Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Machern des Films „20 Tage in Mariupol“ seinen Dank ausgesprochen. Das Werk war am Sonntag als erster Film aus der Ukraine bei den Oscars ausgezeichnet worden – als beste Dokumentation.

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Selenskyj sagte, er sei dem Team für den Film dankbar. Die Auszeichnung sei „wichtig für unser ganzes Land“. Die Zahl der Opfer des russischen Angriffs auf Mariupol bleibe unbekannt, aber Satellitenbilder zeigten Tausende und Abertausende von Gräbern. Das Grauen von Mariupol dürfe niemals vergessen werden, erklärte Selenskyj. „Die ganze Welt muss sehen und sich daran erinnern, was die unmenschliche russische Invasion über unser Volk gebracht hat. Städte und Dörfer wurden zerstört, Häuser wurden niedergebrannt und ganze Familien wurden durch russische Granaten getötet und in ihren eigenen Hinterhöfen begraben.“

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Filmemacher Mstyslav Chernov und ein AP-Team verbrachten drei Wochen in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol, als diese Anfang 2022 von den russischen Streitkräften belagert wurde. Unter großer persönlicher Gefahr dokumentierten sie die dramatischen Folgen für die Zivilisten und Zivilistinnen und fingen bleibende Bilder des Krieges ein. Chernov traf eine Stunde vor dem Beginn des russischen Bombardements in Mariupol ein, zusammen mit Fotograf Evgeniy Maloletka und Videoproduzentin Vasilisa Stepanenko. Zusammen dokumentierten sie den Tod eines vierjährigen Mädchens, frisch ausgehobene Massengräber oder die Bombardierung einer Entbindungsklinik.

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Die Arbeit von Chernov, Maloletka, Stepanenko und Reporterin Lori Hinnant erhielt im vergangenen Jahr zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Pulitzer-Preis in der Kategorie Dienst an der Öffentlichkeit. Produziert wurde der Film von der Nachrichtenagentur AP und der Serie „Frontline“ des Senders PBS. Für die AP war es der erste Oscar in ihrer 178-jährigen Geschichte. Für „Frontline“ war es die dritte Nominierung und der erste Gewinn einer der begehrten Trophäen.

„20 Tage in Mariupol“: „Dokumentation ist eine wichtige Erinnerung an die schwierigste Zeit“

Der Polizist Wolodymyr Nikulin, der in dem Film eine wichtige Rolle spielt, das Team bei dessen Arbeit unterstützte und ihm letztlich bei der Flucht aus Mariupol half, sagte, er sei froh, dass der Film den prestigeträchtigen Award erhalten habe. Die Dokumentation sei eine wichtige Erinnerung „an die schwierigste Zeit für unser Land“. Gerade jetzt stehe man wahrscheinlich vor einer ähnlich schwierigen Herausforderung, sagte er der AP am Montag in Kiew. „Aber dieser Film hat gezeigt, dass wir unser Land verteidigen können, dass wir geeint sind.“

Er glaube, dass die Welt die Bemühungen der Ukraine in ihrem Abwehrkampf unterstützen werde, wenn sie die Verbrechen Russlands und die Gegenwehr der Ukrainer sehe. Und dies werde entscheidend sein. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow lehnte eine Stellungnahme zu „20 Tage in Mariupol“ am Montag ab. Er habe nichts zu kommentieren, sagte er.

RND/AP



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