008, entschied ein britisches Gericht. Das Papier beschreibt die Technologie hinter der Kryptowährung. Die ausführliche Urteilsbegründung werde zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht.

Sämtliche Versuche, den Bitcoin-Erfinder zu enttarnen, waren jahrelang gescheitert. Es war auch nicht klar, ob sich hinter dem Pseudonym eine oder mehrere Personen befinden. Dann trat Wright 2016 von sich aus an die Öffentlichkeit. In Interviews mit der BBC, GQ und dem Economist behauptete er, hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto zu stecken. Medienrecherchen hatten im Vorfeld bereits auf Wright hingedeutet. Trotzdem blieb die Frage, ob es sich bei Craig nun um ein Mastermind oder um einen Aufschneider handelt.

Eine Klärung wollte über den juristischen Weg auch die Crypto Open Patent Alliance (Copa) erreichen. Sie setzt sich für den Einsatz und die Weiterentwicklung von Kryptowährungstechnologien ein. Ihr Ziel war es, Wright an weiteren Klagen gegen Bitcoin-Entwickler zu hindern. Der Australier hatte eine ganze Reihe an Prozessen gegen Vertreter aus der Bitcoin-Community angestrengt und diesen etwa Patentrechtsverletzungen vorgeworfen.

Copa wirft Wright vor, zum angeblichen Beweis seiner Behauptungen Dokumente gefälscht zu haben, was dieser bestreitet. “Auf der Grundlage seiner unehrlichen Behauptung, Satoshi zu sein, hat er Forderungen in Höhe von Hunderten von Milliarden Dollar geltend gemacht, auch gegen zahlreiche Privatpersonen”, sagte Copa-Anwalt Jonathan Hough.



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