„Er hat meine Familie beleidigt“

Es war ein historischer Abend im Nordlondoner Emirates. Erstmals seit 14 Jahren – erstmals nach der Ära Arsène Wenger – hat der FC Arsenal das Champions-League-Viertelfinale erreicht. Mit einem 4:2 im Elfmeterschießen (1:0, 1:0, 1:0) gegen den FC Porto nach einem 0:1 im Hinspiel ließen Kai Havertz und Co. das Stadion beben und hielten die Titelträume der „Gunners“ am Leben. Bei Porto saß der Frust tief – und bei Porto-Coach Sérgio Conceição nicht nur wegen des Ergebnisses: „Während des Spiels und in Richtung der Bank… Ich weiß nicht, ob das mit spanischen Trainern zu tun hat, hat er meine Familie beleidigt“, warf Conceição seinem Gegenüber, Arsenal-Trainer Mikel Arteta, vor.

Arteta antwortete nach dem Spiel trocken auf die Vorwürfe von Conceição: „Kein Kommentar“, so der Erfolgscoach des Premier-League-Tabellenführers. Laut The Athletic hätten Arsenal-Verantwortliche später erklärt, Arteta habe Conceição nicht beleidigt, es handele sich um ein Missverständnis. Conceição verweigerte Arteta nach einem kurzen Wortgefecht noch auf dem Platz offenbar den Handschlag, wie auf den TV-Bildern zu erkennen war.

Die beiden Trainer waren schon nach dem Hinspiel in Porto in einen öffentlichen Zwist geraten. Arteta hatte den Portugiesen vorgeworfen, nur verteidigen zu wollen. Der damals noch siegreiche Conceição konterte: „Sie wollten Fußball spielen. Wir wollten gewinnen.“

Für Conceição ist es nicht die erste Auseinandersetzung mit einem spanischen Trainer. Der ehemalige Rechtsaußen machte Pep Guardiola 2020 nach einem Champions-League-Duell mit Manchester City bereits ähnliche Vorwürfe. Guardiola habe eine „äußerst unangenehme Art“ und habe „hässliche Worte“ über Portugal gesagt. Auch dem damaligen Chelsea-Trainer Thomas Tuchel warf Conceição 2021 nach einem Champions-League-Duell vor, ihn beleidigt zu haben.