Seenotretter berichten von Tragödie

Rund 50 Menschen bei Überfahrt aus Libyen gestorben

Seenotretter der europäische Hilfsorganisation SOS Méditerranée bei der Rettung schiffbrüchiger Migranten. (Archiv)

Seenotretter der europäische Hilfsorganisation SOS Méditerranée bei der Rettung schiffbrüchiger Migranten. (Archiv)

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Mailand. Bei der Überfahrt aus Libyen über das Mittelmeer sollen rund 50 Menschen ums Leben gekommen sein. Dies hätten überlebende Insassen eines havarierten Schlauchboots berichtet, teilte die Seenotrettungsgruppe SOS Méditerranée am Donnerstag mit. Vor einer Woche habe ihr Boot mit 75 Menschen an Bord im libyschen Sawija abgelegt, darunter mit einigen Frauen und mindestens einem Kind. Der Motor sei nach der Abfahrt ausgefallen, woraufhin sie im Meer getrieben seien. 50 Menschen hätten nicht überlebt, sagten die Überlebenden laut der Hilfsorganisation.

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Das Rettungsschiff „Ocean Viking“ hatte am Mittwoch das Schlauchboot mit 25 Personen an Bord gesichtet. Zwei der Insassen waren bewusstlos und kamen ums Leben. Der Zustand der 23 Überlebenden wurde als kritisch beschrieben. Sie seien erschöpft, dehydriert und hätten Verbrennungen durch den Kraftstoff an Bord des Bootes erlitten, hieß es.

Menschen sind traumatisiert

Der Sprecher von SOS Méditerranée, Francesco Creazzo, erklärte, die Überlebenden seien alle männlich. Zwölf von ihnen seien minderjährig, zwei hätten das Teenageralter noch nicht erreicht. Sie stammten aus dem Senegal, Mali und Gambia. Die Menschen seien traumatisiert und nicht in der Lage, die Ereignisse auf der Überfahrt vollständig wiederzugeben, sagte Creazzo.

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RND/AP



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